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Eosinflecken in Kleidung

Begonnen von Jürgen H., September 12, 2009, 19:08:59 NACHMITTAGS

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Jürgen H.

Liebe Mitmikroskopiker,

weiß mir jemand einen Rat? Versehentlich habe ich mir ein paar kleine Eosinspritzer (Eosin Y) auf den Pullover gebracht. Kennt jemand ein Mittel, den Farbstoff schonend zu entfernen?

Mikrogrüße

Jürgen Harst

Florian Stellmacher

Hallo Jürgen,

jaja, wenn man keinen Kittel trägt...

Ich habe mit Salzsäurealkohol und dann sehr schnell mit Wasser nachspülen einigermaßen gute Erfahrungen gemacht. Es kommt natürlich auf das Gewebe - und auf den Fleck - an. Mikroskopische Farbstoffe sind natürlich sehr hartnäckig und mit Tensiden kaum in den Griff zu bekommen.

Saubere Grüße,
Florian

P.S.: Meine Frau regt gerade an, einfach ein paar Eosinophile auf den Fleck zu geben, "die absorbieren das dann schon..."
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

liftboy

Hallo Florian,
stimmt, mit Salzsäure kriegt man die Flecken raus; Frage ist nur, wie man dann die Löcher wieder zu kriegt:-)
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

da helfen eigentlich nur die üblichen Labor-"Schutzmaßnahmen": alte Klamotten!

In meiner intensiven Laborzeit im Studium hatte ich aus 2 Gründen immer Laborjeans und alte Baumwollhemden: In meiner Doktorarbeit war eine Standard-Hilfschemikalie Trimethylamin, das stinkt wie die Pest nach vergammeltem Fisch, deshalb wurde diese Laborkleidung zu Hause immer auf der Terrasse gelagert und zweitens: durch feine Schwefelsäurespritzer wurden die Jeans immer punktförmig weiß und nach der nächsten Wäsche war da dann ein Loch ;D

Aber ich kenne das auch: Kurz bevor man in die Oper fährt will man noch eben ein Blick durchs Mikroskop werfen und dann fehlt ein Tropfen Farbe...tz tz tz ::) Da hilft dann nur: das blütenweiße Hemd wird zum Laborhemd umgewidmet! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Bernhard Kaiser

Hallo,

ich würde einen Versuch mit vedünntem Klorix (Norma) machen.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Klaus Herrmann

Hallo,

Zitatich würde einen Versuch mit vedünntem Klorix (Norma) machen.

das Problem ist dabei, das Klorix als "Ratzeputz" natürlich auch die auf der Faser vorhandene Färbung oxidiert und die Faser schädigt.

Also nicht bei Armanianzügen zu testen!  ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen H.

Liebe Mitmikroskopiker,

ganz herzlichen Dank für eure Mitteilungen und auch dafür, dass die von mir schon befürchtete Häme ausgeblieben ist, die mich zögern ließ, überhaupt zu fragen. Denn wie kann man nur....Da hängt ein Laborkittel, da hängt eine Schürze und dann das. Fünf kleine Fleckchen auf meinem schönen beigen Pullover.... Eben auf die Schnelle mal, wie Du, Klaus, richtig schriebst...

Eine unkonventionelle Methode wär ja, den Pullover mittels weitere Eosinbehandlung und anderer hierzu passender Farben in ein Gesamtkunstwerk zu verwandeln, so ein bisschen abstrakt Punkt Komma Strich frei nach Kandinsky.

Ansäuern, z.B. über Salzsäurealkohol wäre eine Überlegung. Die Säure dürfte kaum schaden, Salzsäurealkohol hat doch nur 3 % Salzsäure oder? Aber wird bei den H-E Färbungen nicht gerade ein leichtes Ansäuern der Präparate nach der Hämatoxbehandlung empfohlen, damit das Eosin besser aufzieht: Gerade soviel, dass das H. nicht ausbleicht? Florian, bezieht sich Deine Erfahrung gerade auf Eosin? Dann will ich das gerne versuchen...

Klorix müsste man wohl besser nicht punktuell anwenden, sondern etwas ins Waschwasser geben und den ganzen Pullover damit behandeln? Sonst hab ich wahrscheinlich weiße statt roter Flecken?

Vermutlich hast Du Klaus, recht: Ich habe auf diese Weise jetzt einen schönen wärmenden Pullover für die Winterzeit zum Schneiden und Färben. Beim Mikrotomschneiden ist es eher besser ein wenig kühl. Das passt dann ja.....


Liebe Mikrogrüße

Jürgen


Florian Stellmacher

Lieber Jürgen,

für Eosin kann ich tatsächlich nicht definitv die Hand ins Feuer legen. Salzsäurealkohol ist nicht so furchtbar aggressiv, ich habe mir damit auch schon die Hände sauber gemacht. Die Lehrlinge putzen bei uns damit auch die Flecken vom Linoleumfußboden, wenn sie beim Ansetzen der Farbstofflösungen etwas verschütten.

Aber - ob das explizit auch für Eosin gilt, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen (blieben nur noch die Eosinophilen - vielleicht kennst Du einen Allergiker?)

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)