Nachhilfe externe Beleuchtung Zeiss Standard

Begonnen von flxms, Juli 10, 2017, 01:56:37 VORMITTAG

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flxms

Liebe Mikroskopiker,

obgleich ich beruflich zwar über einige Mikroskopieerfahrung verfüge bin ich in Sachen Heimmikroskopie wie gesagt noch blutiger Anfänger.
(im Labor standen die Mikroskope für mich bislang einfach auf wundersame Weise perfekt gewartet bereit und ich hatte noch nicht wirklich ernsthaft über die technischen Hintergründe, Kosten etc nachgedacht ;-))

Mit meinem initialen Standard 14 mit integrierter Beleuchtung bin ich eigentlich zufrieden. Aber Lektüre macht neugierig auf mehr und mir hat es die Dunkelfeldmikroskopie angetan, die ich unbedingt bald ausprobieren möchte.

Somit musste ein Filterhalter her und eine externe kräftigere Beleuchtung, denn für das Dunkelfeld kann die Lichtquelle ja wohl quasi nicht stark genug sein (was ja sehr einleuchtend ist, nachdem man den Großteil davon gezielt ausblendet).

Dem ensprechend hab ich mich gefreut, dass ich kürzlich ein Standard 16 mit einem "Graufilter" im Halter unterhalb der Kondensorträgers und einer externen Beleuchtung günstig ankaufen konnte. Der vermeintliche "Graufilter" entpuppte sich übrigens als Polfilter, aber dazu an anderer Stelle mehr....

Jedenfalls habe ich zu meiner Überraschung festgestellt, dass die externe Beleruchtung schwächer zu sein scheint, als die im Fuß des 14 integrierte Beleuchtung !?

Hier die externe Funzel:


und hier die gleißende im Mikroskopfuß inegrierte Lampe:


Wie kann das sein!? Bzw. was mache ich falsch?

Am Leuchtmittel alleine kann es meiner Meinung nach nicht liegen. Die Lampe ist zwar "nur" 50 Watt statt der 100 Watt, die man nach meinem Verständnis maximal im Gehäuse verbauen könnte, aber das sollte doch immer noch kräftiger sein als die 25W im Mikroskopfuss?!



Bei der Fehlersuche helfen hoffentlich die folgenden Übersichtsbilder:

Hier das Inneleben des Mikroskopfusses nach Abschrauben der Bodenplatte.



Fehlt da evtl. eine Verbindung zwischen dem Ende des Rohres und dem Umlenkspiegel? Oder darf das so offen sein?
Gemäß der Handbücher die ich im Netz gefunden have sieht es meine ich in Ordnung aus?
(http://www.science-info.net/docs/zeiss/MicroscopeIlluminator60.pdf)

Hier das externe Lampengehäuse, das ich für einen "Illuminator 60" halte (richtig?):



Hat jemand eine Idee? Bin für jeden Hinweis dankbar.

Bei der Gelegenheit wüsste ich auch noch gerne, was der Unterschied des vermeintlichen Illuminator 60 zum Lampenhaus ist.
Worin besteht der Vorteil von letzterem? Kann ich das Lampenhaus an den gleichen Anschluss andocken?

In der Hoffnung auf eine Aufklärung grüßt Euch
Felix

Herbert Dietrich

Hallo Felix,

vermutlich liegt der Fehler am falschen Leuchtmittel. In der Anleitung von Zeiss wird die Lampe 12V/60W gezeigt.
Ich bezweifle, dass die Glühwendel der von Dir gezeigten 12V/50W Lampe an der richtigen Stelle liegt.

Illuminator 60 und Lampenhaus haben den gleichen Zeiss-Schwalbenanschluß und sind meines Wissens wechselweise zu verwenden.

Herzliche Grüße
Herbert

Klaus Schloter

Das dürfte der Grund für die mäßige Lichtausbeute sein,aber warum versuchst Due es nicht mit LED Beleuchtung,für das Geld,was Du für das Standard 16 ausgegeben hast und Du noch für die 12V/60W Birne ausgeben wirst kannst Du schon eine leistungsfähige LED Lösung bekommen.Schau mal hie oder im at Forum zu diesem Thema nach.
Gruß
Klaus

reblaus

Hallo Felix -

ich nehme doch an, dass zu versucht hast die Wendel zu fokussieren und zu zentrieren? Vermutlich kommt man aber wegen des langen Zapfens an der Halogenlampe nicht nahe genug an die Kollektorlinse.

