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Phomi I

Begonnen von Harald Schmitt, Dezember 30, 2017, 15:43:26 NACHMITTAGS

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Harald Schmitt

Hallo und einen schönen guten Tag an alle hier,

seit voriger Woche bin ich stolzer Besitzer eines Phomi I. Somit wechselte ich von Zeiss Jena nach Zeiss West =).
Das Mikroskop wurde mir als POL Mikroskop verkauft. Allerdings fehlt meiner Meinung zum ausgewachsenen Polmikroskop noch einiges. Andererseits ist das Mikroskop so wie es ist schon super. Alles andere kann ich nach und nach ausbauen.
Zunächst würde mich interessieren, ob jemand hier im Forum die Bedienungsanleitung in Deutsch vorliegen hat und mir diese zukommen lassen kann.
Nun habe ich hier einen Phako IV Z7 Kondenser liegen, bei dem der PH 1- und PH 3-Einsatz nicht vorhanden ist.
Besteht die Möglichkeit hier im Forum benannte Einsätze zu bekommen?







Für Eure Tips wäre ich dankbar. Ganz abgesehen davon bin ich mit den ganzen Einstellmöglichkeiten schon etwas überfordert, obwohl ich ja schon lange mikroskopiere.
Andererseits hat unser Biolabor auf der Arbeit ein komplett ausgebautes Phomi III. Hier kann ich mir nächstes Jahr bestimmt einiges anschauen.
Übrigens die Anleitung für das Phomi III habe ich natürlich. Auch die für das Phomi I in Englisch. Da meine Englischkenntnisse jedoch schon etwas begrenzt sind, hoffe ich, dass es mir hier etwas einfacher gemacht wird.

Viele Grüße aus dem Taunus und für alle hier natürlich einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Harald Schmitt

Peter V.

#1
Hallo Harald,

hoffentlich hast Du dafür nicht den Preis eines Polmikroskops bezahlt... :-\

An dem Mikroskop ist nichts, aber auch gar nichts "pol". Das ist ein ganz normales Hellfeld-Phomi. Lediglich einen einfachen Pol-Analysatorschieber sehe ich. Wieviel hast Du denn dafür bezahlt? Phomis werden ja üblicherweise nicht so hoch gehandelt...

Welche Objektive sind denn an dem Mikroskop? Sind es überhaupt Phasenobjektive? Schreib doch mal, was genau auf den Objektiven steht.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jürgen Boschert

Hallo Harald,

ich hab´ Dir per "normaler" Email das gewünschte PDF geschickt.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

TPL

#3
Hallo Harald,

die Auktion, aus der Dein Phomi zu stammen scheint, hatte ich beobachtet. Es ist eine frühe Version des ersten Modells, das einen von allen späteren Versionen abweichenden Anschluss (seitlich geklemmt Ringschwalbe) für Objektivrevolver (oder Einzelobjektivhalter und Auflicht-Kondensoren) besitzt. VORSICHT damit: löst Du die Klemmschraube, purzelt Dir der Objektivrevolver ohne Vorwarnung auf Präparat oder Objekttisch! Auch der Analysatorschieber ist nicht ohne weiteres austauschbar, da er (im Unterschied zu den späteren Versionen) eine Telanlinse enthält.

Zum Thema Pol-Ausrüstung: diese frühen (und noch einige späteren) Phomis wurden meines Wissens ausnahmslos mit spannungsfreiem Tubuskopf und Revolver (erkennbar an den rot eingelassenen Punkten) ausgerüstet. Auch der einfache Analysatorschieber gehörte zur Standardausrüstung, denn ohne diesen hätte es eines anderen Schiebers mit Telanlinse bedurft. Deshalb sind das aber noch lange keine Pol-Mikroskope! Einfachster Hinweis: es hat keinen werkseitig zentrierten Pol-Drehtisch, sondern den dreh- und zentrierbaren Kreuztisch. Es gibt zwar immer wieder Leute, die behaupten, das sei ein Pol-Tisch, aber nach deren Argumentation könnte man auch einen Käfer Traktor nennen, sobald er eine Anhängerkupplung besitzt.

