Botanik: Elsbeere Sorbus torminalis – das größte Rosengewächs *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Januar 01, 2020, 16:31:07 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

die Elsbeere ist einer der seltensten Baumarten in Deutschland.

Bild 1 Habitus einer älteren Elsbeere

Urheber: Andrew Dunn

Nur 7 Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist ein etwa zwei Hektar (20.000 Quadratmeter) großes, frei zugängiges Arboretum in Syke im niedersächsischen Landkreis Diepholz entstanden.
3 Fußballfelder (Standardgröße) entsprechen rund 20.000 Quadratmeter.
Auf dem Gelände wurden unter anderem sowohl heimische als auch Bäume aus Nord- und Südeuropa und Amerika gepflanzt.

https://www.syke.de/portal/seiten/arboretum-syke-900000142-21800.html

Auf diesem Gelände steht dieser seltene Baum, hier habe ich die Proben entnommen.

Systematik:
Familie: Rosenwächse (Rosaceae)
Gattung: Mehlbeeren (Sorbus)
Art: Elsbeere
Wissenschaftlicher Name: Sorbus torminalis
Trivialname: Alzbeere, Adlerbeere, Adlitzbeere, Atlasbaum, Atlasbeere, Arisbeere, Arlesbeere, Arlkirsche, Darmbeere, Els-Vogelbeere, Elzbeere, Elze, Frauenbeeri, Krause Else, Sauerbirl, Schöne Else, Schweizer Birnbaum und Wilder Sperber(baum) und Ruhrbaum.
Englische Bezeichnung: Chequer Tree

Die Elsbeere wird bis zu 300 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch. Damit ist sie das größte Rosengewächs überhaupt. Doch in Deutschland erreicht sie nur selten ihre volle Größe. Durch die Forstwirtschaft wurden in den Wäldern nur solche Exemplare zurückgelassen, die wirtschaftlich minderwertig sind.

Im Jahre 1900 wurde das Holz der Elsbeere bei der Pariser Weltausstellung zum schönsten Holz der Welt gekürt. Bis heute ist es eines der edelsten Hölzer der Welt und wird von Schreinern und Drechslern, aber auch von Musikinstrumentenbauern für seine hohe Belastbarkeit, Elastizität und Festigkeit sehr geschätzt.

Einzelnstehende Elsbeeren haben eine weit ausladende Krone, ähnlich wie Apfel- oder Birnbäume. Auch die Borke ähnelt der eines Birnbaumes. So lassen sich Elsbeere und Birnbaum im Winter leicht verwechseln. Doch spätestens im Frühling wird der Unterschied deutlich. Die Blätter der schönen Else sind nicht oval wie die der Birne, sondern ähneln mit ihrer handförmigen Lappung eher Ahornblättern. Doch der entscheidende Unterschied ist, dass die fünf Teile nicht gleichförmig sind.
Bild 02 Blatt mit 3-eckige, spitzen Lappen, Sorbus torminalis


Heilkundige verwendeten die Früchte der Elsbeere gegen die Rote Ruhr, eine bis Ende des 19. Jahrhunderts häufig, oft tödliche Infektionskrankheit mit starken Schmerzen und blutigem Durchfall.

Bild 03 Früchte und Blätter einer Elsbeere Sorbus torminalis

Urheber: Rosenzweig

In ihrem lateinischen Name Sorbus torminalis steckt das Wort Bauchschmerzen (torminalis). Das aber nicht, weil die Früchte der Elsbeere ungenießbar sind, sondern ganz im Gegenteil. Die kleinen dunkelroten Beeren helfen gegen die Ruhr und andere Krankheiten im Magen-Darm-Bereich. Deswegen ist die Elsbeere auch unter dem Namen Ruhrbaum bekannt.
Die Früchte enthalten Gerbstoffe.
Doch das Wissen über die heilende Wirkung der Beeren ist mit den Bäumen verschwunden. Viele haben noch nie von ihr gehört.
Das Kuratorium der Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung hat die Elsbeere, die auch liebevoll die ,,Schöne Else" genannt wird, zum Baum des Jahres 2011 gekürt.

Schaut man sich den Baum genauer an, fragt man sich, warum er so selten geworden ist. Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und könnte weit verbreitet sein. Als Jungpflanze verträgt er viel Schatten. Erst in späteren Jahren ist er auf viel Licht angewiesen.

