wo bekomme ich günstig chloralhydraht tel 040 3284 2394 ab 17.30 uhr

Begonnen von pfueki, Oktober 04, 2009, 14:00:26 NACHMITTAGS

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Druse

Durch die Internet-Suchmaschinen fand ich Beiträge, die im "alten" Forum zum Thema verfasst wurden. Es wurde also bereits diskutiert.
Allerdings wohl nicht befriedigend  ???

Siggi O.

Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 04, 2009, 20:22:46 NACHMITTAGS

Gibt es denn irgendeinen Vorteil zum Eau de Javelle oder Klorix? Beides gibt es doch in jedem Drogeriemarkt!


Hallo liebe Mikrofreunde,

hier einmal die Zusammensetzung von Eau de Javel.
Eine weitere Möglichkeit zum aufhellen ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid 3%.

Beide Produkte werden von der Firma Fischar vertrieben. Wasserstoffperoxid wird zwar nicht über den Onlineshop
verkauft, aber neben dem angesprochenem Javal, gibt es noch eine ganze Anzahl von Produkten welche für
den Mikrofreund von Interesse sein dürften.
Ansonsten bekommt man viele der angebotenen Produkte, wie Bernhard schon sagte, im Drogeriemarkt Müller.

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
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Klaus Herrmann

#17
Hallo Mila, @ all
ZitatUnd warum wird man an Unis Chloralhydrat benutzen?

Du hast schon recht es wird seit Jahrzehnten eingesetzt, weil es sehr gut aufhellend wirkt für Präparate, die sonst zu undurchsichtig sind. In dem tollen Buch von Bettina Rahfeld, das Du zurecht angepriesen hast steht im Vorwort, dass alle Präparate in Ch. aufgenommen sind. Getrocknete Drogen sind sonst ziemlich undurchsichtig.

Der Effekt ist m. E. darin begründet. dass der Brechungsindex des Ch. näher am Brechungsindex des Gewebes liegt, als der von Wasser und die Ch-Lösung gut eindringt und dadurch Luft verdrängt, die in der Phasengrenze Luft/Wasser bzw Gewebe auch zur Reflektion führt.

Das hat überhaupt nichts mit der "Razeputz-Methode" Klorix zu tun. Da werden Zellinhaltsstoffe wegoxidiert, das gibt natürlich auch mehr Durchblick, aber mehr in der Form, dass in einem Gebäude Wände "gefenstert" werden in dem man Löcher rausbricht.

Bedauerlicherweise ist Ch. ein starkes Schlafmittel, das in zu hoher Dosis zu "Dauerschlaf" führt. Wie man das allerdings ohne Brechreiz zu sich nehmen kann bei dem Geruch ist mir unerklärlich!

Immer klaren Durchblick wünscht allen
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Mark

Zitat von: Klaus Herrmann
Bedauerlicherweise ist Ch. ein starkes Schlafmittel, das in zu hoher Dosis zu "Dauerschlaf" führt. Wie man das allerdings ohne Brechreiz zu sich nehmen kann bei dem Geruch ist mir unerklärlich!


Hallo Klaus,

in meiner Zivildienstzeit auf einer Säuglingsstation wurde Chloralhydrat zur Beruhigung
der kleinen Patienten verwendet. Es wurde stets rektal appliziert - Brechreiz also ausgeschlossen !

Gruß
Mark

Klaus Henkel

"Nun noch etwas, was im Verlauf der Färbung eigentlich zu Anfang hätte kommen müssen. Die Vorbehandlung nämlich.
Das ist eine umstrittene Sache. Sie kann verschiedenes bezwecken. Einmal, und das ist in der Zellulosechemie längst bekannt, bewirken Alkalien eine Verquellung der Membranen. Diese färben sich dann viel besser als die ursprüngliche Faser. So ist zum Beispiel mercerisierte, mit Natronlauge behandelte Baumwolle, besser und intensiver färbbar als gewöhnliche, unbehandelte. Der Unterschied der beiden Präparate ist deutlich. Als Vorbehandlungsmittel wird in der Mikroskopie das Eau de Javelle verwendet. Es ist alkalisch genug, um die Membran zu quellen, andererseits schädigt es sie bei vernünftiger Anwendung nicht. Das ebenfalls benützte Chloralhydrat wirkt auf die Zellwand überhaupt nicht ein. Es verquillt sie auch nicht, ist deshalb überflüssig. Außer dieser Aufschließung der Membran kann aber die Vorbehandlung auch den Zweck haben, Einzelheiten des Gewebes, die sonst durch den Zellinhalt verdeckt werden, sichtbar zu machen. Eau de Javelle löst bekanntlich den Zellinhalt auf. Was ich meine, sehen Sie deutlich an den Präparaten. Bei reinen Gewebestudien kann man ja wohl immer auf den Zellinhalt verzichten. Es ist sicher im Interesse der Arbeit, wenn man alles, was unnötig ist, entfernt. Denken Sie, wie mühsam es wäre, in dem unbehandelten Präparat die unverholzten Zellwände zu zeichnen."


Quelle: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3099.0
Letzter Absatz

Klaus Herrmann

ZitatDas ebenfalls benützte Chloralhydrat wirkt auf die Zellwand überhaupt nicht ein. Es verquillt sie auch nicht, ist deshalb überflüssig.