Weitere Ausstattungsmerkmale eines (Phomi-) Pol-Mikroskops wären:
– Kondensorhalter mit Polarisator und spannungsfreier Hilfslinse (rote Gravur "I"),
– spannungsfreier Kondensor (rote Gravur auf Klapplinse und teilweise auch des Zeiss-Emblems),
– spannungsfreie und zentrierbare Objektive (rote Gravuren und/oder Gravur "Pol")
– Pol-Beobachtungstubus mit depolarisierender Quarzplatte und Orientierungsschlitzen für mindestens ein Pol-Okular,
– Pol-Okular mit Orientierungsschraube und fest montiertem, zentrierten Fadenkreuz.

Sicher: auch ohne diese Bauteile lassen sich nette Pol-Effekte beobachten und gestalterisch nutzen, aber ein Pol-Mikroskop ist ein Messgerät mit dem Nebeneffekt der optischen Vergrößerung. Das ist dieses Phomi nicht.

Die optische Ausstattung (Plan 2,5 - 10/o,22 - 40/0,65 - Plan 100/1,25 Oel m.I) ist gut, aber nicht gerade verlockend. Wenn Mechanik und Optik des Gerätes in Ordnung sind, wäre der Preis für meine Belange ganz in Ordnung. Allerdings bin ich auch bekennender Liebhaber dieses perfekt um gefühlte 19 Ecken herum konstruierten Monstrums. Es ist ein (heute leicht schrulliger) Meilenstein der Mikroskop-Entwicklung und (in gut erhaltenem Zustand) eine Wohltat für Anhänger optisch-mechanischer Präzision. Selbst das kombinierte Schalt- und Netzgerät ("ABTO") hat eine winzige Fan-Gemeinde, die sogar Schaltpläne dafür besitzt. Dein neuer Arbeitszimmer-Raumteiler war nämlich die erste Kamera mit automatischer Belichtungssteuerung überhaupt. Und mikroskopieren konnte man damit auch noch...

Viel Freude mit Deinem Phomi,
Thomas

Harald Schmitt

Hallo Peter,

natürlich nicht. Das Mikroskop war aus meiner Sicht echt ein Schnäppchen.
Was die Objektive betrifft:
Plan 2,5/ 0,08 160/-
10/0,22   160/-
40/0,65   160/0,17
Plan 100/1,25 Oil 160/-
Somit sind nur die 2,5 und 100 fach Plan und die anderen einfache Achromate.
Für 270 Euro war das Mikroskop jedoch sehr günstig. Und ich weiß nicht, ob es an dem Optovar liegt - ich finde die Abbildungsqualität und Kontrast besser als an meinem Ergoval mit seinen zum Teil Planapos.
Was den Phasenkontrast angeht - hier fehlen mir noch die Objektive. Ich hätte hier wenigstens gerne ein 25er und ein 40er Neofluar.
Für Pol fehlt meines Erachtens noch ein Polarisator, ein drehbarer Analysator und vielleicht noch ein Lambda Kompensator.
Aber das war auch nicht das Ziel - Ziel war es einem der ersten Forschungsmikroskope überhaupt mit seiner Ausbaufähigkeit einen neuen Lebensabend zu gewähren - und natürlich auf einem anderen Level zu mikroskopieren. Was Pol-Mikroskopie angeht: Das habe ich bis heute nie richtig verstanden. Die Theorie zu diesem Gebiet war mir irgendwie immer etwas zu hoch. Mag sein, dass das daran liegt, dass ich ein Grenzdebiler Saarländer bin oder ein Elektrotechniker mit begrenztem Horizont  ::).
Und doch reizt es mich, dies mal in der Praxis auszuprobieren und mir anzuschauen. Deshalb bin ich auf das Angebot wohl so angesprungen.
Und ja - anfangs war ich ein wenig enttäuscht - doch nach dem Aufbau hat mich das Händling des Mikroskopes total überzeugt. Na ja, und alles ist zumindest leichtgängig und weitgehend sauber.
Und dann ist da noch die Hoffnung: irgendwann mal mit DIK, das muss nicht nach Normanski sein, arbeiten zu können.
Auch wieder ein bezahlbares Fluoreszensmikroskop zu besitzen wäre eine nette Motivation. Klar, das geht nicht von jetzt auf gleich - das braucht viel Zeit, viel Geduld und viel Geld.
Aber nach und nach ist das mit diesem Instrument möglich - hoffe ich zumindest.

