Heiswasser-Diatomee --> Surirella ovalis

Begonnen von Carsten Wieczorrek, Mai 22, 2019, 10:03:15 VORMITTAG

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Carsten Wieczorrek

Hallo,

ich habe aus dem Auslauf der Therme San Calogero auf der Insel Lipari einen grünen Fadenalgenbüschel mitgebracht. Die Wassertemperatur beträgt dort ganzjähring etwa 30 °C.
Die Algen habe ich 10 Minuten in 10% Salzsäuregekocht und was dabei übrig blieb mit Hilfe eines Siebes von groben Resten befreit. Der Bodensatz wurde abzentrifugiert, in 96% Schwefelsäure gekocht und mit 60% Salpetersäure abgelöscht.

In der so erhaltenen Kieselalgenfraktion habe ich nur genau eine Art gefunden. Die Probe ist sortenrein.

Fotografiert mit meiner Samsung-Kamera, 19 Bilder gestackt mit PICOLAY. Leider gibt es ein paar unschöne Relikte, trotzdem möchte ich das Bild hier zeigen.
Ringförmige Beleuchtung.

Schöne Grüße

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

limno

Hallo Carsten,
schöne Bilder ! Hast Du auch ein paar Fotos lebender Exemplare?
Die Maßzahl für die Temperatur fehlt !
Dank und Grüße von
Heinrich

So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Carsten Wieczorrek

Korrigiert. Danke für den Hinweis.
Nein, dummerweise habe ich alles Material verkocht.
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
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Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
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Dünnschliffbohrer

ZitatDer Bodensatz wurde abzentrifugiert, in 96% Schwefelsäure gekocht und mit 60% Salpetersäure abgelöscht.

Hallo Carsten,
wenn die Mischung gut abgekühlt ist, würde ich gleich noch ein bischen Glycerin als Einbettungmittel für die Diatomeen (anstelle von Glyceringelatine nach Kaiser) hinzugeben.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Päule Heck

Hallo Carsten,
da hast Du ja einen tollen Fang gemacht. Glückwunsch und Danke für die Beschreibung der Vorgehensweise. Ich habe mir erlaubt, Dein Foto noch ein wenig zu bearbeiten und hoffe, Du bist mir "darob nicht gram". Es handelt sich um eine Surirella ovalis Brébisson.



Herzliche Grüße
Päule

plaenerdd

Hallo Dsb,
Zitat von: Dsbwenn die Mischung gut abgekühlt ist, würde ich gleich noch ein bischen Glycerin als Einbettungmittel für die Diatomeen (anstelle von Glyceringelatine nach Kaiser) hinzugeben.
Wer bettet denn Diatomeen in Glycerngelantine oder Glycerin ein?
Grübelnde Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Dünnschliffbohrer

Hallo Gerd und alle anderen,
na ja, nicht in Glyceringelatine direkt. Es hat damit aber einer ein Bombengeschäft gemacht und ist dadurch steinreich geworden, dass er gleich Säcke- und Waggon-weise fossile Diatomeen in mit konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure vorbehandeltes Glycerin eingebettet hat.

Spass beiseite, die Vorbehandlung von Diatomeenproben mit diesen beiden Säuren kannte ich so noch nicht. Aber es gibt auf dem Gebiet wohl sehr viele verschiedene Rezepte, die alle zum Ziel führen. Aber diese Kombination reizte einfach zu sehr zu dieser gedanklichen Assoziation.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

plaenerdd

Hallo Dsb.,
jetzt habe ich verstanden, dass das ein Spaß war und Du Nitroglizerin und Diatomeen in einem Arbeitsgang zu Dynamid verarbeitet sehen wolltest. Mich hat der "falsche" Brechungsindex von Glycerin und von Glyceringelatine in die Verwirrung gestürtzt. Ich konnte mir nicht erklären, wie DU auf eine solche Idee kommen solltest, darin Diatomeen einschließen zu wollen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Carsten Wieczorrek

Hallo,
ich gestehe, dass ich diesen naheliegenden Scherz auch nicht verstanden habe. Obwohl ich mich etwas wundere: Schwefelsäure zum Verkohlen und aufoxidieren mit HNO3 ist doch eher ein altes Standardverfahren.

Aber es stinkt und ätzt doch erheblich. Ich arbeite viel lieber mit Perhydrol. Oxidiert noch besser und prodiziert als Abfall/Abgas nur Wasser. Aber meine Quelle ist versiegt, seit knapp einem Jahr konnte ich nichts mehr erwerbe. Wenn jemand eine Quelle hat: her damit!  ;D

Grüße

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako