Stacking

[McOli]

Hallo liebe Mikroskopiker,
da viele sich hier mit Stacking und damit auch mit der Macrofotografie beschäftigen, wollte ich mal was beitragen.
Ich hab neulich eine Macroaufnahme gesehen, da hatte der Fotograf erwähnt dass das Bild toll scharf wäre weil seine Kamera Blende 72 könne!
Wer schon mal was von Beugung gehört hat, wird die Augen verdrehen.
Daher dachte ich ich mach mal einen Vergleich Abblenden und Stacking.
Das Bild zeigt eine Lucilia sericata zu Deutsch Goldfliege im Masstab ca. 2:1 (bei 35mm)
Die linken Einklinker sind mit Blende 11, 22 und 45 gemacht- meine Kamera kann kein f 72  heuuul    ;-))
Das grosse Bild mit einem 32mm Zeiss Objektiv bei ca. f 5,6, aus ca 40 Einzelaufnahmen gestackt.
Deutlich zu sehen ist, dass bei f22 bereits die Schärfe stark nachlässt, bei f45 ist nur noch Brei, aber die Flügel lagen trotzden noch weit ausserhalb der Schärfe.
Da ich es nicht geschafft habe, das Bild hier einzubinden, ein Link zum Download:
http://adobe.ly/2a5HnoX

[Kurt Wirz]

Hallo McOil

Die vollen Blendenwerte lauten:  11, 16, 22, 32, 45, 64, 90 usw.
Blende 72 ist ein Drittel Blendenstufe höher wie Blende 64.
Solche Werte findet man nur auf Objektiven für grossformatige Reprokameras.
Da habe ich z.B. ein Rodenstock-Klimsch-Apo-Ronar 480mm auf einer Sinar Platte, die kleinste Blende ist 260.
Der Blendenwert 72 ist somit nicht mit Kleinbildfotografie und einem 35mm Objektiv zu vergleichen.
Oder er verwendete einen anderen Abbildungsmassstab wie 2:1 bei einer Kleinbildkamera.

Kurt

[Rawfoto]

Guten Abend

Das eine DSLR die bei unendlich Blende 32 kann bei 2:1 nicht auf die reale Blende 72 kann ist falsch ...

Du verlierst bei 1:1 bereits 2 volle Blenden ( was inteligente Gehäuse übrigens auch anzeigen), damit ist die von Dir gefragte Blende locker erreichbar ...

Die dabei erzielbare Qualität ist ein anderes Thema. Für die Beugung ist nicht nur die Blende entscheidend, so sind z.B. die Sensorgeometrie oder das Aufnahmeformat ...

Liebe Grüsse

Gerhard

[McOli]

Ich weiss wie die vollen Blendenwerte lauten.
Ich habe mir gespart, die Blendenwerte jeweils auf den Aufnahmemasstab umzurechen. Das macht in der digitalen Zeit doch eh niemand mehr, oder?
Die digitalen Kameras zeigen meisst die Blenden in 1/3-Stufen an und daher ist es gut möglich, dass der Macrofotograf auf die im Sucher angezeigte Blendenzahl Bezug genommen hat. Das war bei Blende 72 und Abb.Masstab 1:1 dann wohl Blende 32 bezogen auf eine Objektiv-Gravur- die es bei den digitalen Kameras häufig schon gar nicht mehr gibt.
Ich bin davon ausgegangen, dass Blendenangaben über hundert eh nur für Verwirrung sorgen. Ich wollte mit meinem Beitrag bildlich zeigen dass eine kleine Blende nicht gleich ein scharfes Bild bedeutet.

Oliver

[Lupus]

Hallo Oliver,

Daher dachte ich ich mach mal einen Vergleich Abblenden und Stacking.

da vergleichst Du jetzt aber Äpfel mit Birnen. Es wäre verwunderlich, wenn in einem Stack aus 40 Bildern nicht mehr Informationen enthalten sind als in einem Einzelbild. Da müsstest Du schon einen Stack aus VGA-Bildern mit einer stark abgeblendeten 15 Megapixel-Aufnahme vergleichen. 

Hubert

[Kurt Wirz]

Hallo
Verändert sich die Helligkeit, Auflösung und Schärfentiefe, dann spreche ich von einer veränderten Blende.
Verändert sich nur die Helligkeit, dann spreche ich von Lichtwerten (LW).
Berechnet eine Kamera intern die "Blende", zur richtigen Belichtung an Hand der Helligkeit, dann hat diese "Blende" nichts mit der Auflösung und Schärfentiefe zu tun!
Berechnet die Kamera intern eine "Blende" von 72, kann dies nur betreffend Helligkeit, mit einer am Objektiv eingestellten Blende von 72, verglichen werden.

"da hatte der Fotograf erwähnt dass das Bild toll scharf wäre weil seine Kamera Blende 72 könne!"
Der Fotograf sagt ja, seine Kamera könne Blende 72, er spricht nicht vom Objektiv!


Kurt