Farbnegative zu Positiven machen geht das?

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 05, 2018, 15:27:29 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo

ich habe mal eine Frage: Wir haben tausende Farbnegative in Ordnern. Gibt es eine Methode die umzukehren in positive, damit man sie durchmustern kann.
Also Idee: man legt sie auf einen Durchlicht-Projektor und das Bild wird von einem Scanner umgekehrt also farbrichtig umgewandelt.
Natürlich ohne, dass man einen Papierabzug machen muss.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Hugo Halfmann

Lieber Klaus,

soll es eine ordentliche, qualitativ gute und bequeme Lösung sein oder eine schwäbische?

Für ersteres kann ich dir den Reflecta Digitdia 6000 empfehlen, damit geht die Scannerei nervenschonend über die Bühne und man kann, während der Scanner arbeitet, was sinnvolles tun.

Die billige Lösung (Filmstreifenscanner) war uns zu zeitraubend, aber Du bist ja Rentner  :P

Wenn Du nur sehen willst, was auf den Negativen drauf ist, wird ein Durchlichtscanner ausreichen. Filmstreifen drauflegen, scannen, umwandeln, fertig. Die Qualität entspricht dann der eines Kontaktabzugs, aber mehr ist dann ja auch nicht nötig.

Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Peter V.

Lieber Klaus,

vor dem Problem stand ich auch und muss sagen, dass ich auch nach umfangreichem Googeln keine gescheite Lösung gefunden habe. Normale Scans im Sinne eines Kontaktabzugs waren so schlecht, dass ich kaum wirklich erkennen konnte, was nun genau darauf war. Ich hatte mir dann einen Negativscanner Epson V550 gekauft, allerdings ist das Scannen derart umständlich um "lahm", dass man es mal nur bei wenigen Streifen machen kann. Ich fürchte, eine zumindest zufriedenstellendes, halbwegs schnelles und kostengünstiges Verfahren ist bis heute zur Lösung dieses Problems nicht entwickelt worden (was mich erstaunt).

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Fraenzel

#3
Hallo Klaus,
ich fotografiere solche Kleinbild-Farbnegative mit einer Digitalkamera Canon EOS 500D mit Balgengerät und Vergrößerungsobjektiv Rodenstock Ysaron 1:4,5/75mm und ändere das digitale Negativ mit IrfanView in ein digitales "Negativ" durch die Funktion Farben invertieren. Das geht ganz gut.
Zur Zeit habe ich einen Auftrag 1000 Dias für eine Bekannte zu digitalisieren, um sie vor dem "Gilb" zu retten - aber das nur nebenbei.
Beste Grüße
Fraenzel
auch ich mag das "Du"

wilfried48

Lieber Klaus,

du hast doch den Adapter, um die Canon am Zeiss Steromikroskopstativ zu befestigen. Dann nimmst du das zur Canon dazugelieferte Kitobjektiv 18-55 am Retroring und schon erscheint dein Negativ auf dem Leuchtkasten formaltfüllend auf dem Bildschirm. Ich weiss nicht, ob die Kamerasoftware schon das Feature zur Kontrastumkehr liefert. Sonst musst du halt schnell ein Bild schiessen und mit einer anderen Software wie z.B. IrfanView umkehren.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Stuessi

#5
Hallo Klaus,

natürlich geht das z. B.

mit dem Flachbettscanner,
http://www.filmscanner.info/CanonCanoScan9000FMark2.html
oder mit dem
http://www.filmscanner.info/ReflectaRPS10M.html


Es dauert etwa gleich lang, pro Negativ ca. 2 min.
Die Ergebnisse sind aber sehr unterschiedlich, wie beide Tests bescheinigen.

Zum Vergleich habe ich einen Negativstreifen
1. mit dem alten Flachbettscanner EpsonPerfection 3600 gescannt
und
2. mit meiner Kamera A7 + Balgen + ApoRodagon D 1x Vergrößerungsobjektiv abfotografiert.
Wenn die Reproeinrichtung einmal steht benötigt man zum Abfotografieren einige sec pro Negativ, muss dann aber per EDV invertieren. Der Farbabgleich ist nicht einfach!
Dies sind gerade schnell gemachte Ergebnisse:





abfotografiert:



Bisher habe ich mich gescheut, Farbnegative zu scannen, denn in Alben haben ich und meine Kinder alle Abzüge...

Mit dem oben erwähnten Reflecta DigitDia kann man übrigens nur Dias einigermaßen automatisch scannen.

Viele Grüße
Rolf



Peter V.

Hallo Rolf,

ja, so ein gerät habe ich ja! (Epson V550). Für "ein paar Streifen" ok - aber man braucht schon ziemliche Geduld, um

Zitattausende Farbnegative in Ordnern

zu scannen!