Damit hier jetzt nicht falsche Schlüsse gezogen werden: CH ist zum Aufhellen gut und wird in Unikursen häufig verwendet für Frischpräparate, die schnell aufbereitet werden müssen. Und auch, das habe ich jetzt erst gelernt, für getrocknete Drogen aus der Apotheke.
Genauso wurde verflüssigtes Phenol verwendet. Zur Vorbehandlung einer Färbung ist es nicht gedacht!

Zum Nachlesen Gerlach Botanische Mikrotechnik 3. Auflage Seiten 237 und 252.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

Hallo Mark,

neben der von Dir beschriebenen Darreichungsform gibts wohl auch die Alternative vom anderen Ende her:  ;) mit den von mir vermuteten Komplikationen!

http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic59669.html

Na da sind wie aber ziemich weit entfernt vom eigentlichen Thema "Aufhellung" ist ja eher das Gegenteil, was man hier bewirkt!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Bernhard Lebeda

Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 05, 2009, 13:28:58 NACHMITTAGS
Hallo Mark,

neben der von Dir beschriebenen Darreichungsform gibts wohl auch die Alternative vom anderen Ende her:  ;) mit den von mir vermuteten Komplikationen!

http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic59669.html

Na da sind wie aber ziemich weit entfernt vom eigentlichen Thema "Aufhellung" ist ja eher das Gegenteil, was man hier bewirkt!

Also ich bin ja Laie, aber ich hoffe die Reha Fritzen wissen was sie da tun und werden nicht zufällig von Dr. Mabuse ausgebildet  ??? :'(


http://www.gifte.de/Chemikalien/chloralhydrat.htm


Na dann Prost und guts Nächtle


Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Druse

AAAAAAAALSO:

Chloralhydrat als Arzneimittel wird in Weichgelatine verkapselt => nix Geruch! Noch dazu gibt es die Möglichkeit, die Kapseln magensaftresistent zu formulieren.

Chloralhydrat-Lösung zum Mikroskopieren wird in einer Minimenge auf den Objektträger gegeben, Deckglas drauf und dann unterm dem Abzug (ich weiß, gibt es nicht zuhause!) oder am geöffneten Fenster so erwärmt, dass man sein Gesicht nicht drüber hält wegen a) Eintamen der Dämpfe und b) wegen der möglichen Zesplitterung des Deckgläschens (selten) und c) wegen eines möglichen Siedeverzuges (Schüler tragen Schutzbrille)
Wir erwärmen mit einem Gasfeuerzeug den leicht schräg gehaltenen Objektträger (heiße Luft kann so vom Körper weg entweichen) und wischen anschließend mit weichen Papier (z.B. weiches Toilettenpapier oder meinetwegen auch 4-lagiges Kosmetiktuch) den Ruß an der Unterseite des Trägers ab. Trocknet das Präparat zu sehr ein, wird nochmal Wasser am Rand des Deckglases aufgetropft, es gelangt dann unter das Deckglas.

Bei wäßrigen Lösungen kann man, lässt man die Dichte mal ausnahmsweise unberücksichtigt, davon ausgehen, dass 20 Tropfen (Normaltropfenzähler) ca. 1g entsprechen.
Zwei Tropfen Chloralhydrat-Lsg. entsprächen somit 0,1g (100 mg). Das Arzneimittel Chloraldurat enthält pro Kapsel 250 oder 500 mg Chloralhydrat zum Schlucken! Es wird als Schlafmittel und als Mittel bei Erregungszuständen eingesetzt.

Der Geruch ist nicht angenehm, stimmt. Aber Hypochlorit-Lsg. finde ich auch nicht so klasse geruchstechnisch betrachtet.
Also: jeder wie er mag...

Pharmazeuten sind an die Vorgaben der Arzneibuches mehr oder weniger stark gebunden und dort wird bei der Prüfung auf Identität bei Drogen Chloralhydratlösung vorgegeben.

Druse

Noch eine kleine Bemerkung:

wenn ich mir den thread zum "Deckgläser  ??? -putzen" durchlese und da auf alle möglichen organische Lösemittel treffe, finde ich Chloralhydrat-Lösung im Vergleich dann doch relativ harmlos (im Vergleich, wohlgemerkt).

Bei meiner obigen Rechnung muss ich natürlich noch mit einbeziehen, dass Chloralhydrat-Lösung als Reagenz natürlich nicht 100%ig ist: wir verwenden folgende Rezeptur:

Chloralhydrat  60 Teile
Wasser  100 Teile
Glycerol 85%  50 Teile

also muss ich mich korigieren: die Masse des Chloralhydrates in der Lösung macht ja nur knapp 30% aus, also ca. 30mg befinden sich auf dem Objektträger (nein, ich rechne auch jetzt nicht mit der Dichte...)  ;)

Druse

Sorry, noch ein Nachschlag:

Maximale Tagsdosis für Erwachsene: 1,5g (1500 mg!!!) Chloralhydrat, da müsste man schon ganz schön viele Objektträger, so um die 50, ablutschen  ;)

Druse

Eben war ich beim Zahnarzt (ein Hoch auf die Na-Kanal-Blockade), u.a. wurde mit Hypochlorit-Lösung ein Wurzelkanal gespült. Ich musste ein bisschen in mich hinein schmunzeln, als ich dachte: jetzt ein bisschen Chloralhydrat zum Schlucken wäre auch nicht schlecht. Die Super-Kombi!  :)

Detlef Kramer

Hallo,

diese Diskussion entfernt sich immer weiter von allem, was mit Mikroskopie zu tun hat. Ich mache jetzt Schluss damit.

Gruß

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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