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Ginkgo - Impessionen zur Frucht

Begonnen von Klaus Herrmann, Oktober 12, 2009, 15:25:04 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

nun wirds Zeit, dass ich das Sonntagsrätsel aufdecke, besonders, weil ich noch Fragen zu dem habe, was ich bei der Untersuchung der Früchte gefunden habe.

Mila hat für mich gesammelt und mir eine "Stinkbombe"  ??? geschickt. Herzlichen Dank dafür liebe Mila! :-*

Wäre eigentlich ein Gefahrgut-Transport gewesen - zum Glück hat die Post das Päckchen nicht in einer Ecke vergessen. Die reifen Früchte verströmen nämlich einen intensiven Buttersäure-Geruch. Man mache sich bei Wiki schlau, wem das nichts sagt!

Nun waren die Stinkbömbchen natürlich eine Verpflichtung für mich. Also Einmal-Latexhandschuhe angezogen und ans Werk!

Die Früchte haben etwa 10 mm Durchmesser, der Samen ("Kern") ist etwas größer, als ein Kirschkern.

Vom reifen Fruchtfleisch habe ich eine kleine Probe mit Wasser auf dem Objekttäger mit Deckglas gequetscht.
Dabei sieht man zermatschte Zellen, "Öl-Tropfen" und doppelbrechende verschieden große runde Teilchen, wenig Ca-Oxalat-Aggregate.

Zur Interpretation "Öl" komme ich durch einen Hinweis im Nultsch; Mikroskopisch-Botanisches Praktikum  10. Auflage Seite 79-80
"Öl hat einen höheren Brechungsindex wie Wasser und verhält sich optisch umgekehrt wie Luft in Wasser!"

Als Beleg habe ich ein Bild Öltropfen mit Iod angefärbt plus einer Luftblase.

Das Öl kann keine Buttersäure sein, weil die sich problemlos in Wasser löst.


Das ist der ÖL-Teil die anderen beiden mach ich separat.













Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Ibs

#1
Hallo Klaus,

Ginkgo biloba, vulgo Stinkbaum ;), so ein treffender deutscher Name. Du weißt jetzt, warum an dem so ist.

Gruß

Jürgen
Ein freundschaftliches "du" ist immer willkommen - nicht nur dadurch ist das benachbarte Skandinavien vorbildlich.

Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0

Klaus Herrmann

#2
Admis: Sorry das sollte eigentlich ins Foto-Forum.Könntet Ihr bitte verschieben? Danke!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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peter-h

Lieber Klaus,

sehr schöne Erklärungen und Bilder. Wenn Du den besonderen Duft liebst, so empfehle ich eine etwas ältere Durian aus Südostasien zu untersuchen. Vielleicht schickt Dir mal ein netter Mensch aus Singapur eine Frucht  ;D
Da ist Buttersäure doch eher ein Parfüm dagegen.  :)

Viele Grüße
Peter

rekuwi

Lieber Peter,

dafür schmecken die Durians hervorragend! Ich habe schon einige verspeist - Gestank hin, Gestank her. (Lagere die immer auf dem Laubengang, es hat sich noch keiner beschwert.) Leider auch o.t. :-\

Lieber Klaus,

auf diese Lösungen konnte keiner kommen. Aber die Bilder sind schön, egal was sie zeigen.

LiebeGrüße
Regi

Druse

Guten Abend @ all,

das ist ja beeindruckend, was Du, Klaus, aus den handverlesenen, mit Liebe gepflückten Ginkgosamen des Bonner Botanischen Gartens ( ;)) "herausgeholt" hast.
Feine Sache, und das auch noch von dem gepfropften Baum, der ja eh schon eine Besonderheit darstellt.
Ich werde es dem Baum erzählen...

