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Optimale Blende MP-E 65

Begonnen von vitawe, Februar 20, 2019, 16:27:01 NACHMITTAGS

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vitawe

Hallo,

ich habe das oben genannte Objektiv und möchte die optimale Blende fürs Stacking erfahren. Ich weiss, ich kann eine Reihe fotografieren und es selber Herausfinden, aber vielleicht hat jemand Erfahrung mit diesem Objektiv. Ich habe mir jetzt etwas mit einem Freund zusammengebastelt - siehe Bild. Ich möchte Spinnen fotografieren. Bisher habe ich mit einem Stereomikroskop fotografiert, da stellt sich nicht die Frage.

Grüße Viktoria

Stuessi

#1
Hallo Viktoria,

das Objektiv hat die Blendenzahlen 2,8 –16 für die fiktive Einstellung auf unendlich.
Die Effektivwerte sind 5,6 - 96, wie man mit dieser Formel berechnen kann.

eff_Blendenzahl = Blendenzahl * (ABM + 1)

Bei einer Vollformatkamera (Sensor 24x36 mm²) macht sich die Beugung etwa ab eff_Blendenzahl 16 bemerkbar.

16 = max.Blendenzahl * (ABM+1) ==> max.Blendenzahl = 16 / (ABM + 1)

ABM 1:1 ==> max.Blendenzahl = 8
ABM 5:1 ==> max.Blendenzahl = 2,8

Bei einer Kamera mit kleinerem Sensor sollte die Blende weiter geöffnet werden, bei APS-C um einen Blendenwert.

Gruß
Rolf

othum

Hallo Viktoria,

Zitat von: vitawe in Februar 20, 2019, 16:27:01 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe das oben genannte Objektiv und möchte die optimale Blende fürs Stacking erfahren. Ich weiss, ich kann eine Reihe fotografieren und es selber Herausfinden, aber vielleicht hat jemand Erfahrung mit diesem Objektiv. Ich habe mir jetzt etwas mit einem Freund zusammengebastelt - siehe Bild. Ich möchte Spinnen fotografieren. Bisher habe ich mit einem Stereomikroskop fotografiert, da stellt sich nicht die Frage.

Grüße Viktoria

ich empfehle Eriks Schaerfentieferechner:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
Nicht vergessen, den Haken bei "Beugung berücksichtigen" auf "Ja" setzen.

cu Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

othum

Nachtrag:
Die automatische Berechnung des Zerstreuungskreises basiert noch auf "analogen" Werten.
Ich empfehle für optimale Qualität hier maximal den doppelten Pixelabstand einzusetzen, nicht mehr...

cu Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

Stuessi

#4
Hallo Oliver,

meine Empfehlung stammt zwar noch aus "analoger Zeit", gilt aber auch für heute gebräuchliche Sensoren mit bis zu 24 MPixel und "nahen" Betrachtungsabstand.
Setzt man in den empfohlenen Schärfetieferechner
35mm
0,012 mm
65mm
Beugung: ja
13 cm
8
ein, so erhält man mein Ergebnis für ABM 1:1, nämlich max.Blendenzahl = 8.

Gruß
Rolf

vitawe

#5
Hallo Rolf und Oliver,


Danke erstmal für die Erläuterungen. Ich habe eine Canon 80d - also APS-C. Bedeutet das ein ABM von 1,6? (Bei 1:1)

Gruß Viktoria

othum

Zitat von: Stuessi in Februar 20, 2019, 17:48:41 NACHMITTAGS
Hallo Oliver,

meine Empfehlung stammt zwar noch aus "analoger Zeit", gilt aber auch für heute gebräuchliche Sensoren mit bis zu 24 MPixel und "nahen" Betrachtungsabstand.
Setzt man in den empfohlenen Schärfetieferechner
35mm
0,012 mm
65mm
Beugung: ja
13 cm
8
ein, so erhält man mein Ergebnis für ABM 1:1, nämlich max.Blendenzahl = 8.

Gruß
Rolf

Hallo Rolf,

Kein Widerspruch. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass der in "analogen " Zeiten verwendete Zerstreuungskreisdurchmesser von 0.03mm auf der Verwendung entsprechend "körniger" Filme beruht. Daher müssen heute bei deutlich höher auflösenden Sensoren kleinere Zerstreuungskreise verwendet werden um die optimale Bildqualität zu erreichen.

Anders ausgdrückt: die früher (TM) auf die Objektive eingravierten Schärgetiefeskalen sind heute genauso wie viele andere Regeln und Abschätzungen heute nicht mehr aktuell...

cu Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

Stuessi

#7
Hallo Viktoria,

der Abbildungsmaßstab ABM ist nicht von der Sensorgröße abhängig. Der kleinere Sensor erfasst nur einen kleineren Bildausschnitt und für gleiche Ausgabe Größe muss mehr vergrößert werden, in Deinem Fall um den Faktor 1,6.
Leider macht sich die Beugung dann schon ab etwa Blendenzahl 11 bemerkbar.

Gruß
Rolf

Stuessi

#8
Zitat von: othum in Februar 20, 2019, 18:38:14 NACHMITTAGSAnders ausgdrückt: die früher (TM) auf die Objektive eingravierten Schärgetiefeskalen sind heute genauso wie viele andere Regeln und Abschätzungen heute nicht mehr aktuell...

Hallo Oliver,

leider ist das aktueller denn je!
Immer öfter werden mir Bilder nur noch in winziger Größe auf einem Smartphone gezeigt...

Übrigens fotografiere ich heute fast nur noch mit Digitalkameras, weil es so bequem ist.
Eine höhere Auflösung als mit 24 MPixel Sensoren habe ich auch schon vor 60 Jahren mit AGFA FF oder Kodachrome 25 erreicht.
Heute gibt es nur noch wenige wirklich hochauflösende Filme.
z.B. einen ADOX CMS-20. Da müsste der Sensor etwa 100 MPixel haben, wie dieser Vergleich zeigt.



Gruß
Rolf

reblaus

Hallo Rolf -

als ex Kodachrome 25 - und (wie hieß doch gleich der SW-Dokumentenfilm ...)-Nutzer habe ich auf solch eine Untersuchung schon lange mal gewartet. Da hatte ich doch glatt von den Megapixeln mehr erwartet!
Allerdings waren diese Grenzauflösungen damals mit "vernünftigem" Aufwand nur selten zu erreichen und auch im Digiatalzeitalter ist ein erschütterungfreier Aufbau genauso problematisch wie früher.

Allerdings müssten heute die 36-38 Kodachrome 25 Bilder umgerechnet einen Fünfziger kosten - dafür kriegt man ja einen Chip für viele Tausend Digitalfotos.
Aber vielleicht müsste mal jemand eine psycholo-soziophilosophische Doktorarbeit vergeben, welche den Zusammenhang zwischen Schrotschuss-Wegwerf-Prinzip bei der Digitatfotografie, dem mageren Geldbeutel und dem früheren Sparsamkeitsprinzip bei der Betätigung des Auslösers, nebst weiterer Parameter in eine Formel fasst.
Unabhängig davon bin ich dankbar, dass ich meine immer kostbarer werdende Restlebenszeit nicht mehr großteils im Dunkeln, beim Rumpantschen in zahlreichen obskuren Lösungen verbringen muss.

Viele Grüße

Rolf