Sinn und Realisierung zirkular polarisierten Lichts am Mikroskop

Begonnen von olaf.med, September 11, 2019, 15:02:00 NACHMITTAGS

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Florian D.

#30
Glückauf Heiko und Olaf!

So tolle Swastikas wie Ihr bekomme ich nicht hin, Ich habe halt nur einen Quarz mit einer Drehrichtung.
Mit dem Berek-Kompensator und gekreuzten Polarisatoren bekommt man dennoch schon eine schöne, wenngleich nur zweiarmige Airy-Spirale.
Monochromatisches Licht 625 nm, der Quarz ist etwa 4mm dick.

Edit: Die 5 Bilder entsprechen 0, lambda/4, lambda/2 (= parallele Polarisatoren), 3 lambda/4, lambda
Viele Grüsse
Florian 

Florian D.

So, jetzt noch ein Versuch, auch die Vierfachspirale zu sehen. Dazu habe ich den Quarz auf einen Oberflächenspiegel aus einem alten Scanner gelegt und im Auflicht betrachtet, mit gekreuzten Polarisatoren und Berek-Kompensator, im ersten Bild zusätzlich ein 590 nm Filter.
Eine Vierfachspirale kann man allenfalls erahnen.

Viele Grüsse
Florian

Heiko

Hallo Florian,

das lassen wir gelten – und die Idee finde ich genial.

Viele Grüße,
Heiko


Heiko

,,Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken."

:)

olaf.med

... und auch Schumann hat nur abgekupfert, denn dieses Verfahren ist fast so alt wie die  Geschichte der Polarisationsmikroskopie. Der klassische Nörrenbergsche Polarisatonsapparat hat unten einen Spiegel und bei geeigneter Versuchsanordnung wird das Präparat zweifach durchstrahlt und der Pol-Effekt verdoppelt bzw. Florians Erscheinung erzeugt. Daher heißen diese Apparate in anglistischen Sprachgebrauch auch 'doubler'.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian D.


Heiko

Hallo Florian, lieber Olaf,

die ,,Spiegelmethode" liefert bei meinem Quarz ein buntes Durcheinander.
Beim Glimmer immerhin weiß man, was es werden will ...



Viele Grüße,
Heiko

Alfons Renz

Lieber Olaf,

Du schreibst: "Der klassische Nörrenbergsche Polarisatonsapparat hat unten einen Spiegel und bei geeigneter Versuchsanordnung wird das Präparat zweifach durchstrahlt und der Pol-Effekt verdoppelt bzw. Florians Erscheinung erzeugt. Daher heißen diese Apparate in anglistischen Sprachgebrauch auch 'doubler'".

Wie muss man sich das vorstellen? Wirft ein zweiter Spiegel über dem Kristall den Strahl wieder zurück? Und wie beobachtet man diesen?

Mir ist bislang nur die 'normale' Anordung bekannt, siehe Bild. Allerdings verstehe ich nur wenig von der Polarisationsmikroskopie. Aber der Name des Tübinger Erfinders weckt mein Interesse!

Herzliche Grüße aus der Nörrenberg-Stadt Tübingen,

Alfons

olaf.med

Lieber Alfons,

die Erklärung ist einfacher als man denkt: der Kristall wird nicht auf den Objekttisch gelegt, sondern unten direkt auf den Spiegel. Allerdings habe ich noch nicht ausprobiert ob es auch konoskopisch funktioniert. Da müsste man zur Erreichung hoher Apertur eine Linse direkt oberhalb des Kristalls platzieren.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0