Stereomikroskop MBS-10; was bringt ein Fototubus wirklich?

Begonnen von Horst Jux, Dezember 19, 2019, 21:31:56 NACHMITTAGS

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Horst Jux

Hallo,
ich habe heute ein Stemi MBS-10 mit größerem Zubehörsatz für kleines Geld erhalten.
Dabei ist eine Leuchte mit Trafo, Ersazzleuchtmittel, 2 unterschiedliche große Riemen, Durchlichteinrichtung, 3 Okularpaare, 1 Meßokular 8X mit Grünfilter und Ras-
terscheibe sowie Unterarmstützen.

Was fehlt ist ein Fototubus sowie evtl. eine Vorsatzlinse 0,5X.

Aber, ist der Kauf eines Fototubus'es sinnvoll angelegtes Geld?
Dafür müßte ich aktuell noch einmal das 1 1/2fache  bei EBAY (150€) drauflegen.
Und welche negativen Überraschung(en) kann man bei einem Fototubus-Kauf erwarten?

Viele Grüße,
Horst
Gern per Du.

plaenerdd

Hallo Horst,
negative Überraschungen könnten vollkommen dejustierte Prismen sein. Der Tubus muss i.d.R. für das jeweilige Gerät justiert werden, sonst fotografierst Du andere Bereiche, als Du im Okular siehst.
Garantiert unbefriedigend ist der Grünstich dieser Fototuben. Da muss unbedingt ein manueller Weißabgleich gemacht werden. Dazu kommen die allgemein bekannten Probleme beim Fotografieren durch einen der beiden schrägen Strahlengänge, z.B. dass das Objekt zur Seite auswandert, beim Umfokussieren (schlecht für das Staken) und dass randliche Bereiche der einen Objektivlinse genutzte werden, die nie so gut sind wie die zentralen. Die dabei entstehnenden Farbfehler gleichen sich bei der visuellen Betrachtung wieder aus, beim Fotografieren nicht. So bleiben die Fotos meißt hinter dem visuellen Bild zurück. Also wenn man nur gelegentlich ein Foto zur Dokumentation machen will, würde ich eher das Handy an das Okular halten.
Ist denn das Mikroskop selber zu Deiner Zufriedenheit? Ist ja ansonsten ein grundsolides Gerät.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

sepp222

Glaube man kann auf den Fototubus verzichten,um den Fototubus zu nutzen muss man am Fototubus umschalten,hat also nur noch
ein Auge zur Verfügung.Also die Kamera auf ein Tubusloch setzen.Habe ein ein Meiji TR bei dem muss man auch umschalten, genau
wie bei MBS.Der MBS Fototubus hat viele mech.Teile aus Aluguss.Ob der 150E wert ist muss jeder selbst entscheiden.
                                                                                                                              Gruß Hans

plaenerdd

#3
Hallo Hans,
Das stimmt nicht! Die Umschaltfunktion am russischen Tubus schaltet zwischen rein visueller und visuell+foto um. Ich kann immer stereo sehen, das visuelle Bild wird nur etwas dunkler.

LG Gerd
EDIT:Schau mal diesen Beitrag an. Da ist der Tubus ausführlich beschrieben.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

konsonant

Der Fototubus braucht ja entweder direkt-auf-den-Sensor-Projektion mit geringer Vergrößerung, Okularkamera, Projektionsokular, oder Okular und Pancakeobjektiv. Vielleicht wäre eine Okularkamera bequem genug, ansonsten ist ein separates Kameraobjektiv-setup überlegen. man könnte ja auch direkt am Okularstutzen auf den Sensor der vorhandenen Kamera belichten, um zu sehen ob das Zwischenbild überhaupt etwas taugt, im Fototubus wäre es ja das gleiche Zwischenbild . Das Problem ist ja meist den Sensor ganz auszuleuchten und die Vergrößerung beizubehalten.  Optimal wäre da ein Projektionsokular (man kann auch ein Okular 1cm anheben), bei Biologie Bedarf Thorns habe ich welche gesehen.  Wie gesagt alles schiefe Strahlengänge und Ebenen am Stemi, damit ist stacking schief-wandernd.
gruß konsonant
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

liftboy

Hallo Horst,

zum Fototubus ist schon alles gesagt!
Die Vorsatzlinse benötigst Du nicht; mit den höheren Vergrößerungen der Schaltwalze(2x,4x,7x beim MBS-10, bzw. 2x, 3,5x beim OGM3) bist Du tiefenschärfemäßig schon am Anschlag.
Das mit dem Grünstich beim Fototubus liegt an der Vergütung der Prismen (da ist jeder Tubus anders)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Wolfgang,
Zitat von: liftboyDas mit dem Grünstich beim Fototubus liegt an der Vergütung der Prismen (da ist jeder Tubus anders)
So viele wie Du hatte ich sicher noch nicht in Händen, aber die hatten alle diesen Grünstich.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

Hallo Gerd,

ich hatte von glasklar über gelb, bläulich bis fast moosgrün alles da. Vergütung abrubbeln hab ich mich nicht getraut. Ich hab sie alle verkauft bis auf einen etwas gelblichen.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

Horst Jux

Hallo,

herzlichen Dank für eure immer wieder sehr hilfreichen Antworten.

Da ich nun 3 Stemi's habe werde ich erst einmal Vergleichsbilder mir der MU 300 sowie mit meiner EOS.

Liebe Grüße aus Flensburg,
Horst
Gern per Du.

Horst Jux

Hallo
Zitat von: liftboy in Dezember 20, 2019, 14:36:50 NACHMITTAGS
Die Vorsatzlinse benötigst Du nicht; mit den höheren Vergrößerungen der Schaltwalze(2x,4x,7x beim MBS-10, bzw. 2x, 3,5x beim OGM3) bist Du tiefenschärfemäßig schon am Anschlag.

Empfiehlt es sich nicht beim fotografieren oder erreiche ich das gleiche über die Schaltwalze?

Viele Grüße,
Horst
Gern per Du.

plaenerdd

Hallo Horst,
die Vorsatzlinse bewirkt zweierlei: Die Vergrößerung ist nur noch halb so groß und der Arbeitsabstand verdoppelt sich. Letzteres kann für manche Arbeiten (Goldschmidearbeiten, Gravuren) durchaus hilfreich sein. Das Auflösungsvermögen wird dadurch aber nicht besser, eher geringer. Es gibt umgekehrt auch Vorsatzlinsen 2,0. Da ist der Arbeitsabstand dann nur noch um die 5cm, aber die Auflösungs steigt etwas.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

#11
Hallo Horst,

wenn schon, denn schon! Für Deinen Zweck wäre das MBS-Stativ mit dem OGME Kopf ideal.
http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/OGME.pdf
Die Schaltwalze bietet die Stufen 0,3x, 0,5x 1x, 2x, 3,5x. Damit kannst Du eine ziemlich großen Bereich "erschlagen".

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Horst Jux

Danke Gerd & Wolfgang

Die LOMO-Infothek der Mikroskopfreunde-Nordhessen ist ja Spitze.

Habe ich sofort zu den Favoriten gepackt.

VG,
Horst
Gern per Du.

Alex H.

Hallo Horst,

Zitat von: Horst Jux in Dezember 21, 2019, 15:31:52 NACHMITTAGS
Die LOMO-Infothek der Mikroskopfreunde-Nordhessen ist ja Spitze.

Habe ich sofort zu den Favoriten gepackt.

Wurde aber auch Zeit! Für mich ist die Infothek ein täglicher Ort der Erkenntnis und der Erquickung!

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;