Leitz Okulare 160mm/170mm Tubuslänge

Begonnen von PiusX, Februar 25, 2017, 02:06:13 VORMITTAG

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PiusX

#15
Liebe Mikroskopiker,

Jürgen Boschert hat es erfaßt, worauf ich hinaus möchte. Vielen Dank für Deine schöne Darstellung. Wenn mir jetzt jemand noch sagen kann, ob die optischen Bauteile des Okulars modernerer Bauform im Bild meiner letzten Mitteilung optisch so konstruiert sind, daß sie für Leitz Mikroskope der TL 170mm optimiert und zur Verwendung an Leitz Mikroskopen mit der TL von 160mm lediglich quasi auf ein längeres, mechanisches Okularrohr aufgesetzt sind bzw. sich die optischen Bauteile beim Okular für Mikroskope der TL 160mm gedacht in einer entsprechend höheren Lage gegenüber ihrer Position an demselben Okular für Mikroskope der TL 170mm (dieses Okular existiert in der Realität nicht) befinden, dann wäre meine Frage beantwortet! Wenn es so wäre, so ließen sich diese, eigentlich für den Einsatz an Mikroskopen mit 160mm TL gedachten Okulare gegebenfalls durch Kürzen ihrer mechanischen Röhren bzw. durch Heraufsetzen ihrer mechanischen Auflageflächen für den optimalen Einsatz an Leitz Mikroskopen mit 170mm TL modifizieren.


Netten Gruß,

PiusX

HCLange

Hallo PiusX,

die Frage der unterschiedlichen Optiken hatte ich eigentlich beantwortet, anscheinend nicht verständlich genug. Also:
Eine Okularoptik ist nicht für eine TL160/170 gerechnet, sondern für die Abbildung eines Sehfelds mit bestimmter Größe und Vergrößerungsfaktor.
Die Anpassung an die TL160 oder TL170 (=Zwischenbildlage) ist rein mechanischer Art, hat nichts mit der Optikauslegung zu tun.
Fazit: Zwei Okulare TL160 und TL170 mit gleichen Daten und aus derselben Generation haben das gleiche Innenleben, aber unterschiedliche Fassung außen.

Herzliche Grüße
Christoph

ortholux

Hallo Pius,

lies Dir das mal durch! Vielleicht findest Du dort eine Antwort auf Deine Fragen. Insbesondere in der zweiten Hälfte wird es interessant.

http://www.science-info.net/docs/leitz/Leitz-160mm-Memo.pdf

Herzliche Grüße
Wolfgang

PiusX

#18
Lieber HCLange,

leider verstehe ich Deine Ausführungen nicht. Vielleicht kommen wir weiter, wenn Du mir einfach folgende Frage(n) beantworten kannst: Sind die optischen Bauteile des Okulars modernerer Bauform im Bild meiner letzten Mitteilung optisch so konstruiert, daß sie für Leitz Mikroskope der TL 170mm optimiert und zur Verwendung an Leitz Mikroskopen mit der TL von 160mm lediglich quasi auf ein längeres, mechanisches Okularrohr aufgesetzt sind bzw. sich die optischen Bauteile beim Okular für Mikroskope der TL 160mm gedacht in einer entsprechend höheren Lage gegenüber ihrer Position an demselben Okular für Mikroskope der TL 170mm (dieses Okular existiert in der Realität nicht) befinden, dann wäre meine Frage beantwortet! Wenn es so wäre, so ließen sich diese, eigentlich für den Einsatz an Mikroskopen mit 160mm TL gedachten Okulare gegebenfalls durch Kürzen ihrer mechanischen Röhren bzw. durch Heraufsetzen ihrer mechanischen Auflageflächen für den optimalen Einsatz an Leitz Mikroskopen mit 170mm TL modifizieren, so daß die volle Parfokalität der verwendeten Objektive genutzt werden kann.

Ach herrje, erst jetzt sehe ich, daß Du auch folgendes geschrieben hattest:
ZitatFazit: Zwei Okulare TL160 und TL170 mit gleichen Daten und aus derselben Generation haben das gleiche Innenleben, aber unterschiedliche Fassung außen.
Gerade auf diese unterschiedliche Fassung außen hatte ich doch mit meiner Fragestellung gezielt! ;):(: Ich hatte gefragt, ob die Okulare optisch so konstruiert sind, daß sie für Leitz Mikroskope der TL 170mm optimiert und zur Verwendung an Leitz Mikroskopen mit der TL von 160mm lediglich quasi auf ein längeres, mechanisches Okularrohr aufgesetzt sind bzw. sich die optischen Bauteile beim Okular für Mikroskope der TL 160mm gedacht in einer entsprechend höheren Lage gegenüber ihrer Position an demselben Okular für Mikroskope der TL 170mm (dieses Okular existiert in der Realität nicht) befinden.