So selten die Elsbeere hierzulande auch ist, 50 Kilometer von Wien entfernt gibt es ein ganzes Elsbeerenland. Dem Gebiet um die Stadt Michelbach haben die eleganten Bäume ihren Namen gegeben. Es gibt sogar im Mai ein Fest zu Ehren der Elsbeere.

Nicht nur im Frühling ist die Elsbeere eine Augenweide, auch ihr Herbstkleid ist besonders schön. Es verfärbt sich von feuerrot über orange nach gelb.

Die Früchte der Elsbeere reifen zwischen Juli und September. Wie bei Birnen ist das Fruchtfleisch körnig, denn auch die Elsbeeren-Früchte enthalten sogenannte Steinzellen. Pur genossen schmecken sie süßlich-sauer und haben einen hohen Vitamin C-Anteil. Die rot-braunen runden Beeren helfen nicht nur gegen Magenbeschwerden, sondern lassen sich vielfach verwenden. Man kann sie zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Fruchtsäften verarbeiten oder als Zutat für Schokolade, Konfekt, Käse, Kekse, Kuchen und Torten verwenden. (juko)
Einer alten Tradition im Elsass nach werden die Früchte zu einem leckeren Schnaps verarbeitet. Er ist unter dem Namen ,,Alisier" bekannt und kann im Geschmack mit Schlehenschnaps verglichen werden.
Die Elsbeere liefert ein schweres sehr hartes und zähes Holz, es ist nur schwer zu beschaffen.
Der Handelsname ist ,,Schweizer Birnbaum".
Der Stamm ist mit einer würfelförmigen, aufreißenden Borke bedeckt.

Bild 04 Rinde einer Elsbeere Sorbus torminalis

Urheber: Rosenzweig
Das Holz ist im Kern rötlichbraun, es ist ein begehrtes Möbelholz, das sich vor allem für Vitrinen eignet.
Es wurde auch als Drechselholz, für Flöten, wissenschaftliche Instrumente, in der Bildhauerei und Stellmacherei verwendet.

Teil 1
Einjähriger Spross, Querschnitt, 25 µm


3 Bilder von ungefärbten Schnitten.

Bild 05 Übersicht, Sorbus torminalis


Bild 06 Vergrößerung, Sorbus torminalis


Bild 07 Autofluoreszenz, Sorbus torminalis

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Die Schnitte habe ich mit meinem Jung Tetrander erstellt. Das Mikrotom ist ca. 46 Jahre alt, es arbeitet hervorragend. Ich bin begeistert.

Bild 08 Schnittprobe im Tetrander II eingespannt.


Bild 09 Schnittprobe im Tetrander II eingespannt.


Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)

1. Probe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 3 Minute
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
10. Einschluss in Euparal

Fotos: Nikon D5000 und Sony Alpha 6000

Bild 10 Übersicht, Sorbus torminalis


Bild 11 Vergrößerung, mit Beschriftung Sorbus torminalis

PE = Periderm, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, XY = Xylem

Bild 12 Vergrößerung, Sorbus torminalis


Bild 13 Vergrößerung, Sorbus torminalis

Steinzellen sind isodiametrisch, d. h. sie haben nach allen Richtungen des Raumes etwa die gleiche Ausdehnung.
Die Wände der Steinzellen sind nicht verholzt, d. h. mit Lignin (lat. lignum ,,Holzstoff") inkrustriert.

Bild 14 Xylem, Sorbus torminalis


Bild 15 Markparenchym, Sorbus torminalis


Bild 16 Auflichtbeleuchtung, Sorbus torminalis

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Teil 2
Einjähriger Spross, Längsschnitt, 25 µm


2 Bilder von ungefärbten Schnitten.

Bild 17 Übersicht, Sorbus torminalis


Bild 18 Vergrößerung, Sorbus torminalis


Bild 19 Autofluoreszenz, Sorbus torminalis

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Etzold – Blau: Fuchsin; Safranin; Astrablau ( FSA) Dr. Helmut Etzold