1000 Bilder - 2 min pro Bild macht 2000 Minuten  33,333 Stunden.... Viel Spaß dabei  ;)
Und das bei "tausenden"?

Zum Sichten großer Bestände meines Erachtens nicht praktikabel, außer, man hat viiiiiiiel Zeit....

Herzliche Grüße
Peter

PS: Hoffentlich war es schön in Stralsund direkt nach der Wende  ;)

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen, das ist ja eine Fülle von Vorschlägen. Also Wilfrieds Vorschlag gefällt mir. Wenn ichs richtig verstehe mach ich einfach ein Repro des Farbnegativs. Und nun?
Das ist nur ein Testschnellschuss geht nicht um Schärfen und Kratzer..

Ich kann nicht mal sagen, wer das ist, aber nachher vielleicht schon.
Wer kehrt um und wie geht das?

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fraenzel

Hallo Klaus,
also das hat nicht mal 10 sec gedauert:
1. IrfanView öffnen
2. Datei öffnen
3. Bild: Negativ erstellen - alle Farbkanäle
4. Datei speichern unter
fertig



warum diese Dame so blaustichig ist. Keine Ahnung liegt wohl am Negativ.
Gute Nacht wünscht
Fraenzel
auch ich mag das "Du"

knipser009

Hallo Klaus

einmal mit IRFANVIEW wie oben schon beschrieben und einmal mit echtem Bildbearbeitungsprogramm  (  anschl in Graustufen umgewandelt und Kontrast etwas angehoben) - jeweils ca 10s

Wer macht das ?  Das ist eine Beschäftigung für Chemiker i R über 70 Jahre, die bei DB gewesenen sind besondern geeignet.



Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

reblaus

Hallo -

der Blaustich kommt von der Orangemaske des Farbnegativfilms, die bei deren neueren Versionen von allen Filmherstellern mit geringen Unterschieden benutzt wurden um die geringe Empfindlichkeit des Farbfotopapiers im Rotbereich auszugleichen - ich habe vor gefühlten 100 Jahren viele solcher Abzüge gemacht. Entsprechend sollte man beim Abfotografieren des Negativs mit Blaufiltern experimentieren.

Viele Grüße

Rolf



Fraenzel

Hallo Rolf,
danke für die Erläuterung mit dem Blaustich.
Mikrogrüße
Fraenzel
auch ich mag das "Du"

Lupus

Hallo,

das Problem ist dass die Orangemaske des Negativfilms in Wirklichkeit aus einer Gelb- und einer Magentamaske in der Filmschicht besteht, deren Dichte variiert daher innerhalb des Bildes. Man kann mit einfachen Mitteln also keine perfekte Positivumwandlung vornehmen. Durch den von Rolf vorgeschlagenen Blaufilter kann man die Dynamik der Kamerasensoren etwas besser ausnutzen, ansonsten bleibt nichts anderes übrig als nach der digitalen Positivumwandlung einen individuellen Weißabgleich vorzunehmen. Auf jeden Fall sollte man Halogen- oder Blitzlicht zum Reproduzieren verwenden, da der Prozess sehr empfindlich von der Farbqualität der Lichtquelle abhängt.

Hubert

Werner

Da war doch noch was mit der s/w-Videokamera...

Zum schnellen Durchmustern von Negativen schiebt man sie vor einer Videokamera durch. Das reine Bildsignal (ohne Sync) wird einmal invertiert, dann ist schwarz und weiß vertauscht.
Das macht man im Videokanal des Fernsehers, indem man eine einfache Transistorstufe einschleift. Bei Farbe bräuchte man 3 Inverter.
Ich hatte das vor 40 Jahren mal mit einer Vidikonkamera und einem derart umgebauten Reisefernseher ausprobiert, das geht.
Vielleicht gibt es bei modernen Geräten die Möglichkeit der Invertierung auch, ich weiß es nicht.

Gruß   -   Werner

reblaus

Hallo -

Huberts weitere Ausführungen zur Maske, erklären mir noch deutlicher warum man ohne recht aufwändige Bildbearbeitung von diesen maskierten und ausgesprochen weichen Negativen keine perfekten "Abzüge" produzieren kann - selbst SW macht da Schwierigkeiten bei der Tonabstufung. Auch sind die Masken bei verschiedenen Filmfabrikaten nicht identisch: Meine alten Kodaks scheinen z.B. einen höheren Magentaanteil zu haben im Vergleich zu den Agfas.

Aber wenn es nur um ein paar kleinformatige Jugenderinnerungen geht, kann man mit dem Resultat eines Schnellverfahrens vielleicht doch zufrieden sein.

Viele Grüße

Rolf