Bevor du dich in Unkosten stürzst:

in der Tat ist hier statt der 12 V / 50 W-Glühlampe eine Halogenlampe eingesetzt und man hat zu diesem Zweck die Fassung brutal spanabhebend bearbeitet (Schlitze eingesägt und etwas umgebogen). Die Frage ist, ob die Originallampe überhaupt noch passt. Falls du das ausprobieren möchtest, kann ich dir eine solche gegen Portoersatz schicken. Man muss die leider in einem Päckchen voluminös polstern, weil die Lampen auch in kaltem Zustand gegen Erschütterung sehr empfindlich sind.

Viele Grüße

Rolf

Hugo Halfmann

Hallo Felix,

zeige doch mal die Fassung, in welcher der Sockel für die Halogenbirne steckt. Original wird in der Leuchte 60 eine Glühbirne mit Bajonettsockel BA15d verwendet und diese könnte nach meiner Einschätzung länger sein, wie die Konstruktion, die du da hast. Wäre diese zu lang, könntest Du den Lampensockel ein wenig aus dem Gehäuse herausziehen (das muss ich bei meinem LED Umbau auch machen, weil dieser wenige mm zu lang geraten ist). Liegt die Glühwendel der Halogenbirne aber zu nah an der Fassung, müsstest du weiter reinschieben - das geht aber nicht!
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Tausendblatt

Moin,

in der Leuchte 60 wird eine deutlich größere Birne mit recht großem Flachwendel (ich meine es waren 3,8 x 3,8 mm2) benutzt.
Dafür ist die Kollektoroptik der Lampe ausgelegt, nicht aber für Leuchtmittel mit kleinerer Leuchtfläche.
Ich würde also entweder eine Originalbirne einsetzen, oder eine Leuchte 100 kaufen.

Gut Licht
Jens

jochen53

Hallo,
was mich hier schon zu Beginn irritiert hat, ist die Halogenlampe mit dem "Glas-Zipfel" vorne. Dieser Zipfel ist doch genau vorne, in Richtung des beabsichtigten Strahlengangs und da stört er nur. Diese Lampen sind für eine radiale Lichtabstrahlung, nicht für die axiale, gedacht und da wäre die Helligkeit mit 60 W mehr als genug. Ich habe auch noch so ein Ding zusammen mit dem Sockel zur Erhöhung des Fußes, dem langen Ansatzrohr und dem Riesentrafo rumliegen, aber da ist eine 12 V Glühbirne (60 W ?, nicht Halogen) mit Bajonett drin, die sieht aus wie eine alte Autolampe.
Ich habe eine Starlight-LED Einsteckleuchte statt der normalen kleinen Einsteckleuchte, die bietet ausreichend Helligkeit, kostet aber auch einiges. Hier können einige Kollegen günstigere Alternativen empfehlen.
Viele Grüße, Jochen.

Peter V.

Hallo,

Stephan Hiller kann auch LED-Einstätze für die Leuchte 60 produzieren. Hier sieht man einen solchen Einsatz:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3355.msg20987#msg20987

Mittlerweile gibt es wirklich hervorragende LEDs bzgl. Helligkeit und Lichtfarbe.

Für den ansonsten verwendeten LED-Einschübe für die Standards (auch von Stephan Hiller) müsste hingegen das Leuchtrohr unten im Fuß ausgetauscht werden.

Die LED-Lösungen von Stephan Hiller - von denen ich mehrere für verschiedene Mikroskope besitze) sind erste Klasse (ich glaube, ich erwähnte es schon gelegentlich).

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

flxms

Liebe Autoren, vielen herzlichen Dank für die wieder äußerst sachdienlichen Hinweise :-)!

