"Etzold's Farbgemisch 2C275" und "Fluka Eukitt"

Begonnen von plaenerdd, März 25, 2017, 06:56:46 VORMITTAG

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plaenerdd

Hallo,
ich kannte Etzolds Farbgemisch bisher in den Darreichungen FSA und FCA für botanische Schnitte, aber in einem Artikel aus Unterricht Biologie307/308 2005 von Hans-Peter Ziemek und Angelika Kremer über die Einrichtung und Beprobung von "Aquatopen" (Minibiotope in Einmachgläsern) wird  im einem Kasten unter der Überschrift "Anleitung zum Fixieren der Objektträger" das im Betreff  genannte Farbgemisch auf die Aufwuchspräpatate geträufelt, nach 15 min mit Wasser abgespült und in "Fluka Eukitt" eingedeckt ohne weitere Zwischenschritte.

Den Eukitt kenne ich. Der hat ISO als Lösungsmittel. Was mich die Stirn runzeln macht ist die Einbettung ohne Entwässerung und dass ich nichts über dieses Farbgemisch, dass ja ein Farbfixiergemisch sein müsste, finde. Wohl aber ist mir der Autor als Verfasser der sehr ideenreichen "Kleingewässerkunde" bekannt. Kann mich jemand aufklären, was es mit dem Farbgemisch auf sich hat und dem Eindecken ohne Entwässerung.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

Hallo Gerd,

Eukitt von der Firma Fluka ist mir nicht bekannt, mein Eukitt ist von Kindler und verträgt sich weder mit Wasser noch mit Alkohol. Da muss Xylol als Lösungsmittel/Endstufe ran.
So eine Direktfärbung mit anschließender Einbettung ohne große Zwischenstufen wär was für mich als Tümpler :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Klaus Henkel

Zur Charakteristik von Eukitt und Entellan ("neu") siehe den folgenden Aufsatz:

http://www.klaus-henkel.de/balsame.html

Gruß
KH

Klaus Herrmann

Hallo Gerd,

beim Googeln kommt man auf diesen Mikrokosmos http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_87_2_0001.pdf

und auf Seite 115 ist im Artikel von Väth "Etzold's Farbgemisch 2C275 erwähnt. Das ist shlicht die Katalognummer von damals Chroma. Es ist Etzold keinerlei Zauberzeugs. Gibt es bei mir auch allerdings nicht unter dieser Nummer. ;) sondern unter Etzold blau

Dass man noch wasserfeucht in Eukitt eindecken kann scheint mir zweifelhaft. Eukitt ist in Xylol gelöst soweit ich weiß.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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plaenerdd

Hallo,
Danke für Eure Hinweise und Links, Ja, das hat mich alles sehr stutzig gemacht, was da in dem Artikel stand: Eine Färbung unter der Überschrift "Fixierung" und ein Einschluss in ein Kunstharz ohne Entwässerung. Entspricht auch so ganz und gar nicht meinen Erfahrungen. Was Etzolds Gemisch bei Wasserlebewesen bringen soll ist mir irgendwie auch unklar.
Die Grundidee des Versuches finde ich aber nach wie vor sehr interessant:
Die Schüler füllen je zwei Gläser mit abgekochtem Sand und Tümpelwasser. Es werden 3 Objektträger in den Sand gesteckt (eine Seite angerauht mit Sandpapier).Ein Glas bleibt "unbeeinflusst" (hier findet die übliche Sukzession statt, wenn man Tümpelwasser nach drinnen ins Warme holt) Dem zweiten Glas fügt man was hinzu, z.B. Waschmittel, Cola, Blumendünger, Benzin usw. Dann wird nach 3,6 und 9 Wochen je ein Objektträger entnommen und untersucht. Jetzt wäre es natürlich toll, wenn man die Präparate mindestens 6 Wochen konservieren könnte, um sie besser zu vergleichen, als das mit Fotos und Zeichnungen möglich ist.
Ich kenne für Wasserlebewesen nur die Fixierung mit Iodkalium-Iodit (vor allem für Plankton).
Ein nicht zu komplizierter Einschluss wäre schon auch schön. Schließlich wollen wir auch noch mikroskopieren und nicht nur lange "Kochanleitungen" abarbeiten.

Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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