Interferenz-Farbbilder der Seifen(Tensid)haut von dem Rohrreiniger " RORAX "

Begonnen von Schrodt, März 08, 2019, 15:28:38 NACHMITTAGS

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

bisher habe ich schon zahlreiche Seifenhautbilder von verschiedenen Spülmitteln, z.B. PRIL oder DOMOL, gemacht, jedoch keines von einem Rohrreiniger !

Als vorgestern der Spülbeckenablauf in der Küche verstopft war, habe ich erst versucht, die Verstopfung mit einer Saugglocke (Pümpel/Pömpel) zu lösen. Als das nicht half, habe ich erfolgreich  " RORAX ROHRFREI BIO-POWER-GEL" zur Lösung der Verstopfung benutzt.
Die Inhaltsstoffe dieses Rohrreinigers sind anionische Tenside, nichtionische Tenside, Duftstoffe und Natriumthioglykolat.
Da die Tenside als grenzflächenaktive Stoffe maßgeblich an Interferenz-Erscheinungen einer Lösung beteiligt sind, war ich neugierig auf die Interferenz-Farbbilder und habe daher mit dem Rohrreiniger ein
Lochträger-Hautpräparat ohne Glyzerinzusatz hergestellt.
Dazu habe ich etwas RORAX in eine leere Filmdose gefüllt, einen Glas-Objektträger ca. 2 mm tief in die Lösung eingetaucht und dann den Objektträger mit ca. 30 ° Neigung über das Bohrloch des selbst
gebastelten Objektträgers aus Kunststoff gezogen. Der Kunststoff-Lochträger hat eine mittlere Bohrung ø 8 mm, das Bohrloch ist an der Unterseite abgeschrägt, damit sich die Lamelle nur an der Oberseite
bildet. Der dabei entstandene stabile RORAX-Film zeigte unter dem Mikroskop bei senkrechtem Auflicht sofort schöne Interferenzfarben mit schnellen Motivbewegungen.

Mikro-Technik:

Mikroskop Leitz Orthoplan • Lichtstop unter dem Objekttisch • Opakilluminator • Objektiv HD 10 x / 0.18 • Digitale Kompaktkamera Canon PowerShot G11 • Eigenbau-Adapter mit Fotookular 6.3 x / 28 Brille •
Halogenbeleuchtung 12 V 100 W.
Wegen den schnellen Motivbewegungen habe ich beim Fotografieren das Programm mit ISO 200 gewählt. Dabei betrugen die Belichtungszeiten bei der 11,5 V Trafo-Raststellung  1/400 s und bei 12,5+13 V Überspannung 1/640 und 1/800 s. Die schnellen Motivbewegungen wurden dabei vollkommen eingefroren.
Rückblickend stelle ich fest: Ich hätte auch meine für Seifenhautbilder meist verwendete Regeleinstellung ISO 100 wählen können, dabei wären mit ca. 1/200 s Belichtungszeit die Motivbewegungen
wahrscheinlich auch ausreichend eingefroren worden. Ich werde diese bisher mit guten Ergebnissen brauchbare Einstellung noch überprüfen !

Zur besseren Information zeige ich nachstehend Fotos von der Vorder und- Rückseite der RORAX-Flasche und ein Foto der Lochträger-Oberseite sowie die Mikrofotos 1 - 4 mit den Interferenz-Farberscheinungen.










Mikrofoto 1 :  1/640 s




Mikrofoto 2 :  1/640 s




Mikrofoto 3 :  1/800 s




Mikrofoto 4 :  1/400 s




Mit herzlichen Mikrogrüßen

Jürgen aus Hemer

bergarter

grüß Dich Jürgen

g`falln mir, diese Putzkolonnen welche Du da herzeigst.
Kann das sein das Du gräulicheren die schon verbrauchten  von denen wären, und die  bunten Kettensägen  -  die  noch aktiven?
Müßten dann eventuell Fingerabdrücke verdaut worden sein.
Ist ein bemerkbarer Unterschied zu anderen Sefenbildern zu sehn, glaub ich.

grüß Dich
Gerd

Schrodt

Hallo Gerd,

es freut mich, dass dir die RORAX-Mikrofotos gefallen. Du hast recht ! Die Interferenz-Erscheinungen des Rohrreinigers weichen von den üblichen Seifenhaut-Mikrofotos der Spülmittel erheblich ab.
Zum Vergleich nachstehender Link:


https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30751.msg228424#msg228424


Mit herzlichen Mikrogrüßen

Jürgen aus Hemer

Schrodt

Ergänzung:  Neues 2. Präparat zur Feststellung der geeigneten ISO-Wahl und Belichtungszeit. Die Schichtdicke des 2. Präparates ist etwas größer als beim 1. Präparat !   Mikrofotos 5 - 8.


Mikrofoto 5:  ISO 200 • 1/320 s




Mikrofoto 6:  ISO 200 • 1/320 s




Mikrofoto 7:  ISO 100 • 1/160 s




Mikrofoto 8 :  ISO 100 • 1/160 s




Fazit:  In diesem Fall ist die Wahl von ISO 200 mit 1/320 s besser als ISO 100 mit 1/160 s !


Mit herzlichen Mikrogrüßen

Jürgen aus Hemer