Messung der tatsächlichen Dicke eines Schnittes

Begonnen von Wutsdorff Peter, April 08, 2017, 18:45:44 NACHMITTAGS

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Wutsdorff Peter

Liebe Fachmänner/-frauen,
ich benutze das Hega (Haga?)- Mikrotom. Laut Meßuhr ist eine Rasterung 50µm/Rast. gemessen. Mit dieser einen Höhenverstellung kommt kein vernünftiger Schnitt zustande. Mit zwei Rasterungen (100µm) geht es.
Jetzt möchte ich wissen (alter Meßing.!) wie dick dann nun der Schnitt tatsächlich geworden ist (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser) .
Ich habe mir drei Methoden überlegt:
Die Kalibrierung des Feintriebes ergab 2,2µm/Skt
1) OT und DG messen (ich habe eine µm-Uhr), dann Schnitt wie er von der Klinge kommt auf OT, DG drauf, dann Summe Messen.
2) auf OT und DG mit Feinfilzschreiber einen Strich machen. Schnitt auf OT neben den Strich legen, DG mit Strich nach unten so legen, daß Strich neben Schnitt zu liegen kommt. Die Strichli in einer Richtung scharf stellen, Ablesen der Differenz der Skt.
3) Direkte Messung des Schnittes mit der Mikrometerschraube. Schnitt vorher mit Löschpapier trocknen.
4) Verschiedene Bereiche des Schnittes scharf stellen (Ränder, Mitte), dann Differenz der Skt ablesen.

Die  4. Methode ist sehr unbefriedigend!!
Aber auch Methode  1,  2 und 3 ergibt eine sehr starke Streuung von ca. 50%.

Weiß von Euch jemand noch eine bessere Methode?

Gruß Peter






smashIt

mach einen schnitt von einem plastikstück
PE oder PP sollte gut gehn
das solltest du dann auch vernünftig mit der mikrometerschraube messen können
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Bob

Hallo Peter,

Deinen Meßmethoden kann ich nichts hinzufügen, ich denke, Du hast da alle sinnvollen Methoden probiert. Ich gehe davon aus, dass die Messergebnisse verschiedenen Einflussfaktoren unterliegen, und dadurch streuen. Was mir spontan einfällt:

- Du gehts davon aus, dass die Schnitte planparallele Oberflächen haben. Das wird nicht ganz stimmen. Die Form des Messers führt zu einem leichten Zug am Schnittgut. Die Schnittkraft drückt das Schnittgut seitlich weg.

- Du setzt den Schnitt beim Messen unterschiedlichen Kräften aus. Das Material lässt sich aber etwas komprimieren, und die Kartoffelchip-Form wird unterschiedlich gut plan gedrückt.

Teste Deine Messmethoden doch mal mit druckfestem Material mit wirklich planparallelen Oberflächen, Overheadfolie hat z.B 0,1mm, Alu-Folie 0,03mm. Dann weisst Du schon mal mehr über die Vergleichbarkeit Deiner Messmethoden. Dann kannst Du den mittleren Teil des Schnitts herausschneiden und mit Methode 2 vermessen. Das sollte eine gute Methode sein, um die mittlere Schnittdicke Deines Mikrotoms zu bestimmen.

Viele Grüße,

Bob

d65

Hallo Peter,

Du schreibst nicht was Du schneidest, aber kannst Du den Schnitt vielleicht in eine Karotte oder anderes Material einbetten und noch einmal quer schneiden? Dann könntest Du die ursprüngliche Schnittkante samt Karotte unters Mikroskop legen und da die Dicke bestimmen. Bei 100 µm müsste da ja eine niedrige Vergrößerung ohne Deckglas ausreichen.

Steffen

Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich Steffen,
vielen Dank für Deinen Vorschlag, den ich gerade ausprobiert habe:
Getrockneter Schnitt (zwei Rasterungen beim HAGA) mit Skalpell habiert, eine Hälfte  ein Holundermark eingeklemmt, Schnittdicke mit Meßok.  im Auflicht ausgemessen. Schnitt ist tatsächlich 100 +- 10µm dick.
Als ehem. Meßing ärgere ich mich, daß ich nicht selbst auf diese Methode gekommen bin.
Aber als Grufti (77) fällt dasDenken langsam schwerer.
Jetzt frage ich mich, warum bei einer Rasterung (50µm) beim HAGA kein vernünftiger Schnitt zustande  kommt.
Grüße und frohe Ostern
                 Peter