Also, lieber HCLange, nur für Dich: "Okulare...so..., daß sie...quasi auf ein längeres, mechanisches Okularrohr aufgesetzt sind bzw. sich die optischen Bauteile beim Okular für Mikroskope der TL 160mm gedacht in einer entsprechend höheren Lage gegenüber ihrer Position an demselben Okular für Mikroskope der TL 170mm (dieses Okular existiert in der Realität nicht) befinden."="andere Fassung außen".

Denn die Abstände zwischen dem Objektiv-Zwischenbild und dem Okular können sich im Falle der beiden Tubuslängen gemäß der Darstellung von Jürgen Boschert stark voneinander unterscheiden, je nach Realisierung der Konstruktion der optischen Bauteile der Okulare. Deine Aussage gilt aber mit 100% Sicherheit nur für Leitz Mikroskope der Übergangszeit, in der Leitz sozusagen Mikroskope sowohl mit 170mm als auch 160mm TL verkauft hatte. Das Letztere und Deine Aussage mit der Fassung treffen auf die beiden Okulare im ersten Bild in meiner ersten Mitteilung zu.

Die eigentliche Frage ist aber, ob die Leitz Okulare nach der Übergangszeit weiterhin so wie in der Übergangszeit gebaut wurden, also nur mit geänderter Fassung außen und nicht auch noch zusätzlich mit veränderten optischen Bauteilen für die Verwendung an Mikroskopen der TL 160mm? Hier liegt doch der Hund begraben... Wie steht es also um das nachfolgende Okular?:
   


Lieben Gruß,

PiusX

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

letzter Punkt in dem von Wolfgang zitierten Leitz-Schreiben gibt ja die Antwort: 160mm-Okulare können nicht an Stativen 170mm verwendet werden.

Warum ist das so?

Die Optiken von 160mm- und 170mm-Okularen können schlicht nicht identisch sein: Denn die 170mm-Okulare sind für eine Gegenstandsweite von 18mm gerechnet, die 160er auf eine solche von 10mm. Die Kompensationswirkungen sind jedoch -wie ja aus dem Leitzschreiben hervorgeht- für beide gleich, sodass die Bildfehlerkorrektur des Zwischenbildes bei jeweils korrekter optischer Anwendung gleiche Bildgüte ergeben. Aufgrund dieser Überlegungen können 170er Okulare an 160er Stativen mit entsprechender Verlängerung verwendet werden (das kann durch Zwischenringe am Okular oder am Objektiv von 8mm geschehen), nicht aber 160er Okulare an 170er Stativen; man müsste dann das Tubusrohr um 8 mm kürzen, damit das Zwischenbild dort läge, wo es von einem 160er Okular erwartet wird.

Gruß !

JB


PS: Lieber PiusX, ehrlich gesagt hatte ich mich in meinem ersten Beitrag in diesem Thread vor dieser Hirnwindungen verzerrenden Denke gescheut, war schlicht zu faul, zu versuchen, den Sachverhalt in verständlichen Text zu packen. Aber ich habe ja jetzt versucht, das wiedergutzumachen.
Beste Grüße !

JB

PiusX

#20
Lieber Jürgen Boschert,

nein, die Darstellungen in Deiner ersten Mitteilung waren korrekt und leicht nachvollziehbar gewesen.

Zitatletzter Punkt in dem von Wolfgang zitierten Leitz-Schreiben gibt ja die Antwort: 160mm-Okulare können nicht an Stativen 170mm verwendet werden.
Ja, das ist im Normalfall richtig. Aber in der Übergangszeit wurden Okulare sowohl für Mikroskope mit 170mm als auch 160mm TL gebaut, die sich nur in ihrer Fassung außen und nicht hinsichtlich ihrer optischen Bauteile unterscheiden, die sich also nur aufgrund der Lage der optischen Bauteile voneinander unterscheiden. Gilt dies aber auch noch für das nachfolgende Okular aus der Zeit, in der nur noch Mikroskope mit 160mm Tubuslänge gebaut wurden?:



Lieben Gruß,

PiusX

JB

Hallo PX,

Nein; diese Okulare wurden erst Jahre nach dem Uebergang zu 160 mm eingefuehrt. Sie haben diese eingefuegte 8 mm-Verlaengerung nicht, die die Periplan 10x/18 Br noch hatten.

Ich habe diese Okulare. Dort ist keine Moeglichkeit vorhanden, 8 mm aus dem Aufbau zu entfernen. Die obere Optikgruppe sitzt direkt am Tubusaufsatz.

Ausserdem hat dieses Okular im Gegensatz zu den 10x mit FN 18 einen FELDLINSE. Die sitzt direkt an der Basis des Okulars ("field lens" http://www.olympusmicro.com/primer/images/oculars/eyepiecesfigure1.jpg )

Die einzige Moeglichkeit waere, die Binostutzen um 8 mm zu kuerzen. Auch das bringt aber wahrscheinlich auch nichts. Die Periplan 10x/20 sind sehr lang (Einschub etwa 20 mm), wegen der Feldlinse, so dass sie gegen die Prismen im Binotubus stossen koennten.