@ Jürgen, ich habe Dir meine Mailaddy gesendet.

@Thomas, das mit der Telanlinse habe ich gemerkt, weil ohne den Einschub sehe ich nämlich (vielleicht sollte ich bei nämlich ein h reinschreiben) nichts. Aber das mit dem Messen ist halt genau das, was mich weniger interessiert. Ich bin gewohnt mit dem Mikrometer zu messen, und nicht über die Welligkeit einer Strahlung - siehe oben.
Aber vielleicht Kristalle in Organismen nachzuweisen interessiert mich schon. Ansonsten haben wir wohl die gleiche Richtung, wenn Du auch mit wesentlich mehr Erfahrung.
Die hat mein Arbeitskollege mit seinem Phomi III auch - aber ich bin ihm auf der Spur! Na ja - wenigstens in einem halben Jahrhundert  :). Der würde sein Mikroskop auch nicht mit einem Olympus BX 50 tauschen, die haben wir auch, aber er ist von seinem Zeiss Urgestein überzeugt und arbeitet hier auch nicht nur in der Routine, sondern auch in der Forschung.
Da müsste mir doch zumindest auch ein Phomi I reichen.

Gruß aus dem Taunus an alle Harald


Harald Schmitt

Hallo Jürgen,

vielen vielen Dank (mich verbeug).
Echt Geil, dass es dieses Forum gibt,

Gruß aus dem Taunus Harald

Peter V.

Hallo Harald,

ok - der Preis ist super und geht wirklich in Richtung Schnäppchen. Glückwunsch! Das ist ja fast Spielzeugmikroskop-Preisniveau. Da hast Du nix falsch gemacht.

Dass die Abbildungsqualität besser ist als Planapos am Ergaval, wundetr mich nicht. Die Mikorvalserie mit den zugehörigen Objektiven hat mich noch nie überzeugt, ich finde das Bild, das diese Mikroskope liefern, irgendwie "gelbstichig" (auch mit Konversionsfilter) und einfach "flau".

Zitatirgendwann mal mit DIK, das muss nicht nach Normanski sein, arbeiten zu können.

Hmm...nach wem sollte denn sonst sein?  ;) Für Zeiss gibts nur den Nomarski-DIK.

Dann wünsche ich Dir viel Freude mit dem Phomi.

Übrigens - auch ich bin ein "ABTO"-Fan. Ich war recht froh, dass ich ihn seinerzeit (ich weiß nicht mehr, ob von Harald Maage oder reblaus-Rolf) "vermacht" bekommen habe, denn er fehlte an einem grüngrauen Hammerschlag-Phomi.

Herzliche Grüße
Peter
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JB

Zitat von: TPL in Dezember 30, 2017, 18:06:09 NACHMITTAGS
Auch der Analysatorschieber ist nicht ohne weiteres austauschbar, da er (im Unterschied zu den späteren Versionen) eine Telanlinse enthält.

Hallo,

Das ist ja interessant. Weiß jemand warum die Telanlinse hier im Schieber verbaut war? Gab es keine Telanlinse im Wechselrevolver?

Beste Grüße,

Jon

TPL

Zitat von: JB in Dezember 30, 2017, 20:44:56 NACHMITTAGS(...) Weiß jemand warum die Telanlinse hier im Schieber verbaut war? Gab es keine Telanlinse im Wechselrevolver? (...)

Hallo Jon,
die gab es in allen späteren Wechselrevolvern (Einzelobjektivhaltern, Auflichtkondensoren) für das Phomi und die anderen Tubuskopfmodelle (insbesondere Ultraphot und Universal). Aber nicht für diese frühen Phomis. Warum? Ich fürchte, das Geheimnis hat der Herr Michel (wie so manches andere) mit ins Grab genommen.

Beste Grüße,
Thomas

Harald Schmitt

Hallo Thomas,

dies wirft natürlich wieder Fragen auf. Wie ist das mit dem drehbaren Analysator? Enthält dieser auch eine Telanlinse?
Wenn nicht, kann ich dann einen anderen Tubuskopf mit integrierter Linse benutzen.
Ach, wenn die Mikroskopie nicht so kompliziert wäre könnte jeder gute, funktionierende Mikroskope bauen *grins.