Meine derzeitigen Lehren aus der Trainerstunde in Sachen Beleuchtung als MIF (most important facts):

1.) Der "Illuminator 60" ist eigentlich für eine 60W Glühlampe gedacht. Dass bei mir eine Halogenlampe drin steckt ist das Ergebnis roher Gewalt, die man der Fassung angetan hat.

2.) Der prinzipielle Unterschied zwischen dem Illuminator und den Lampenhäusern 50 und 10 liegt somit schon mal darin, dass letztere für Halogenlampen gedacht sind, ersteres eben für eine "oridinäre" Glühbirne. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es noch einen dritten Typ Lampenhaus gibt, nämlich das für die 100 W HBO-Lampe, die für die Fluoreszenzmikroskopie gedacht ist.

3.) Die Finger in die Wunde warum es bei mir ned klappt legten glaube ich vor allem Hugo und Jochen. Habe versucht zu justieren (@Rolf: guter Punkt, hätte ich natürlich erwähnen sollen), das gelang aber nicht. Vermutlich schlicht, weil die Lampe zu kurz ist und ich den Bajonettanschluss eben nicht noch weiter rein scheiben kann. Außerdem scheint mir die Lampe tatsächlich eher ein Seitwärtsstrahler zu sein.

Lösungsansätze:

1.) Versuchen ob es mit der original Glühlampe klappt, wobei nicht klar ist, ob die überhaupt noch in die Fassung passen würde.
2.) Versuchen ob es mit einer anderen Halogenlampe besser geht: z.B. axial-Strahler und in den Abmessungen ähnlich wie Glühlampe etc.
3.) vermutlich der Königsweg: die Fassung für Glüh-/Halogenlampe durch eine zeitgemäße LED ersetzen lassen. In jeder Hinsicht ziemlich optimal, aber wohl nicht ganz günstig.

Option 3 scheint mir längerfristig am sinnvollsten. Es geht absolut nix verloren: der "Umbau" des "Illuminator 60" besteht schlicht darin statt der Fassung eine passende LED einzuschrauben, wobei hier nach überwiegender Meinung im Forum die von Herrn Hiller 1. Sahne zu sein scheinen. Wenn ich dann doch unbedingt noch Halogen haben will, besorge ich mir am besten ein entsprechendes Lampenhaus, das ich stattdessen am Bajonettverschluss andocken kann.

Als vorläufiges Fazit habe ich mal eine Preisanfrage an Herrn Hiller gesendet ;-).
Danke Euch!

Werde über die Lösung berichten.
LG Felix


Hugo Halfmann

Lösungsansätze:

Zitat1.)Versuchen ob es mit der original Glühlampe klappt, wobei nicht klar ist, ob die überhaupt noch in die Fassung passen würde.
Wenn die Fassung nicht ramponiert worden ist, ist dies die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit.

Zitat2.) Versuchen ob es mit einer anderen Halogenlampe besser geht: z.B. axial-Strahler und in den Abmessungen ähnlich wie Glühlampe etc.
Das ist m.M.n. vergebliche Liebesmüh´

3.) vermutlich der Königsweg: die Fassung für Glüh-/Halogenlampe durch eine zeitgemäße LED ersetzen lassen. In jeder Hinsicht ziemlich optimal, aber wohl nicht ganz günstig.
Ja. Aber wenn die Fassung ramponiert ist, könnte auch das schwierig werden. Deswegen bat ich auch um ein Foto.

PS: Mit Halogen funktioniert das so:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13977.0
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Klaus Herrmann

#10
Hallo Felix,

gut erfasst! Ja da hat ein blöder Bastler den schönen Lampensockel verhunzt. Deshalb wird der Herr Hiller eine Neukonstruktion machen müssen und nicht die Standardlösung wählen, die vom originalen Lampesockel ausgeht. Oder man verwendet den Stiftsockel, der jetzt drin ist und setzt da eine LED mit Stiftsockel ein, sowas gibt es glaube ich zu kaufen. Die muss dann nur nochrichtig positioniert werden. Steuergerät kommt auf jeden Fall dazu.

