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Eindecken Saharastaub

Begonnen von Ulrich S, Juni 23, 2019, 09:50:31 VORMITTAG

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Ulrich S

Moin,
endlich habe ich es nun auch mal geschafft selbst präparativ aktiv zu werden.
Letztes Wochenende war ja einiges an Saharastaub auf den Autos, auch noch hier im Norden.
Nun zwei Fragen: Ich habe in Entellan eingeschlossen (ist das einzige, was ich greifbar habe)
Wie lange braucht das zum Trocknen?
Kann ich die OT senkrecht aufbewahren oder fließen dann die Staubkörner mit der Zeit mit der Schwerkraft nach unten?
Ich habe auch versucht den Staub mit Tesafilm aufzunehmen und dann direkt auf den OT zu kleben, aber da waren inakzeptabel viele Luftblasen drin, besonders natürlich um die Staubkörner herum. Ich dachte, diese Methode irgendwo gelesen zu haben. Gibt es da einen Trick.

Ich freue mich auf Eure Antworten
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

plaenerdd

#1
Hallo Ulrich,
wenn Du einigrmaßen schöne Tesafilmpräparate machne willst, musst Du den Tesafilm praktisch wie einen Pflanzenschnitt eindecken: unter und über dem Filmstück einen Tropfen Eindeckmittel und dann ein Deckglas drauf, wobei Du den Tesafilm mit etwas von dem Lösungsmittel des Eindeckmittels benetzten solltest, damit es keine Luftblasen gibt. Die Klebeseite des Filmes mit dem anheftenden Präparat zeigt dabei zum Deckglas! Ob das für den Schluff aus der Sahara brauchbar ist, weiß ich nicht. Ich kenne das von Pflanzenhaaren oder Hausstaubmilben.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Ulrich S

Moin Gerd,
danke für den Tip, na da muß ich halt auf das nächste Staubereignis warten und dann nochmal ran.
Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

güntherdorn

#3
das mit den klebestreifen ist aber im zusammenhang mit den eindeckmitteln ein riesen problem.
ich habe umfangreiche tests mit vielen klebestreifen (versch. hersteller) mit allen möglichen eindeckmitteln erstellt.
fast alle ausser die mit caedax und hoyer-faure-mischung eingedeckelten waren ausschuss.
natürlich immer ober- und unterhalb des klebebandes betropft.
wogegen bei gefärbten schnitt-präparaten nach der klebeband-methode von "bolido" nie ein problem entsteht.
offensichtlich löst der alkohol z.b. in den färbemitteln den klebstoff an oder auf.
es geht hier nicht um mit-eingebettete luftblasen, sondern um deutlich störende schlieren-oder auch (vermutlich
chemisch entstandene) luftblasen.
im foto 2019-06-12... sind material-fehler im band auch noch zu sehen. sie sind hundertfach im präparat.
ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

güntherdorn

#4
noch n tip,
hab ich mir mal notiert...

sand-präparate ohne blasen erstellen:
1. auf objektträger, je nach korngrösse, langsam VIEL euparal drauf. min. 3-8 tropfen.
    kein histokitt, verwenden!
2. dann mit spatel (wenn magnet.material: plastikspatel) wenig sand aufs euparal gleichmässig "pudern".
    NICHT mit präpariernadel verteilen!...starke blasen!
    hier kann mit einem kl. alkohol-tropfen das unter die körn´chen unterstützt werden. ev. auch schon vor 1.
3. ganz abseits: überzähliche sandkörner fest wegblasen oder kurz wegkippen.
4. deckglas (=DG) GANZ LANGSAM von einer seite auflegen, dass keine blasen entstehen.
5. unter DG, seitlich euparal nachfüllen, bis ganzes DG (z.b. 24x30mm) gefüllt.
6. ggf. AUF dem DG mit präpariernadel-klopfen, sandkörner unter DG "auflockern".
7. zusätzlich links und rechts, DIREKT neben/an das DG, einen kl.tropfen euparal tropfen,
    damit gleich verdunstendes euparal "parat" ist.
8. dann auf 50° wärmeplatte nach 1std., dann folgend nach 2, 5, 10 und 24 std. euparal nochmal nachfüllen.
9. dann wieder das gleiche nach 4 tagen. ggf. luftblase zuerst mit wenig spiritus seitlich anlösen,
     und ggf. vorsichtig mit präpariernadel blase seitlich anstechen. hier gleich euparal hier seitl. zugeben.
10. mind. gut 1 monat "im auge behalten", dann rel. sicher ohne blasen. ggf. 7. wiederholen.

ein gelungenes (euparal), und 3 durch nachfüll-vergessene präparate (auch noch mit histokitt).

ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
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gildus-d@gmx.de

Ulrich S

Hallo Günther,
Herzlichen Dank für ausführlichen Beschreibungen.
Die Probleme mit den Blasen sind sicher bei den Sandproben noch schwieriger in den Griff zu bekommen als beim Staub.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt wie ich weiter vorgehen kann.
Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

güntherdorn

saharastaub märz 2022:
ich war verwundert als ich den neuen saharastaub vom auto entnahm und mikroskopierte.
mir scheint, dass er diesmal in den einzelkörnern luft-einschlüsse hätte.
oder ist möglicherweise die oberfläche "rauh" ?
ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
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