Paramecium bursaria, Fluoreszenz mit Doppelfärbung

Begonnen von paramecium, April 17, 2016, 17:46:23 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Fahrenheit

Lieber Thilo,

vielen Dank für den interessanten Artikel mit den gelungenen Aufnahmen!

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Michael

Hallo Thilo,
vielen Dank für Deine Ausführungen zur Lebendfärbung. Die Verhältnisse sind hier wohl einfach sehr kompliziert. Umso schöner, dass Du so aussagekräftige Ergebnisse erzielst.

Bei meinen Aufnahmen handelt es sich um Durchlichtbeoachtungen. Hier ist eine Beobachtung einer dunklen Struktur durch ein Loch in einer hellen Struktur nicht möglich - die Absorption steigt mit zunehmender Schichtdicke immer. Letztendlich kann ich natürlich nicht sagen, ob die beobachteten Strukturen Zellkerne sind. Die Beobachtungen erlauben nur die Aussage, dass im Zentrum der Zelle eine kugelförmige Struktur vorhanden ist, die (da Hämatoxylin besser färbt) saurer ist als die Umgebung. Wie die wunderschöne Beobachtung von Eckhard zeigt (vielen Dank, Eckhard), sind die Zoochlorellen aber eigenständige Organismen und müssen einen Zellkern besitzen.

Zur Präparation von Ciliaten wollte ich in der nächsten Zeit mal einen Beitrag im Forum schreiben. Nur soviel vorab:
Ciliaten sind meiner Beobachtung nach sehr empfindlich gegenüber Formaldehyd. Wenn die Konzentration zu hoch ist, platzen sie. Ich fixiere deshalb folgendermassen:
Auf den Objektträger wird ein großer Tropfen Wasser mit den Ciliaten pipettiert. Eine Präpariernadet oder kleiner Spatel wird mit Formol (40% Formaldehyd) befeuchtet und kurz in den Tropfen getaucht. Die so übertragene, minimale Konzentration genügt um die Ciliaten abzutöten, ohne dass sie platzen. Der Tropfen sollte - wenn möglich - direkt ohne weitere Verarbeitungsschritte mit einem Deckglas mit Vaselinerand abgedeckt werden.
Eine solche Fixierung (wenn man sie denn so bezeichnen kann) klappt nicht bei allen Arten. Bei Spirotrichen z. B. hatte ich mit Formaldehyd nie Erfolg - sie sind mir immer geplatzt. Bei dieser Klasse hilft dann nur das Ausweichen auf andere Fixierungen - z.B. auf Nikotinlösung (Liquid für E-Zigaretten).

Viele Grüße

Michael
Gerne per Du

Bernhard Lebeda

Zitat von: Michael in April 21, 2016, 08:45:43 VORMITTAG
Wie die wunderschöne Beobachtung von Eckhard zeigt (vielen Dank, Eckhard), sind die Zoochlorellen aber eigenständige Organismen und müssen einen Zellkern besitzen.


Guten Morgen Michael


Ich denke man könnte sonst auch kaum von einer Symbiose sprechen, bei der ja beide Partner profitieren: die Algen produzieren Maltose und Sauerstoff, die von der Paramecium(=Wirts-)zelle verstoffwechselt werden. Wie sollte die Photosynthese gesteuert werden ohne DNA!?


Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

limno

Hallo Michael,
kleine Korrektur am Rande: Es gibt auch symbiontische Cyanobakterien ("Blaualgen) z.B in Flechten. Die haben natürlich keinen Zellkern und können dennoch unabhängig vom Pilz existieren!
Viele Grüße
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Oecoprotonucli

#19
Hallo zusammen,

Zitat von: limno in April 21, 2016, 11:27:31 VORMITTAG
kleine Korrektur am Rande: Es gibt auch symbiontische Cyanobakterien ("Blaualgen) z.B in Flechten. Die haben natürlich keinen Zellkern und können dennoch unabhängig vom Pilz existieren

Das stimmt wohl, wenn man von "echtem Zellkern" spricht, aber funktional haben sie ja wohl ein Kernäquivalent, also DNA, die bei diesen Prokaryonten entsprechend fungiert, und mit den richtigen Methoden auch anfärbbar sein sollte (äquivalent dazu Chloroplasten-DNA, Mitochondrien-DNA: prokaryontisch; und Zoochlorellen sowie Zooxanthellen: eukaryontisch).

Ich habe noch nie nach up-to-date Fachliteratur zu dem Thema geschaut, aber würde zu Thilo sagen, dass seine "Probleme" wahrscheinlich mit einem Laserscanning-Mikroskop lösbar wären. Ich hatte neulich das Vergügen, das mal etwas von einem Kollegen demonstriert zu bekommen: Dort kann man sehr fein die Kanäle (Wellenlängen) für Anregungs- und Emissionslicht bzw. Detektion eingrenzen und auswählen.

Elektronenmikroskope scheinen ja jetzt auf der Stufe angekommen zu sein, im Privatbesitz und als Hobby erschwinglich zu sein, wie einige Fäden hier im Forum andeuten - mit den LSM's müssen wir wohl noch ein wenig warten... Wo sind die exzentrischen Millionäre hier...  ;) ?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)