Arbeitsablauf:
1.   Mit AFE fixierte Schnitte
        gründlich in 70 % Ethanol auswaschen                            5 Minuten
2.   50 % Ethanol (kein Brennspiritus)               3 Minuten
3.   30 % Ethanol (kein Brennspiritus)               3 Minuten
4.   Wasser entmin., 3 x wechseln je                        1 Minute
5.   FSA -Farblösung 10 Min. gelegentlich schwenken.
        (verdünnte Etzold-Lösung-2 Tropfen auf 5 ml dest. Wasser)
6.   Kurz abspülen in Aqua dest., je 1 x wechseln, je 1 Minute
7.   evtl. in Ethanol 70%ig differenzieren ca. 30 Sek.- kein Isopropanol verwenden, differenzieren, bis keine Farbwolken      mehr abgehen.  Da sich in dem Schnitt noch Wasser befindet, wird der Alkohol leicht verwässert und die Färbung wird so ,,differenziert". Das heißt es wird Farbe wieder herausgelöst. Ist die Färbung zu kräftig geraten wird das Differenzieren gezielt eingesetzt indem der verdünnte Alkohol längere Zeit einwirkt. Ethanol differenziert, d.h. es zieht das Fuchsin heraus, das Isopropanol eben nicht. Deshalb kann man nur kurz mit Ethanol differenzieren und dann sofort in das Isopropanol gehen.         
8.   In 100 % Isopropylalkohol sorgfältig entwässern 2 x wechseln                                                       1. Stufe = 30        Sekunden, 2. Stufe = 3 Minuten, 3. Stufe = 5 Minuten
9.   Einschließen in Euparal

Astrablau färbt unverholzte Pflanzenzellwände blau.
Safranin färbt verholzte pflanzliche Zellwände mit einem gelblich-rötlichen Farbton.

Bild 20 Vergrößerung, Sorbus torminalis


Bild 21 Vergrößerung, Sorbus torminalis


Bild 22, Auflichtbeleuchtung, Sorbus torminalis

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 23, Auflichtbeleuchtung, Sorbus torminalis


Bild 24 Markparenchym, Auflichtbeleuchtung, Sorbus torminalis


Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
Gregor Aas ,,Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
Humphries/Press/Sutton, ,,Der Kosmos-Baumführer", ISBN: 3-440-06140-X
Wolfgang Höll ,,Bäume in Mitteleuropa", 1983
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-494-01448-7
,,Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
,,Kosmos-Baumführer", ISBN: 978-3-440-11741-5
,,Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quelle. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.

Hans-Jürgen


Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Wutsdorff Peter

Hallo Hans-Jürgen,
vielen Dank für diese ausführliche Information.
Das  ist ja wieder ein Feuerwerk, alle   Bilder  sind wieder Suuupeer!
Für das neue Jahr wünsche ich Dir alles Gute, besonders  Gesundheit, damit wir wieder so tolle
Beiträge von Dir genießen können.
Es grüßt Dich der
Inschenör   Peter

Reinhard

Hallo Hans-Jürgen,

was soll man zu Deinen Beiträgen noch groß sagen?
Sie sind wiederum "rund", sehr interessant und informativ und darüberhinaus perfekt in allem.
Irgendwie auch "einschüchternd", wenn man glaubte, diese Qualität mal so oder ähnlich nachmachen zu können.

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Hans-Jürgen Koch

Hallo Peter, hallo Reinhard,

danke für eure Rückmeldung.

@ Peter,
auch dir wünsche ich Gesundheit für das neue Jahr.

@ Reinhard,
ich zeige im Forum ja nur die Bilder oder Schnitte, die ich akzeptieren kann.
Der Zeitaufwand ist schon groß, denn nicht alles klappt so, wie man es sich vorstellt.
Der Spross der Elsbeere hat z. B. viele Lentizellen, getroffen habe ich beim Schneiden keine.
In den neuen Lehrbüchern über Heilpflanzen findet man keinen Hinweis
zum Thema ,,Ruhrbaum". Ich bevorzuge alte Fachbücher, die bringen mich oft weiter.
Ich freue mich, dass ich bei der Gestaltung von unserem Arboretum dabei war und so für die Natur einen kleinen Beitrag leisten konnte.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Jürgen

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Gerne per "Du"

Bob

Hallo Hans-Jürgen,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Gerade die ersten drei Schnitte sehen in ihrer Färbung spektakulär aus.
Für mich sind Deine Beiträge weniger einschüchternd als aufmunterndund anregend. Du hast Dir da ein spannendes Objekt ausgesucht, gezielt bearbeitet und die Ergebnisse mit viel Hintergrundinformationen hier sehr ansprechend präsentiert. Damit bringst Du bestimmt den einen oder anderen dazu, mal wieder zu Messer und Mikroskop zu greifen.

