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Granit

Begonnen von bergarter, November 30, 2019, 17:39:07 NACHMITTAGS

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bergarter

grüß euch

zu meiner Schande muß ich gesteh`n, das ich mich selten mit einfachem GRANIT
abgeben wollte.
Ein GRANIT von geosec hat mich eines besseren belehrt.


BILD 1 ist wohl ein Reaktionssaum um  Feldspat.
BILD 2 halt`ich für Quarz
und
BILD 3
( ich weiß nicht ob ich`s hier schon mal zeigte )
ist Quarz im Achat - zum Vergleich.

Alle diese Zeichnungen und andere kann man im Original
bei der Weihnachtsausstellung im Kulturzentrum Rathenow
bis Mitte Januar ansehen und auch kaufen
Im Kulturhaus/ Kulturzentrum befindet sich auch ein Optikmuseum, mit vielen Produkten der größtenteils zerschlagenen Rathenower Mikroskopindustrie.

grüß euch
Gerd

Ulrich S

Moin Gerd,
wann ist denn die Weihnachtsausstellung und wann ist sie geöffnet.
Würde schon mal vorbeikommen.
Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

bergarter

moin Ulrich

die wurde Donnerstag eröffnet.
Ich bin natürlich nicht der einzige Aussteller, der mit mikroskopischen Themen aber doch.
https://www.kulturzentrum-rathenow.de/agb/
Die Öffnungszeiten müßten dem obigen Link entsprechend Dienstags bis Sonntags 11 Uhr bis 17 Uhr sein.
Kann man sich schon mal treffen

grüß Dich
Gerd

peter-h

Hallo Gerd,

es gibt auch einen "besonderen" Granit in und um Flossenbürg. Die Besonderheit liegt im "strahlen". Nicht nur der strahlende Glanz der polierten Oberfläche, sondern auch die strahlende Radioaktivität.
Mit ca. 500 Bq/kg liegt dieser Granit aus Bayern an der Spitze der unterschiedlichen Granitsorten in Deutschland. Das Gammaspektrogramm zeigt die Zerfallsprodukte der Uran 238 Reihe.

Schönen Sonntag
Peter


bergarter

grüß Dich Peter

Du hast ja vor einiger Zeit nach einem Steinschleifer gesucht, welcher Dir Flossenbürger Granit bearbeiten möchte.
Hat nun einer die schwere Aufgabe übernommen?
Wenn ja, dann hoffe ich das er auch um die Art seiner Aufgabe Bescheid weiß.
Also Flossenbürger, Leuchtenberger glaub `ich auch, und Redwitzit würden heute nicht so zu meinen Lieblingen gehören, obwohl ich mit 15 auch auf den schön zugänglichen Wölsendorfer Halden und ihren Moosen und Preiselbeersträuchern rumgekraxelt bin.

Hier hab ich noch ein weiteres Bild von dem Granit gefunden.

grüß Dich
Gerd

plaenerdd

Hallo Peter und Gerd,
ZitatMit ca. 500 Bq/kg liegt dieser Granit aus Bayern an der Spitze der unterschiedlichen Granitsorten in Deutschland
Das ist doch noch gerade so unter dem zulässigen Grenzwerten für die Einfuhr von Lebensmittel aus Nicht-EU-Staaten.
strahlende Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

konsonant

Hallo ,
500Bq/kg sind dann 500 Zerfälle pro Sekunde pro Kilo , das ist wohl nicht lustig wenn man es ißt, Granit liegt ja auch so schwer im Magen.
Bei Nahrungsmitteln macht der Wert bestimmt sinn , von der C14 Aktivität mal abgesehen, obwohl man schon von Steinstaubessern und Arsenikessern gelesen hat. Den Becquerelwert mißt Peter aber nicht, es sieht mehr nach Sievert aus, als wenn das Theremino die Energie der der Zerfallsteilchen, Gamma ? mißt. Mein Radioaktivitätsprüfer (voltcraft Gamma-check) mißt die Gammastrahlung in Mikrosievert/h und ich bin versucht über den Friedhof zu gehen mit dem Ding. Weil man Becquerel nicht in µS/h umrechnen kann täte mich der Wert von dem Flossenbürger Granit schon interessieren , http://www.opengeiger.de/GranitBewertung.pdf kommt rechnerisch auf mehr als ca 130µS/h. Somit dürfte der innen nicht verbaut werden. Granit habe ich noch nicht viele untersucht , es gibt laut Internet Werte um 0,5µS/h ganz nah dran 0,9µS/h. Mir erscheint die Diagnose Siliciose bei staubbelasteten Lungen dann noch mal in anderem Licht. Diese Gefahrensituation war mir noch unbekannt, danke für die Aufklärung. Meine bisher strahlendste Bekanntschaft war die Frontlinse eines Zeiss 20/4 Flektogons, ca 0,45µS/h.
Die Granitzeichnungen sind natürlich beindruckend , man würde es wohl als gegenstandlose Kunst bezeichnen , das ist es aber gerade nicht. :)
gruß konsonant
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

peter-h

#7
Hallo Konsonant,

zu Rechnung oder Abschätzung der Werte noch folgende Bemerkung.
Aus dem Gammaspektrum und den erkennbaren Linien läßt sich ablesen dass es sich um die Uran Zerfallsreihe handelt. Nun sucht man nach der Dosisleistungskonstanten für z.B. Radium 226.
Es geht weiter - aus dem Abstand und der Geometrie von Strahler und Empfänger kann man berechnen (Buch hierzu von Fünfer & Neuert "Zählrohre und Szintillationszähler) welcher Anteil der ges. Strahlung zum Empfänger kommt.
Jetzt ist es einfach: Ich kenne die Anzeige in µSv/h , die Entfernung und den Geometriefaktor und schon habe ich einen Anhaltspunkt wie meine Probe mich bestrahlt.

