Algen im Wasserhahn ---> PILZ !

Begonnen von Carsten Wieczorrek, Dezember 08, 2018, 17:13:31 NACHMITTAGS

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Carsten Wieczorrek

Hallo,

Ihr kennt ja den Thread "Algen im Wasserhahn" etwas weiter unten.

Todde hat mir nun eine Probe zugesendet.

Ich habe in einem Spin-Cup etwa 5 Plaques von etwa 0,5 cm^2 größe bekommen.

Mit bloßem Auge bzw. Lupe lassen sich viele helle Partikel und wenige dunkle Partikel eingebettet in eine Matrix erkennen.

Die Matrix ist weich, fast flauschig, flach wie ein Stück Papier und auch etwa so dick.

Ich habe ein kleines Plaque mit einem Tropfen Wasser auf einen Objektträger gegeben, es mit der Präpariernadel zerrupft und ein Deckglas aufgelegt. Trotz andrücken mit dem Finger ließ sich das Deckglas nicht plan auflegen: die Partikel sind hart!

Unter gekreuzten Polfiltern sind die hellen Partikel sehr hell, die dunklen fallen nicht besonders auf, außer, dass sie oft eine rötliche Farbe zeigen. Ich halte erste für Kalk/Calcit und letztere für Rost. Siehe Bild 1.

Am Rande des Plaques sind dicke und dünne "Fasern" zu sehen.

Die dicken Fasern bestehen aus einzelnen Zellen und zeigen Knospung, siehe Bilder 2 und 3.

Auch die dünnen Fasern zeigen bei sehr hohen Vergrößerungen, dass sie aus Zellen bestehen (Bild 4). Sie bilden dichte Matten und damit den Hauptbestandteil der Plaques, siehe Bild 5.

Ich bin zwar kein Pilzfachmann, halte das aber für einen Rasen aus mind. 2 verschiedenen Pilzarten. Was immer das genau ist, es gehört definitiv nicht in eine Trinkwasserleitung.


Schöne Grüße

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Gerd Schmahl

Hallo Carsten,
Bild 4 sieht für mich nach Cyanobakterien aus, Bild 5 eventuell auch, aber da kann ich zu wenig erkennen. Bilder 2 und 3 düften wirklich Pilze sein.
Wie soetwas im Trinkwasser leben kann ist mir auch schleierhaft. Pilze brauchen organische Substanz und Blaualgen Licht. Sonderbar, sonderbar! Rädertierchen in der Kaffemaschine sind ja noch erklärbar.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Herbert Dietrich

Hallo Gerd,

im Trinkwasser wird so etwas kaum leben, aber im Gartenschlauch schon.
Soweit ich mich erinnere schrieb Todde, dass wenn Waschmaschine und sonstige Abnehmer gleichzeitig Wasser abnehmen,
Wasser aus dem Gartenschlauch gezogen wird??? sicher wenn der zu dieser Zeit auch in Betrieb ist. Wenn das stimmt,  >:(
Rückschlagventil!!!

Herzliche Grüße

Herbert

Peter Reil

Hallo,

Algen und Pilze würde ich auch sagen.

Nur wie das ins Trinkwasser kommen könnte, ist mir schleierhaft.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Carsten Wieczorrek

Hallo,

danke für Eure Antworten.

Ich denke, wenn es aus dem Rohr kommt, sollten Algen und Cyanobakterien ausscheiden, da ist ziemlich finster.

Grüße

Carsten
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Peter V.

Hallo,

ich vermute auch, dass es nur über diesen skurrilen Weg der Rückflüsses aus dem Gartenschlauch kommen kann. Seltsam ist, wieso es überhaupt zu einem solchen Rückfluss kommt. Die Waschmaschine "saugt" doch nicht aktiv. Ober gibt es da am Abzweig zum Gartenschlauch einen Bernoulli-Effekt?
Jedenfalls sollte da sicher abgestellt werden!

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Todde

Hallo Carsten,
Dir ganz vielen Dank für die tollen Bilder und deren Deutung sowie den anderen Kommentatoren für die ergänzenden Interpretationen.
Tatsächlich ist es so, daß Wasser aus der Verbindung zur Außenzapfstelle gesaugt wurde, da der Installateur hier auf den Einbau eines Rückschlagventils verzichtet hatte....
Außenzapfstelle, Waschmaschine, Keller- und Küchenentnahmen (Waschbecken, Spülmaschine) werden alle eng beeinander aus dem gleichen Abzweig bedient. Bernoulli ist hier sicherlich am Werk!

Ich habe alle Leitungen gut gespült und ein Rückschlagventil eingebaut. Damit sollte das Problem behoben sein. Das Bonner Wasser ist also tatsächlich so gut wie erhofft.

[Treppenwitz war: die Waschmaschine war auch verstopft und wir dachten sie wäre nach nur 18 Jahren schon hinüber. Eine neue war schon geliefert, jetzt haben wir zwei!]

Gruß & schönen Abend,
Todde