Das 100 W Lampenhaus gibt es für eine HBO und auch eine 100 W Halogen Stiftsockellampe, wie sie jetzt gerade drin ist. Das bekommst du für ca 100.- und die hat genügend Dampf und sie passt an den Lampenansatz, den du schon am Mikroskop hast.

Die Lösung, von Bernd "Nomarski" ist natürlich genial: da sitzt die Stiftsockel Halogenlampe an der richtigen Stelle und auch senkrecht zur optischen Achse. (in dem Link, den Hugo eingefügt hat)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

flxms

Hallo Hugo,

Bild vom Sockel schicke ich gerne nach. War aber am WE nur ganz kurz daheim um die paar Bilder zu machen und bin gerade beruflich unterwegs, so dass ich das frühestens morgen Nacht nachliefern kann.

LG Felix

flxms

Hallo Klaus,

oh jeh, für mich sah es (auf den Bildern hinter dem Link oben) so aus, als sei der LED-Einsatz von Herrn Hiller ein komplett selbst gefertigtes Teil und somit unabhängig vom Sockel der Lampe. Wäre natürlich ärgerlich, wenn die LED -Lösung schon am schlechten "Rohstoff" scheitert.

Die Option mit dem Lampengehäuse halte ich mir auf jeden Fall offen wobei ich mir dann halt erst mal ein Lamopengehäuse beschaffen müsste. Habe zwar eines, das ist aber für die HBO-Lampe... (und soll auch nicht umgebaut werden um mir längerfristig die Option zur Fluoreszentmikroskopie offen zu halten).

Kommt denke ich halt doch darauf an wie teuer die Hillersche Lösung in meinem konkreten Fall tatsächlich kommt. "Gefühlt" würde ich so eine schicke LED schon favorisieren, bin aber alles Andere als Krösus, so dass ich mir das im Moment nur leisten kann, wenn es einigermaßen erschwinglich bleibt. Außerdem wäre ich natrülich gerne bald (spätestens bis zu den Somemrferien) einsatzbereit, damit ich wie versprochen mit meinem Sohn mikroskopieren kann ;-).

Herzlichen Dank für die super Infos!
LG Felix


Hugo Halfmann

ZitatDie Lösung, von Bernd "Nomarski" ist natürlich genial: da sitzt die Stiftsockel Halogenlampe an der richtigen Stelle und auch senkrecht zur optischen Achse. (in dem Link, den Hugo eingefügt hat)

Angesichts der wohl verbastelten Lampenfassung wäre Bernds Lösung wohl die eleganteste, und die Kosten für´s Leuchtmittel bewegen sich im Centbereich. Abwärme ist bei der Leuchte 60 ja egal, im Fusse eine Standard sieht das schon anders aus. Der wurde mit 50W Halogen so heiß, daß ich ihn auch als Kochplatte hätte nutzen können.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Peter V.

Hallo,

das Teil von Stephan Hiller ist tatsächlich unabhängig vom Lampensockel! Du siehst ja den großen Alu-Drehkörper.

Eigentlich wäre die eleganteste Lösung, sich ein passendes "Leuchtrohr" für den kleinen Steckeinsatz zu besorgen (evtl. tauscht das ja sogar jemand, der besser Dein Rohr für den Anschluß der großen Leuchten gebrauchen kann) und nimmt dann den kleinen Einsatz wie in dem folgenden Beitrag. Damit entfällt die klobige Lampe ganz.

Wenn das Geld knapp ist, kannst Du evtl. von mir ein sehr einfaches Steuergerät für ein paar EUR bekommen. Es ist nicht wirklich schön, funktioniert aber, wenn auch nur bis 700 mA. Das reicht aber in aller Regel.  Es ist natürlich nicht so toll wie ein Hiller-Steuergerät. Frag mal Herrn Hiller, was so ein Stecksockel mit LED allein bei ihm kostet. Vielleicht nimmt Herr Hiller auch Dein Lampenhaus "in Zahlung" - ich meine, dass er gelegentlich so etwas benötigt (eben, um es mit LEDs aufzurüsten). Frag einfach mal.....

Das "Leuchtrohr" müsstest Du dann aber noch besorgen.

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1584.msg8301#msg8301

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.