Hier erzählt man sich die Geschichte: wenn Du Deine Schwiegermutter nicht leiden kannst, gehe mit ihr im Herbst in den Botanischen Garten und preise den Ginkgo  ;D



Klaus Herrmann

#6
Duften Abend @ all,

die Durian darf in Indionesien nicht in der Passagierkabine eines Flugzeugs mitgeführt werden und das wird in Malaysia und Thailand auch nicht anders sein. Inzwischen bekommt man sie auch seit Jahren in der Markthalle in Stuttgart! Aber es stimmt: reif ist sie schon ne Wucht!

Ich hatte ja gesagt, dass wahrscheinlich noch keiner hier im Forum das Fruchtfleisch der Ginkgo-Frucht mikroskopiert hat. Und deshalb war natürlich nicht zu erwarten, das genau die Lösung kommt. Aber im Prinzip kam sie ja! Rätselhaft ist noch genug!

# Sigi: Die Theorie, dass der Pollen in Öltröpfchen in der Schale wartet bis er die reife abgefallene Frucht begatten kann, will mir nicht so richtig einleuchten, weil die Samenschale sehr kompakt wirkt. Und es gibt so sehr verschiedene Größen und Arten: die homogenen verschieden großen, die mit den kleinen innen drin. Die großen unregelmäßigen mit den ganz kleinen, die sich mit Iod blau färben, die verschieden großen homogenen, die mit Iod braun-gelb werden.

Also da erwarte ich tätige Mithilfe der Bonner, die an Milas Quelle hängen

In der Probe von gestern habe ich noch was gefunden; kommt als Nachtrag.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

nun habe ich gelesen, dass ein Extrakt der Ginkgo-Blätter die Hirnleistung verbessern soll.

Bei mir hat schon die Beschäftigung mit der Frucht geholfen: ich habe gerade bemerkt, dass ich konsequent den Namen falsch geschrieben hatte: Ginkgo biloba ist richtig.

Ich habs korrigiert; Ihr könntet auch noch bei Euren Beiträgen - die Diskussion um die verschiedenen Schreibweisen hatten wir schon! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Druse

Achtung: o.t.: lieber Klaus, es gibt doch das Ginkgo-Shampoo...  ;D

Druse

#9
Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 12, 2009, 21:11:14 NACHMITTAGS
Also da erwarte ich tätige Mithilfe der Bonner, die an Milas Quelle hängen

oje, *schluck*, what did I do?

Sorry an die Bonner...

Nachtrag: ich weiß, ich darf eigentlich nichts pflücken, aber ich bin "Freund und Förderer" und zahle brav meine Mitgliedschaft, ich hoffe, man verzeiht mir im Dienste der Wissenschaft die paar Stinkbömbchen  :)

Fahrenheit

Lieber Klaus, liebe Ginkgo-Rätsler,

ich glaube, Siggi ist "den Bonnern" mit der Beschreibung zur extravaganten Befruchtung der Ginkosamen zuvor gekommen. Allerdings sollte die Befruchtung abgeschlossen sein, bevor sich die harte Samenschale gebildet hat.

Deiner Beschreibung und Deinen Bildern entnehme ich, dass Du zwei unterschiedliche ölige Flüssigkeiten in Deinen Quetschpräparaten gefunden hast. Eventuell handelt es sich bei der einen um Reste der "Pollenlager", die andere könnte eventuell Harz sein, wie es auch in den Ginkgoblättern vorkommt.

Mal sehen, ob ich es die Tage schaffe, mir auch ein paar Früchte zu organisieren.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

inzwischen habe ich gelernt, dass der Ginkgo bei uns ein häufiger Alleenbaum geworden ist, weil man wohl bemerkt hat, dass er sehr robust ist.

Diesen - in herbstlichem Gold - habe ich gestern in Bühl bei Baden-Baden gesehen:

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Druse

Guten Abend,

Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 31, 2009, 12:37:08 NACHMITTAGS
inzwischen habe ich gelernt, dass der Ginkgo bei uns ein häufiger Alleenbaum geworden ist

ja, aber nur die männlichen Bäume  ;)

herrlich, oder?  ;D

Hexige Grüße,
Mila