Es hilft nur die Anschaffung eines Orthoplans  :)

Beste Gruesse,

Jon

Lupus

Hallo PiusX,

die ursprüngliche Frage nach der Parfokalität ist jetzt etwas abgedriftet. Parfokal bleibt das "170 mm-Tubussystem" auch mit "160 mm-Okularen", wenn die Tubuslänge um die besagten 8 mm gekürzt wird, es kommt ausschließlich auf die Einhaltung der Bildweite = Tubuslänge - Okularabgleichlänge an. Das ist ein rein geometrisch-optisches Problem. Und nach dieser Längenanpassung muss man auch nicht umfokussieren (wodurch bei hoher NA der Objektive Bildfehler entstehen würden).

Etwas anderes ist der von Dir immer wieder angesprochene Punkt, dass die moderneren Okulare eventuell optisch anders aufgebaut sind. Natürlich werden Okulare im Laufe der Zeit weiter entwickelt - das stellt aber für die Fragestellung kein Problem dar, da es bei der Okularkorrektur nur darum geht, den Farbvergrößerungsfehler der Objektive zu kompensieren, und da gab es nach Leitz-Angaben keine Systemänderung. Also ist egal, wie die Okulare intern konstruiert sind, solange die Tubuslänge so angepasst wird dass die konstruktive Bildweite stimmt.

Hubert

PiusX

#23
Lieber JB,

ZitatNein; diese Okulare wurden erst Jahre nach dem Uebergang zu 160 mm eingefuehrt. Sie haben diese eingefuegte 8 mm-Verlaengerung nicht, die die Periplan 10x/18 Br noch hatten.
vielen Dank für Deine Antwort. Gilt Deine obige Mitteilung auch für das nachfolgende Okular mit denselben optischen Leistungsdaten, jedoch älterer Bauform von dem Okular um das es in diesem Thread geht (das im zweiten Bild in meiner ersten Mitteilung dieses Threads abgebildet ist. Vermutlich wäre die Antwort hier: "Ja" :'()?:



Lieben Gruß,

PiusX


P.S.: Nein, nicht doch... :-[. Eigentlich hatte ich mich ganz bewußt gegen ein Orthoplan Mikroskop entschieden. Weniger ist doch mehr... :P

PiusX

#24
Lieber Lupus,

die Tubuslänge eines Leitz Mikroskopes mit 170mm TL um 8mm zu kürzen, ist in meinen Augen sowohl ein "brutaler Eingriff" an dem Tubusrohr des Mikroskopes als auch nicht unbedingt praktikabel, weil das Forumsmitglied JB in seiner Mitteilung die Befürchtung geäußert hatte, daß die Okulare Periplan GF 10x/20 wegen ihrer Feldlinsen sehr lang sind (Einschübe etwa 20 mm) und sie deshalb möglicherweise gegen die Prismen des Binotubus stoßen werden.


Netten Gruß,

PiusX

Lupus

Hallo PiusX,
Zitatdie Tubuslänge eines Leitz Mikroskopes mit 170mm TL um 8mm zu kürzen, ist in meinen Augen sowohl ein "brutaler Eingriff" an dem Tubusrohr des Mikroskopes als auch nicht unbedingt praktikabel, ....
:D  :D  Richtig beobachtet, das war auch nur eine theoretische Erkärung.

Hubert

JB

Zitat von: Lupus in Februar 26, 2017, 23:59:43 NACHMITTAGS
Richtig beobachtet, das war auch nur eine theoretische Erkärung.

;) Natuerlich war das auch von mir so gedacht. Auf keinen Fall moechte ich damit dazu aufrufen zur Saege zu greifen.

Zum einen sind die Periplan 10x schon sehr gute Okulare (sehr angenehme, hohe Pupillenlage); der Zugewinn mit FN 20 ist nicht soooo riesig. Zum anderen gibt es von Leitz auch tolle 160 cm-Stative, die ein schoenes Zweitmikroskop abgeben.

Zitat von: PiusX in Februar 26, 2017, 23:23:06 NACHMITTAGS
Gilt Deine obige Mitteilung auch für das nachfolgende Okular mit denselben optischen Leistungsdaten, jedoch älterer Bauform von dem Okular um das es in diesem Thread geht (das im zweiten Bild in meiner ersten Mitteilung dieses Threads abgebildet ist. Vermutlich wäre die Antwort hier: "Ja"?:

Das habe ich ebenfalls; soweit ich das sehen kann, ja. Das ist keine aeltere Bauform sondern lediglich die Variante ohne Dioptrieneinstellung. Ansonsten ist es, soweit ich weiss, ebenfalls erst nach dem Uebergang zu 160 cm eingefuehrt worden.

Es ist uebrigens ein gutes Photookular in Kombination mit dem Nikon AF NIKKOR 35mm f/2D http://cdn-4.nikon-cdn.com/e/Q5NM96RZZo-fTYlSZPBjlMhlFa1VHARsAMnUXr0g7pXpbPp8rZLwKOVcP27WL7W2AS_vp60bS2k=/Views/1923_AF-NIKKOR-35mm-f-2D_front.png

Beste Gruesse,

Jon