Das Jung Tetrander-Mikrotom sieht ja toll aus! Ein Traum in Gusseisen...

Viele Grüße,

Bob

deBult

Hello Hans,

Looking good, detailed and always something to learn, for a beginner in botanical slides it is good to hear you have failures sometimes to  8)

Best,
Maarten
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
The correct number of scopes to own is N+1 (Where N is the number currently owned).

Hans-Jürgen Koch

Hallo Bob, hallo Maarten,
danke.

@ Bob,
meine Arbeit im Forum soll durchaus als Anregung für alle ,,Schnibbler" und ,,Färber" verstanden werden.
Die Botanik braucht mehr Beiträge.
Gruß
Hans-Jürgen

@ Maarten,
thank you for your interest in my work.
Microscopy is a great hobby

Greeting
Hans-Jürgen
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wejo

Hallo Hans-Jürgen,
ich sag einfach nur noch "Super!!" und "Danke"!!
Viele Grüße und ein gutes neues Jahr mit vielen Schnitten, Färbungen und Bildern.
Werner

Hans-Jürgen Koch

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Gerne per "Du"

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

danke für den interessanten Beitrag, den ich wie immer gelistet habe.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rawfoto

Hallo Hans-Jürgen

Spannendes Mikrotom  :)

Ist das nicht ein Monster, bin da immer davor abgeschreckt, habe es aber noch nie live gesehen. Kannst Du da bitte einmal mehr darüber schreiben?

Auf Deinen Bilder schaut das gar nicht so schlimm aus ...

Beitrag wie immer für mich sehr interessant, danke für Deine Arbeit👍

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Hans-Jürgen Koch

Hallo Jörg, hallo Gerhard,

danke für euer Feedback.

@ Gerhard,

das Gerät ein "Schwergewicht".
Zu der Zeit, als es auf dem Markt erschien, war es ein beliebter Witz unter deutschen Histotechnikern, dass es den Namen "Tetrander" trug, weil es vier Mann brauchte ... In Wirklichkeit hieß es "Tetrander", weil es von vier Deutschen Wissenschaftler entworfen wurde, darunter der legendäre Paul Mayer (Hemalum-Färbelösung).
Es ist ein spezielles Mikrotom zur Anfertigung großflächige Organschnitte (Gehirn u. a.), man kann zwar auch Schnitte in üblichen Dimensionen damit herstellen, aber auch ganze Tierkörper wie z.B. Ratten, Mäuse, Vögel e.t.c. damit schneiden.
Mit diesem Gerät können Proben mit einer Größe von ca. 5 cm × 7 cm und einer einstellbaren Schnittdicke zwischen 1 und 50 µm geschnitten werden.
Ein unglaublich stabiles und solides Mikrotom, gefertigt in Heidelberg.
Unverwüstlich.
Bild


Ich denke die Funktionsweise kann man auf den Bildern erkennen. Mit dem langen seitl. Hebel wird der Schlitten bewegt.
Der Objekthalter mit dem Objekt wird in Richtung auf die Messerklinge geschoben, die fest und sicher im Messerhalter eingespannt ist. Die Bewegung ist mit dem Vorschubmechanismus gekoppelt, so dass der Objekthalter nach jedem Schnitt um die eingestellte Schnittdicke angehoben wird.
Um die Gleitbahnen zu ölen benutze ich ,,Interflon Fin Super".
Transport nur auf einer Palette durch einen Spediteur.
Ich habe mein Tetrander vom Starnberger See in Bayern abgeholt,
das waren rund 1630 km.

Gruß
Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Rawfoto

Danke Hans-Jürgen

Dann bleibe ich meinem Leitz Grundschlitten treu ;)

Der steht auf 4 Rädern und ich kann ihn dadurch selbst bei Bedarf verschieben ...

Auch Deinem ersten Bild hat es kleiner gewirkt und ich dachte schon ich habe mich getäuscht - Deine neuen Bilder bestätigen aber meinen Verdacht👌

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

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