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Synura spec. Goldalge

Begonnen von anne, April 13, 2018, 20:02:42 NACHMITTAGS

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anne

Hallo Foristen,
in meiner Probe der Alge Draparnaldia fanden sich auch Goldalgen.
Ich habe hier zwei Bilder bei recht hoher Schicht, die Alge war noch voll beweglich, mit Blitz mit dem 100er Objektiv gemacht.
Aufgrund der hohen Schicht sind die Bilder bzgl. Schärfe und Brillianz nicht ideal, trotzdem zeige ich sie, Goldalgen wurden hier schon länger nicht mehr gezeigt.





lg
anne

steffenclauss

Hallo Anne,

sehr schön abgelichtet!

ZitatAufgrund der hohen Schicht sind die Bilder bzgl. Schärfe und Brillianz nicht ideal

Ich kenne das Problem und finde es überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil, besser als platt und halb tot.

Um die Art zu bestimmen brauchst Du Details von den Schuppen. Lichtmikroskopisch ist es zwar schwierig, aber es geht. Versuche eine weitgehend saubere Probe
auf den OT zu bringen. Deckglas drauf und ein paar Viecher suchen. Trockne die Probe soweit ein bis sie festgeklemmen. Suche Dir ein paar Sinuras auf den OT und notiere die Tischposition (das macht die Suche hinterher einfacher). In den leicht gepressten Zustand kannst du schon versuchen mit dem 100er Objektiv Details der Schuppen zu erkennen. Durch das Pressen fallen sie regelrecht ab und sind somit besser zu beobachten. Schlussendlich die Probe unterm DG komplett eintrocknen lassen und dann mit Phasenkontrast die Schuppen ansehen. Sie erscheinen dann deutlich kontrastreicher.

viele Grüße
Steffen

Gerd Schmahl

#2
Hallo Anne,
sehr schöne Fotos! Synura lässt sich ganz gut anreichern, weil sie sehr stark positiv phototaxisch reagieren, als zum Licht schwimmen. Mit einem gut gebündelten Strahl in eine nicht zu hell stehende Probe leuchten. Nach ca. 5min sollte sich eine kleine Synura-Wolke gebildet haben. Ich hatte das mal mit der Kondensorbeleuchtung gemacht und gefilmt: Synura folgt dem Licht.
Ich habe von "Deinen" Synuras, die Du mir mit der  Draparnaldia-Probe als Beifabg geschick hast, nur ein paar dokumentatorische Fotos mit dem 40er gemacht. Die brauche ich hier aber wirklich nicht neben Deine stellen.

Hallo Steffen,
hast eine gute Literaturquelle zur Bestimmung der Synuras oder ist das sehr verstreutes Wissen?
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

steffenclauss

Hallo Gerd,

Zitathast eine gute Literaturquelle zur Bestimmung der Synuras oder ist das sehr verstreutes Wissen?

wärmstens empfehlen kann ich: "Die Binnengewässer Band XVI Teil 2, 1.Hälfte - Das Phytoplankton des Süsswassers von G.Hubert Pestalozzzi" sowie: "Encyclopedia of Chrysophyte Genera" von J.Kritiansen und H.R.Preisig sowie auch "Algenkunde" von Bohuslav Fott. Letzteres schon fast ein "Muss" für Tümpler!

viele Grüße
Steffen

anne

#4
Hallo Steffen,
danke für die Tips.
Ja ich bin auch ein Fan von ungequetschten Organismen und verzichte dafür gerne auf ein bißchen Bildqualität.
Meine Synura sind leider alle schon wieder verschwunden, aber ich werde meine Fundstelle nochmals aufsuchen und versuchen Deinen Rat umzusetzen.
In der Probe fanden sich vermutlich 2-3 Arten Synura. 2 waren mobil unterwegs und unterschieden sich in der Größe der Einzelzellen insbesondere in der Länge.
Ich habe noch diese Art gefunden, die nicht mobil unterwegs war.
Hierzu habe ich auch Schuppen gefunden.





lg
anne

Ole Riemann

Hallo Anne,

mir gefallen die Fotos sehr gut - bei den neu hinzugefügten Bildern (zumindest dem oberen) handelt es sich meines Erachtens um Dauerstadien von Synura (Zysten mit verkieselter Wand), die von den Chrysophyceen bei sich verschlechternden Bedingungen ausgebildet werden.

Interessant ist, wie sich bestimmte Arten gemeinsam in unterschiedlichen Proben zeigen und ähnliche Habitatparameter anzeigen. Auch in meinen Draparnaldia-Proben aus den letzten Wochen finde ich Deine Synura-Art (die ich für S. petersenii halte, ich konnte bei meinen Exemplaren auch die Schuppen genauer untersuchen) sowie mindestens 2 Mallomonas-Arten. Ich wette, die hast Du auch gefunden?

Hier ein Einzelbild aus einer Videosequenz einer noch beweglichen, kaum eingeklemmten Kolonie - daher mit mittelprächtiger Bildqualität. Die Pfeile markieren Bereiche, in denen die lang-elliptischen Schuppen mit einer Mittelrippe zumindest ansatzweise zu erkennen sind. In dem zweiten Foto deines ersten Beitrags erkennt man diese Schuppen zumindest an der obersten Zelle auch.



Beste Grüße und vielen Dank

Ole

anne

#6
Hallo Ole,
danke für die Erläuterungen.
Nun denke ich habe ich es verstanden, das zweite Bild zeigt die verkieselten Gehäuse der Dauerstadien?
Die Schuppen sind viel kleiner als ich mir vorgestellt hatte, aber ich denke ich habe nun Dank Deines Bildes auch welche gefunden und die Art könnte dann evtl. die Gleiche sein.
Die Schuppen sind ca. 1-1,5 µm breit, Länge ohne "Stiel" ca. 3µm mit "Stiel" ca. 4 µm, kommt das hin?



Ja Mallomas hatte ich auch in der Probe, nur als Laie nicht als diese erkannt.
Ich werde versuchen diese auch noch zu fotografieren.

Dann schwing ich mich mal aufs Fahrrad und fahre noch mal zur Fundstelle.
lg
anne