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Planarie

Begonnen von Dünnschliffbohrer, Oktober 28, 2016, 22:12:01 NACHMITTAGS

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Dünnschliffbohrer

Liebe Mitlesende,

ich zeige hier vorerst mal nur eine Übersichtsaufnahme die ich bei ca. 10X vergrößerung durch das Stemi gemacht habe. Als Durchlichteinrichtung diente ein leeres  Marmeladenglas, welches auf die weisse Objektscheibe im Stemifuss gelegt wurde. Der Boden des Marmeladenglases mit der Objektscheibe wurde mit einer Jansjö beleuchtet, und der Objektträger oben über die Ränder des Glases gelegt. Der Wurm ist in Polyvinyllactophenol eingebettet und hatte sich beim Kontakt mit seinem neuen Umgebungsmedium zunächst wie ein Teppich eingerollt. Nachdem sein Vorgänger beim Entrollen völlig zerriss, habe ich diesen hier unter dem Stemi sehr vorsichtig mit einem Zahnstocher wieder entrollen können. In der Mitte sind aber wohl größere Quetsch-Artefakte vorhanden.

Man erkennt am Vorderende (links unten) die Pigmentbecheraugen, und besonders unter dem gewöhnlichen Mikroskop bei höherer Vergrößerung außen einen Saum mit Flimmerhärchen. Am randlich umgeschlagenen Hinterende rechts oben sieht man diese Flimmerhärchen auch auf der gesamten Unterseite. Die zentrale Mundöffnung lässt sich beim Durchfokussieren u.d.M. erahnen, der Pharynx ist etwas besser auch schon auf dieser Übersichtsaufnahme erkennbar. Das Vieh ist jedoch durch das aufliegende Deckgläschen und die beim Trocknen immer dünner werdende Schicht des Einbettungsmittels sehr stark abgeplattet worden. Lebend sah es wie ein kleiner Egel aus.

Das ursprüngliche Habitat ist ein Entwässungsgraben eines Hochmoores, also recht saures Wasser. Vielleicht weiss jemand, welche Gattung /Art da in Frage kommt.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]