"Entlausung" einer Hydra - Frage zu Trichodina

Begonnen von Mark, August 09, 2009, 12:06:46 NACHMITTAGS

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Mark

Hallo zusammen,

beim Durchsehen einer Tümpelprobe ist mir unter dem Stemi eine Hydra aufgefallen, sie
war "verlaust" mit Trichodina, der Polypenlaus.
Ich habe dann langsam den Deckglasdruck erhöht, also sukzessive Wasser abgesaugt;
daraufhin löste sich der Parasit vom Wirt. Der Hakenkranz ist bei schiefer Beleuchtung
auch im Hellfeld ganz gut zu erkennen.

Meine Frage :

wieso werden die Polypenläuse nicht "genesselt", so wie andere Beuteorganismen ?

Weiß das jemand ?


Gruß
Mark














Bernhard Lebeda

#1
Hallo Mark

das ist doch immer wieder faszinierend zu beobachten, oder?

Zu der Frage, warum die Ciliaten nicht genesselt werden, hab ich in der Literatur auch noch keine eindeutige Antwort gefunden. Wenn man sich aber die Funktionsweise der Nesselkapsel vor Augen hält, wie sie z.B. im "Wassertropfen" oder auch in diesem interessanten Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Nesselzelle  dargestellt wird, liegt die Vermutung nahe, dass der mechanische Reiz des Wimpernkranzes einfach nicht ausreicht, um das Cnidocil abzubiegen und so die Nesselkapsel zur Explosion zu bringen. Bei grösseren Organismen wie Kleinkrebsen sieht das schon anders aus...



Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Mark

Ja, Bernhard, so irgendwie muß das sein ...
Wenns auch schwer vorstellbar ist. Auf dem ersten Bild kann man
die Sinneshaare links neben dem Parasiten ja erkennen; gar nicht mal so klein ...
danke für den Artikel, ich werde mal die dort angegebene Literatur angucken.
Außerdem hat Haussmann 1981 über Trichodina publiziert, kann man auch mal schauen ...

Gruß
Mark