Hauptmenü

Semiquantitative Mikrochemie

Begonnen von Reinhard, Juni 05, 2017, 12:26:45 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Reinhard

Hallo Freunde,

ohne quantitative Verfahren ist die Mikrochemie nur eine halbe Sache.
Zur quantitativen Mikrochemie gehören: Mikrogravimetrie, Volumetrie, kolorimetrische, elektrochemische und andere Mikroverfahren, die allesamt einen hohen Aufwand an Technik und Handwerk erfordern.

Eine vorsichtige Annäherung an die Mikrokolorimetrie stelle ich mit einem semiquantitativen Versuch vor.
Aus einer Einwaage von CuSO4*5H2O stelle ich eine Lösung von ~100µg/3µl H2O her, die dann noch weiter auf etwa 25µg/3µl H2O verdünnt wird. Eine weitere Verdünnung liegt bei etwa 50µg/3µl.
Jeweils 3 µl werden in Kapillarröhrchen mit einem Innendurchmesser von ~1 mm gebracht und dicht nebeneinander in schwarze Knetmasse gedrückt, so daß sie lotrecht stehen. Das untere Ende ist natürlich frei.




Ein Höhenausgleich wurde noch durchgeführt.



Das Ganze wird unter ein Tessovar gestellt und von unten durchleuchtet. (siehe Bilder 1 und 2)

Das Bild Nr3 zeigt, daß man sehr gut die unterschiedlichen Farbintensitäten sichtbar machen und in gewissen Grenzen auch abschätzen kann.
Im vorliegenden Fall hätte ich die Konzentration des "unbekannten" mittleren Gefässes mit 40-50µg/3µl, d.h.: ~15µg/µl einigermaßen richtig eingeschätzt.



Bitte wie immer um Kritik und Anregungen.

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



-----------------------------------------------------
www.mikrochemie.net

Carsten Wieczorrek

Hallo Reinhard,

a)
Zitat100µl/3µl H2O
sollte 100µg/3µl H2O sein?

b) aus einer Fläche Deiner blauen Farbe die mittleren RGB-Werte bestimmen, in L*a*b* umrechnen, daraus den DE-Wert gegen Wasser berechnen, und Du hast ein Mikro-Coloroimeter. Sollte sich kalibrieren lassen.

Bei Interesse: Bei den Umrechnungen kann ich helfen.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Reinhard

Hallo Carsten,

a) Danke! Wurde ausgebessert.

b) das wär genial! Noch weiß ich nicht ganz sicher, wie es funktioniert; werde es aber ausprobieren.

vielen Dank
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



-----------------------------------------------------
www.mikrochemie.net

reblaus

Hallo Reinhard -

ich beneide Dich um Deine ruhige Hand!

Wie hast du denn die 3 µl in die Kapillaren gebracht - die sind doch unten zugeschmolzen?

Bin gespannt auf die Eichung!

Viele Grüße

Rolf

Klaus Herrmann

#4
ZitatWie hast du denn die 3 µl in die Kapillaren gebracht - die sind doch unten zugeschmolzen?

Lieber Rolf,

das ist einfach: man zieht eine solche Kapillare nochmal aus und hat dann eine Mikropipette. Man braucht dann nur noch ein entsprechendes Pipettenhütchen.

Edit: ich seh gerade oben auf dem Bild ist seine Profilösung abgebildet: Eppendorf!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

reblaus

Hallo -

die Eppendorfs sind mir natürlich geläufig, aber mit deren Spitze kommt man doch nicht auf den rundgeschmolzenen Boden dieser Kapillaren, sodass unten Luft bleiben müsste? Wo ist mein Trugschluss?

Viele Grüße

Rolf

Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

entweder doch meine Lösung (so mach ich das) und das geht oder Eppendorf-Minispitze und dann Zentrifuiiii

Oder Reinhard lüftet das Geheimnis. ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Reinhard

Hallo Rolf, hallo Klaus,

die Lösung des Rätsels ist:
ich bringe entweder mit dieser speziellen Minispitze (im Bild) oder mit einem ausgezogenen Kapillarröhrchen und 2cm Silikonschlauch (mir dem kleinen geschlossenen Endstück einer Kapillare)
die Flüssigkeit in den mittleren Bereich des Aufnahmegefäßes, wobei die Pipette möglichst schräg gegen die Glaswand stehen sollte. Das Ganze unter dem Stemi; die gleiche Schärfeebene hilft beim Einführen, meist ohne den Einsatz des Mikromanipulators.
Danach ist es aber unabdingbar, kurz aber heftig zu zentrifugieren. (Daumen und Zeigefinger sind bei mir nicht mehr für Fingerabdrücke brauchbar, weil ich immer wieder in die Zentrifuge greife,
um zu bremsen!)
Auch mit der feinsten Kapillarpipette ist es nicht möglich, die Flüssigkeit in einem Kapillargefäß auf den Grund desselben zu bringen; das klappt (bei mir) erst ab einem Gefäßdurchmesser von gut 2mm,
aber mit solchen "Trumms" arbeiten ja die Makrochemiker.  ;D ;D

zum procedere siehe auch:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26688.0

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



-----------------------------------------------------
www.mikrochemie.net