„Olympus-Tokyo-Mic“ als „Reisemikroskop“

Begonnen von Carlos, Januar 28, 2017, 20:50:55 NACHMITTAGS

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Carlos

Hallo,
Durch Zufall habe ein ,,Olympus-Tokyo-Mic" in die Hand bekommen und konnte es eingehend studieren. Es sieht aus wie ein Kinderspielzeug, erweist sich aber bei genauerer Untersuchung, dass es weit mehr ist.
Es ist sehr solide gebaut (Metall), gut befestigt in einem stabilen, zweiteiligen Plastik-Gehäusekasten zu transportieren und zu lagern und hat erstaunlich gute Optik. Das Sehfeld ist zwar recht klein, aber die Vergrößerungs-stufen (40-fach, 75-fach, 150-fach und 300-fach) sehr einfach einstellen. 
Bisher benutze ich als Ersatz für ein ,,Reisemikroskop" zwei Eschenbach Einschlag-Lupen (8x und 16x) und ein Eschenbach ,,Taschen-Mikroskop" (40-fach), bin aber mit letzterem nicht ,,glücklich". Deshalb bin ich seit langem auf der Suche nach einem brauchbaren ,,Reise-mikroskop".
Das ,,Olympus-Tokyo-Mic" hat alles, was ich von einem ,,Reisemikroskop" erwarte, klein und handlich, gut verpackt zu transportieren, einfach zu bedienen und vor allem gute optische Leistung im Bereich 40-fach, 75-fach, 150-fach und 300-fach über ein m.E. geniales, optisches Prinzip. Beleuchtung: Tageslicht bzw. Taschenlampe über Spiegel, an jedem Ort einsetzbar. Genau das, was ich seit langem gesucht habe.
Und für mich besonders überraschend, man kann sogar recht brauchbare Fotos auf einfache Weise durchs Okular ,,frei Hand" mit einer einfachen ,,Digiknipse" machen. Ich habe dazu eine ,,Lumix" (Panasonic DMC-FX12) benutzt. Erleichtert wird dies dadurch, dass das Okular einen sehr kleinen Durchmesser mit einer ebenfalls kleinen ,,Augen-linse" hat. (Vergleichbar gute ,,frei Hand" Aufnahmen durch ein Okular mit größerem Steckdurchmesser und größerer ,,Augenlinse", z.B. einem 10x Leitz Periplan am Ortholux habe ich nicht machen können.) 
Beleuchtet wurde bei den nachfolgenden Bildern mit einer vor das Mikroskop gelegten, kleinen LED-taschenlampe, deren Licht über den (verstellbaren) Spiegel des Mic zum Objekt (also DL) umgelenkt wurde. (Durch geringfügiges Drehen des Spiegels lasst sich der gewünschte Beleuchtungseffekt erzielen.) Zunächst stellt man das Objekt mit der jeweils gewählten Vergrößerung im Sehfeld scharf ein. Das Kamera-Objektiv wird nun direkt vor das Okular gehalten und über das Display der Kamera zentriert, mit dem Zoom wird dann das Bild formatfüllend eingestellt und der Auslöser betätigt. Wie zu erwarten haben die Bilder nicht die Qualität des Sehfeldes, zur Dokumentation reichen sie m.E. aber allemal. Zudem lässt sich die Bildqualität noch deutlich steigern, wenn der Abstand Kamera-Objektiv/Okular sowie die jeweilige Zoom-Einstellung genauer vorgenommen wird. (Bisher habe ich das nur über das kleine Display der Kamera vorgenommen.)
Hier nun ein Foto vom ,,Olympus-Tokyo-Mic" und erste Bilder, die ,,frei Hand" mit einer ,,Lumix" durchs Okular aufgenommen wurden.
Olympus-Tokyo-Mic 1
Olympus-Tokyo-Mic 2
Thuja Stängel 40-fach

Thuja Stängel 75-fach

Diatomee 1

Diatomee 2

Diatomee 3

Diatomee 4

Gruß Carlos
PS: Obwohl ich im Mikromarkt unter ,,Biete" für Interessierte als Vermittler das ,,Mic" anbiete, habe ich diesen Beitrag hier eingestellt, da ich annehme, dass er von allgemeinen Interesse ist.