Hauptmenü

Jetzt gehts los

Begonnen von wega, November 09, 2008, 01:14:06 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

wega



Dies ist ein Histopräperat von einem menschlichen Darm.
Zeiss Primostar 100 fach ( Achromat), Olympus E 510 mit Makroobjektiv an Fototubus.
Das Foto wurde mit PS nachbearbeitet.


wega

Florian Stellmacher

#1
Lieber wega,

das ist aber ein sonderbarer Darm!

Ich sehe akanthotisch verbreitertes Plattenepithel mit verbreitertem basalem Zellager. Etliche Zellen haben pyknotisch erscheinende Kerne mit einem perinukleären Halo. Subepithelial sieht man ein wechselnd dichtes lymphozytäres Infiltrat in einem fibromuskulären Stroma. Eine Lamina propria kann ich nicht so richtig gut erkennen.

Mit aller Vorsicht würde ich das entweder für
1. Analschleimhaut
oder
2. eine chronische Ösophagitis mit vernarbter Lamina propria und Glykogenakanthose halten
oder es könnte auch
3. ein Schnitt durch die Portio/Ektocervix einer (jüngeren) Frau mit Koilozytose bei HPV-Infektion sein.

Kann da etwas verwechselt worden sein? Was ist das für eine Färbung, GIEMSA?

Der Bildausschnitt ist schön gewählt. Ich drehe meist die Kamera so, dass das Epithel oben und die tieferen Schichten unten liegen. Das mag aber anderen spießig erscheinen und ist sicher nicht Pflicht. Es sieht ein bisschen so aus, als wenn die Aperturblende zu stark geschlossen wäre. Bei Übersichten und mäßigen Vergrößerungen würde ich diese ganz geöffnet halten. Oder haben Sie den Kontrast stark nachbearbeitet?

Herzliche Grüße,
Florian Stellmacher
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

bewie

Hallo Herr Stellmacher,

ZitatIch drehe meist die Kamera so, dass das Epithel oben und die tieferen Schichten unten liegen. Das mag aber anderen spießig erscheinen und ist sicher nicht Pflicht.

Beruhigt mich ja, dass ich nicht der einzige Spießer bin - bei mir ist das nämlich auch zum Reflex geworden.

Die Färbung scheint mir HE zu sein mit ausgebleichtem oder unterentwickeltem Eosin-Anteil. So etwas sehe ich oft in Präparaten aus der Pathologie - dort geht's färberisch naturgemäß sehr viele flotter und deswegen nicht ganz so perfekt zu wie in anatomischen Instituten.

Schöne Grüße
B. Wiedemann

Florian Stellmacher

Lieber Herr Wiedemann,

in der Tat - es tut gut, wenn auch andere Mikroskopiker Sinn in solchem Mehraufwand sehen.

Zur Färbung, auch wenn es eigentlich nur von akademischem Interesse ist: Mir ist für HE das Blau zu babyblau, es sieht einfach nach Methylenblau aus.
Sicher habe ich auch schon Färbungen mit unterentwickeltem Eosinanteil gesehen - in unserem Institut (FZB) tatsächlich aber noch nie! - aber das Blau hier... Ich weiß nicht...

Vielleicht wird uns wega noch aufklären?

Herzliche Grüße,
Ihr
Florian Stellmacher
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)