Gruß aus dem Taunus Harald

Harald Schmitt

Hallo Peter,

was ist ein ABTO- Fan? Tja, ich hatte mal (damals 1845 lach) ein Leitz Mikroskop und ein Standart 15 mit Phasenkontrast.
Aus dieser Erfahrung her müßte ich ein Leitz- Fan sein. Ich denke jedoch, jeder Hersteller, bzw. jeder Mikroskoptyp hat seine Stärken und Schwächen.
Ich persönlich habe immer hier im Forum diejenigen mit ihren Flaggschiffen bewundert. Boa, was da für Bilder gemacht wurden und werden.
Also ich denke, ich bin mit diesem Mikro auf einem guten Weg.

Gruß aus dem Taunus Harald

Peter V.

Hallo Harald,

Zitatwas ist ein ABTO- Fan?

:D  :D  ;)

Schau mal auf die Beschriftung der Tasten des Trafos bzw. Fotosteuergerätes. Deshlab nennen es manche einfach ABTO. Der Phomi-Liebhaber weiß sofort, was damit gemeint ist (zumindest, wenn er das Phomi I kennt).

Herzliche Grüße
Peter


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Harald Schmitt

Ahhhhhhhhhhh, danke Peter,
wieder was gelernt. Nun, mir gefällt es auch- selbst wenn es halt nicht perfekt ist.
Dann hat es zumindest viel mit mir gemeinsam ;).

Gruß aus dem Taunus und gute Nacht an alle.
Harald

Dr. Jekyll

Hallo Harald,

Zum Tubuskopf: ja, er ist austauschbar. Ich habe ein Standard Universal, welches ich für Auflicht mit dem Tubuskopf des Phomi I betreibe. Mein Auflichtrevolver hat die alte Schwalbe und benötigt deshalb diesen Kopf. Für Durchlicht mit Phasenkontrast nehme ich dann den Tubuskopf des Phomi II mit der neueren Schwalbe.

Gruß aus dem Hunsrück
Harald
Beste Grüße
Harald

Harald Schmitt

Hallo Harald,

dies ist für mich zumindest für die Zukunft interessant. Ansonsten hat dieses schöne Instrument für mich noch viele Möklichkeiten in der jetzigen Ausbaustufe zum Ausreizen zu bieten.
Bis ich diese neben meiner beruflichen Tätigkeit ausgereizt habe, geht noch viel Zeit ins Land. Zudem reizt mich auch der Vergleich meiner jetzigen Ausrüstung mit der optischen Qualität der Untersuchungsverfahren mit der des Phomis. Für die Zukunft interessiert mich also als Teilziel eine funktionierende Phasenkontrastausrüstung mit besserer Optik anzuschaffen.
Aber auch dafür habe ich Geduld. Für das Tümpeln ist es mir im Moment eh zu kalt. Also bleibt mir die Untersuchung meiner Fertigpräparate, Pilze und eventuell Bakterien.
Hier ist zunächst auch viel mit schiefer Beleuchtung, Dunkelfeld und banalem Hellfeld zu reissen.

Hallo Peter,

Du fragst mich nach welchem DIK. Ich habe lange überlegt, ich erinnere mich irgendwie daran, dass andere Hersteller statt dem Einsatz der Wollaston Prismen über den Objektiven diese im oberen Strahlengang als "vereinfachte Lösung" hatten. Hier waren mehrere Beiträge vor langer Zeit im Mikrokosmos. Ich weiss auch, dass es mehrere Verfahren gibt. Pluta hatte eines und Smith auch. Vielleicht habe ich das aber auch nur falsch im Kopf - ich dachte, ich käme ohne die Objektivprismen aus. Da weiß ich natürlich, dass diese sehr selten, und dann auch nur mit Delamination zu bekommen sind. Auch sind diese dann exorbitant teuer. Aber wie oben beschrieben, das hat noch extrem viel Zeit. Und wer weiß, wenn mich der Virus wieder erwischt, wäre ja auch noch ein Phomi III oder ein Universal der Hit in Tüten. Ich glaube oft, die wissenschaftlichen Untersuchungen sind das eine was mich interessiert, aber wenn ich in den Sammlerrythmus komme ist das eine klare Suchtverlagerung, welcher ich mich nur schwer entziehen kann :'( ::).

Gruß aus dem Taunus und allen hier einen guten Rutsch
mit viel Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr Harald