Liegen aus 2 Messungen mit einem Geigerzähler und einem Szintillationszähler die Werte nicht total auseinander, so habe ich wohl keinen zu großen Fehler gemacht und kann meinen Strahler gut einschätzen.
Zum Link:
Ich stehe mit Bernd Laquai in Kontakt und in seiner Zusammenstellung liegt der Wert zum Flossenbürger Granit auch nicht weit von 500 Bq/kg entfernt.  ;D
Die Anregung dazu bekam ich von Prof. Henning von Philipsborn , Regensburg.

Gruß
Peter

Ergänzung

konsonant

#8
danke Peter ,
mich hätte ein Beispielwert vom Dranhalten in Sievert interessiert. ich hoffe Du hast Verständnis dafür, daß die Gesamtstrahlungen der Strahlungsarten der Zerfallsreihe auszurechnen mir doch zu langwierig, zu schwierig ist. Die Formel unten sieht spektakulär aus , mit Binärzahlen-Abstufung ..., eine Raumwinkelberechnung hab ich mir einfacher vorgestellt. Aber ja, verstehe, ein Meßwert ohne Abstand ist nichtsagend. https://fs-ev.org/fileadmin/user_upload/04_Arbeitsgruppen/13_Umweltueberwachung/02_Dokumente/Publikationen/_09_grenzwerte-und-richtwerte-04-03-internetversion.pdf gibt in Tabelle 9.3.c auch eine Umrechnung Becquerel in Sievert.  Auf dieser Karte https://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-stehen-die-sonden/messstellen-in-deutschland.html sehe ich, daß die Strahlenbelastung in der Nähe von Flossenbürg um 0,12µSv/h liegt , hier an der Emsmündung messe ich 0,06µSv/h. ich weiß nun daß ich bei Baustaub etwas vorsichtiger sein will.
gruß konsonant
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

peter-h

Hallo,

hast Du Dich bei der ODL nicht um den Faktor 10 vertan? Ich sehe in der Region Flossenbürg Werte um 0,12 µSv/h, nicht 1,2 µSv/h.

Peter

konsonant

schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

bergarter

grüß euch

Ihr seid hier wirklich pysikalische Expeten, da kann ich nicht mithalten.
Dank dem hiesigen Konsonanten, weiß ich jetzt mehr über das Verhalten der Radionuklide in Natursteinen Bescheid.
Und Peter - H reicht auch noch nach wie Granite gepulvert und dann gemessen werden.

Als Laie habe ich aber immer auch meine ureigensten Fragestellungen, die ich dann entwickle wenn ich wissenschaftliche Texte lese :
So hier
wieviel noch nicht ausgegastes Radon sind in 10 Gramm festem Granit enthalten ( ich weß das der von Spalten durchzogen ist ).
Das dürfte der Menge abzuschleifendem Material entsprechen, was man beim Planschleifen abträgt.
Der Schleifer könnte einen Teil vom Gas inhalieren.
Wurde unter einen Abzug zerpulvert ?

Wie wurde mit dem pulverisierten Flossenbürger Granit weiter verfahren?
Kam er in den Müll , oder wurde er in Mitterteich entsorgt ? ( Deponie.....)

grüß euch
Gerd




Florian D.

Hallo Gerd,

das Radon hat ja nur eine Halbwertszeit von 3,8 Tagen. D.h. es ist nicht so, dass sich Radon über Millionen von Jahren in dem Gestein angesammelt hätte, das dann plötzlich frei wird, wie das z. B. bei (nichtradioaktivem) Helium der Fall ist. 

Viele Grüsse
Florian

bergarter

Hallo Florian

ist dann also sehr sehr wenig
Radon

Danke für die Auskunft
grüß Dich
Gerd

peter-h

Liebe Strahlenfreunde,

also es ist ein Missverständnis dass ich Granit zu Pulver mahle.  :(
Aber es stimmt natürlich, dass Granit auch Radon abgibt.
Das habe ich natürlich auch versucht zu messen. Radon halbwegs richtig und vernünftig messen ist nicht ganz trivial. Dazu habe ich eine sog. Impulsionisationskammer gebaut.
Ein Gefäß mit 1 Liter Inhalt in welchem ein dünner Draht gespannt ist, der an einer Hochspannungsquelle liegt. Durch die Ionisation werden Ladungsträger erzeugt welche dann einen sehr sehr kleinen Strom erzeugen. Bei der Impulsionisationskammer beträgt ein Stromimpuls
ca. 10 * 10-15 A = 10 fA (Femtoampere). Beim Zerfall von Radon zu Polonium 218 wird jeweils ein solcher Impuls registriert.

Und was kann man sehen / erkennen / messen ?
In eine kleine Plastiktüte kommt der Flossenbürger Granit, ca 2 kg in 2 großen Stücken und verweilt dort etwa einen Tag.  Dann wird der Bezugswert gemessen, also wie stark ist die Radonbelastung in meinem Arbeitszimmer.
2. Messung dann mit der Meßkammer im Plastiksack mit Granit. Fertig !

Granit gibt gut erkennbar Radon ab. Keine neue Erkenntnis  ::)
Der Anstieg von ca. 30 auf 150 Bq/m³ in dem kleinen Sack ohne Luftaustausch ist also nicht beunruhigend. Damit möchte ich das strahlende Thema auch beenden.

Gruß
Peter