Botanik: Das Ding aus einer anderen Welt - Sansevieria cylindrica - neue Bilder*

Begonnen von Fahrenheit, Februar 25, 2016, 13:13:55 NACHMITTAGS

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Fahrenheit

Lieber Klaus,

danke für Dein Lob!
Mh, ich bezweifle, dass der Alkohol Toluidinblau nicht auszieht, dazu waren beim Entwässern zu viele blaue Wolken im Uhrglas. Aber das was im Schnitt bleibt, zeigt tatsächlich in Wasser wieder die alten Farben.
Mal sehen, wie sich die Dauerpräparate verhalten, in einem hat sich auf jeden Fall das Magnacol massiv blau eingefärbt.

BKB-gefärbte Schnitte kann man immerhin gefahrlos in Isopropanol entwässern.  ;)

Triethylphospat ist immerhin wasserlöslich und auch kein Alkohol. Das ist zumindest einen Versuch wert. Könntest Du mir eventuell was zur Kornrade mit bringen?

Lieber Peter,

ah, habe ich bei dem Alter der Pflanze vermutet - die "Schwiegermutterzunge" ist bei uns ja schon lange etabliert und mit dem gelben Blattrand und der hell- und dunkelgrün gestreiften Spreite eine der schönsten Sansevierien.

Euch beiden herzliche Grüße
Jörg
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

Lieber Jörg,

ZitatKönntest Du mir eventuell was zur Kornrade mit bringen?


meine Chefin hat da einen Urlaub mit mir fest eingeplant und ich trau mich nicht zu fragen ob ich für 3 Tage nach D fliegen darf in der Zeit! Müssen wir also anders machen. Ich schick dir Lömi, du mir fixierte Schnitte in AFE???
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

einverstanden, Deine Sansevieria cylindrica Schnitte gehen morgen in die Post.



Herzliche Grüße
Jörg
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Fahrenheit

Liebe Pflanzenfreunde,

hier noch ein Nachschlag.

Zunächst zu den Dauerpräparaten der mit Toluidinblau gefärbten Schnitte - bzw. zu den Versuchen, welche zu erstellen.

Bild 21: Magnacol waterbased wirft Blasen:

Die 4 solchermaßen eingedeckten Präparate wahren komplett unbrauchbar. Man beachte auch die Verfärbung zum reinen Blau hin - ok, niemand hat behauptet, dass das Magnacol waterbased alkoholfrei ist ...

Bild 22: Malinol über Isopropanol und Xylol:

Wie beim Einsatz von Isopropanol nicht anders zu erwarten, auch hier alles im Einheitsblau. Leider haben sich die Schnitte beim Entwässern massiv verformt. Die Wasserspeicherzellen sind im Kern der Schnitte noch erkennbar, aber schön ist anders ...

Bleibt das TEP, mal sehen wie das wird.

Zusätzlich habe ich aber auch Spross und Rhizom der S. cylindrica geschnitten, so dass ich Euch nun die entsprechenden Bilder zeigen kann. Die Färbung ist nun wieder W3Asim II, das Protokoll entspricht der Beschreibung zur Präparation im Eingangsposting. Dort findet Ihr auch den Link zu den in der Beschriftung verwendeten Kürzeln.

Bild 23: Hier noch einmal das Pflänzchen mit der jeweiligen Lage der Schnitte in der Makro-Aufnahme


Bilder 24a,b: Übersicht des Sprosses im Querschnitt, Bild 23b mit Beschriftung; Vergrößerung 50x, Stapel aus je 16 Bildern


Wie bei einer monokotylen Pflanze üblich, liegen die Leitbündel frei im Markparenchym verteilt. Nach außen hin ist der Spross von einem mächtigen Rindenparenchym und einer Epidermis mit recht dünner Cuticula abgeschlossen. Dazwischen liegt eine einreihige Hypodermis.

Bilder 25a-c: Ein Blick auf die äußeren Zellschichten, Bild 24a vom frischen Schnitt, Bild 24c mit Beschriftung. Vergrößerung 200x, Stapel aus je 25 Bildern



Im ungefärbten Schnitt sind in den Zellen des Rindenparenchyms noch die im Vergleich zum Blatt sehr kleinen Chloroplasten erkennbar. In den Zellen der Epidermis sehen wir viele gelbliche Tropfen - wohl ein ätherisches Öl.

Bilder 26a,b: Eines der Leitbündel, Bild 25b mit Beschriftung; Vergrößerung 200x, Stapel aus je 12 Bildern


Wie im Blatt sehen wir ein geschlossen kollaterales Leitbündel. Die Zellen der Leitbündelkappe sind nicht sklerifiziert (verholzt) und erscheinen daher gelb. Ich habe sie also mit FB für Faserbündel beschriftet.

Bild 27a-c: Hier nun die äußeren Zellschichten beim Rhizom. Bild 26a vom frischen Schnitt, Bild 26c mit Beschriftung; Vergrößerung 200x, Stapel aus 15 bzw. 23 Bildern



Im Rindenparenchym des unterirdisch liegenden Rhizoms finden sich keine Chloroplasten, dafür ist die Hypodermis hier mehrere Zelllagen dick und bietet so einen besseren Schutz gegen z.B. nagende Larven. Auch hier weisen die gelblichen Tröpfchen auf ein ätherisches Öl hin.

Vielen Dank fürs Ansehen, Anregung und Kritik sind wie immer willkommen.

Herzliche Grüße
Jörg

Edit: Übersichtbild 23 eingefügt
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Reinhard

Hallo Jörg,

ich sehe schon, ich werde doch in Bälde den weiten Weg von Jülich nach Bonn antreten müssen!  ;)

viele farblich berauschte Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Fahrenheit

Lieber Reinhard,

Ich danke Dir! Das wäre ein schönes Lob für mich, Du bist natürlich herzlich willkommen! Am 31.03. gibt's bei uns den Workshop Schneiden, Färben, Legen.

Herzliche Grüße
Jörg
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