Müller Biolab – ein preiswertes Mikroskop (nicht nur ) für Einsteiger.

Begonnen von Peter V., Juli 30, 2009, 20:53:38 NACHMITTAGS

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wilfried48

Zitat von: Seppl in September 21, 2009, 23:32:13 NACHMITTAGS
Nun mein abschließendes persönlichen Fazit:
Das Müller Germany Biolab T ist für mich definitiv nicht sein Geld wert.
Es ist selbstverständlich, dass man für 399€ keine Spitzenqualität in Sachen Optik oder Verarbeitung erwarten kann und natürlich müssen irgendwo auch Abstriche gemacht werden.
Wäre viel Plastik am Mikroskop, aber die Optik wenigstens zufriedenstellend könnte man ja noch eine Auge zudrücken, aber wenn nun alles einfach nicht stimmt...
Es ist ebenso klar, dass man eindeutig vom Verhältnis von Preis zu Leistung gehen muss.
Also die Frage lautet: Erhält man für 399€ genug Mikroskop?
Ich bin der Meinung, dass dies definitiv nicht der Fall ist.
In meiner Anfangzeit kaufte ich mir aus mangel an Geld für rund 270€ ein Bresser Bino, ich habe es noch immer und konnte es mit dem Müller Germany Biolab T direkt vergleichen.
Für mich schneidet das Bresser Bino in jederlei hinsicht deutlich besser ab.

Verarbettung, Mechanik und Optik wirken besser - und das für rund 130€ weniger!

Dementsprechend und vorallem im Bezug auf ein deutlich billigeres Modell sind 399€ nicht angemessen.

Ich war und bin sehr enttäuscht vom Biolab T und werde es die Tage zurückschicken, dann lieber noch ein wenig Geld drauflegen und was anständiges für Unterwegs kaufen - und dieses mal nichts von Müller Germany.

mfg
Seppl

Hallo
also nun mal halblang. ;)
Peter hat in ausführlichen Vergleichsaufnahmen gezeigt, dass die Optik mit den Zeiss Achromaten
qualitätsmässig auf Augenhöhe ist. Ich habe zumindest bisher noch keine im forum gezeigten Bilder gesehen bei der man von einem Bresser Mikroskop gleiches behaupten kann.
Wenn die mechanische Beurteilung, die ja eher gefühlsmässig und aus der Erfahrung im Vergleich mit anderen Mikroskopen geschehen muss, von ähnlichen Vorurteilen oder Unerfahrenheit geprägt ist so wundert mich die schlechte Beurteilung nicht, es sei denn es gibt wirklich eine sehr breite Streuung in der Fertigungsqualität.

Ich hatte ja schon des Biosphere T in Händen und kann den Erfahrungsbericht von Peter auf jeden Fall weitgehend bestätigen, auch wenn ich glaube, dass die Optik bei genauer Betrachtung durchs Okular doch nicht ganz mit den alten Zeiss Achromaten mithalten kann. Mechanisch war es aber in Ordnung wobei man natürlich nicht weiss, ob das ganze ähnlich lange anhält wie bei den Zeiss Mikroskopen an denen ich vergleichend gedreht habe.
Als Kursmikroskop hätte ich da schon so meine Zweifel aber für den Hobbybereich bekommt der Anfänger ein solides Mikroskop mit sehr guter Preiss/Qualitäts Relation.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Peter V.

Hallo!

Die beiden letzten Beiträge von Wilfried Nisch und mir bezogen sich auf einen ( mittlerweile gelöschten ) Beitrag eines neu angemeldeten Mitgliedes, ich welchem das angebliche "Müller Biolab-T" ausgeprochen schlecht bewertet wurde. So auffällig schlecht, dass da etwas faul sein musste.
Auf eine email-Anfrage bekam ich heute von Müller die Antwort, das man nach Sichtung des besagten Beitrages davon ausghet, dass das dort "bewertete" Biolab-T NICHT über Müller bezogen wurde! Sämtliche Müller Biolab-T werden mit einem großen, auf den Stativfuß aufgedruckten Müller-label gekennzeichnet, das dort vorgestellte Mikroskop trug seltsamerweise dieses Label nicht ( was mich auch schon stutzig machte ).  Müller geht davon aus, dass das Mikroskop speziell zu dem Zweck, es hier im Forum zu diskreditieren, über andere Kanäle aus China bezogen wurde.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Werner Jülich

Warum sollte sich ein Amateur die Mühe machen, ein Mikroskop in China zu organisieren? Ich fand den Beitrag auch eine Spur übertrieben, aber worüber regen Sie sich auf, er orientiert sich an den ebenfalls übertriebenen Lobeshymnen, mit denen manche Produkte hier sonst beschrieben werden, nur geht es diesmal in die andere Richtung.  Nehmen wir doch als Grund für die ganzen übertriebenen Berichte Serienstreuung und/oder mangelnde Erfahrung bei der Bewertung, die sich häufig auf Beobachtungen in der Bildmitte und gefärbte Präparate beschränkt. Das hat was von einem Autotest, bei dem die Höchstgeschwindigkeit im Stau ermittelt wird.
Werner Jülich




Peter V.

#18
Hallo Herr Jülich,

wie Sie in meinem Erfahrungsbericht lesen können, bemühe ich mich durchaus, auch alle Schwächen anzuführen. So bezieht sich das "Lob" - ich muß es immer wieder betonen - auf die Preis-Leistungs-Relation im wirklich unteren Preissegment. Ich schreibe ja nicht, dass es gleichwertig mit einem Primostar ist. Ich denke, daß ich die Qualität dieses Mikroskopes nicht überschwenglich gelobt habe.
Falls Sie mit den "Betrachtungen der Bildmitte" und "gefärbten Präparaten" meinen Beitrag meinen: Ich oriertntiere mich an den Dingen, die für einen Einsteiger relevant sind. Um es nochmal zu betonen: Wir reden hier von 399 EUR für ein komplettes Trino-Mikroskop!!! ( Vielleicht mache ich mir gleich mal die Mühe, zum Vergleich den Preis einees einzigen Primostrar-Objektivs herauszusuchen )  Zudem kann ich versichern, dass die Optik bezügklich der Planheit sicher nicht schlechter ist als bei einem leitz-Achromaten der 80er Jahre. Dass der Bildeindruck ein anderer ist, wenn ich durch meine CF-250 CZJ-Planpochromaten schaue, ist sicher keine unerwartete Erkenntnis  ;D
Um bei Autovergleich zu bleiben: Bei der Bewertung eines Kleinwagens werden sicherlich bestimmte Faktoren auch anders gewichtet als beim Test einer S-Klasse.
Meine persönliche Erfahrung ist jedenfalls immer wieder, daß Leute, die bei mir erstmalig ein China-Mikroskop sehen ( z.B. auf der letzten Kornrade, auch in Hagen hatte ich einmal ein solches Mikrokop dabei  ) fast regelhaft positiv überrascht sind und "weniger" Qualität erwartet hätten.
Dass es mal Anweder gibt, deren Erwartungen vielleicht etwas überzogen sind und die mit der Qualität eines Biolab auch als Anfänger nicht zufrieden sind, akzeptiere ich selbstvertsändlich voll und ganz.
Nur schien mir in diesem Falle etwas "faul" zu sein, denn dass wirklich kein einziges Bauteil brauchbar sein soll und ein zu hoher Plastikanteil gerade bei diesem eher schweren Stativ bemängelt wurde, war einfach hanebüchen.

Herzliche Grüße
Peter



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