Will Wetzlar V365 Trinokulartubus - kompatibles Ofenrohr gesucht

Begonnen von Kris, Januar 21, 2020, 13:35:31 NACHMITTAGS

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Kris

Hallo liebe Freunde der Kleinen Dinge  :D
Vorab schon mal Entschuldigung für meine unqualifizierten Fragen, aber ich bin komplett neu in der Mikroskopie. Aber in der Fotografie habe ich schon etwas Erfahrung mit Makrofotos, nun wollte ich einen Schritt weiter :-)
Ich konnte günstig ein altes Mikroskop erwerben, von Will Wetzlar, vermutlich ein V365. Kann das eventuell jemand bestätigen anhand der Bilder oder der Seriennummer #735794 (Statt des Modells steht nur PHYWE drauf, vermutlich der Lieferant)?
Aber zu meiner eigentlichen Frage: das Mikroskop hat ein Trinokular, darauf würde ich gerne meine Kamera schrauben (Canon EOS RF, Vollformat). Daher brauche ich erst mal ein Ofenrohr, aber woher kann ich das bekommen? Von Will habe ich gebraucht nichts gefunden, passen da eventuell auch Tuben anderer Hersteller? Oder haben moderne/neue z.B. von Hund den gleichen Anschluss? Am Trino ist eine Öffnung an die ein Rohr mit Schwalbenschwanz angeschlossen werden kann, Durchmesser des Schwalbenschwanz 41,5mm / 44mm und 6mm hoch. Oder hilft nur eines drehen lassen wie Peter V. in seinem sehr informativen Beitrag ( https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=23595.0 )?
Sorry, ich bin noch dabei mich in das Thema einzuarbeiten, daher auch schon mal vielen Dank an dieses tolle Forum, hier gibt es unendlich viele tolle Informationen ...
Vielen, vielen Dank und viele Grüße
Kris
PS: bisher vorhandene Okulare: 10x PX. Objektive: Will 100/1,25; 40/0,65; 10/0,25; 4/0,10.
PSS: Hat vielleicht jemand noch eine Bedienungsanleitung zu dem Will V365 (z.B. gescannt oder abfotografiert) oder einen Link dazu?  8)

reblaus

Hallo Kris -

gerade habe ich 3 Mikroskope an meine EOS R adaptiert ...

Vielleicht kriegst Du von einem Will-Experten die exakten Maße noch durchgegeben, wenn nicht: Deine Angaben zum Schwalbenschwanz lassen mich stark vermuten, dass hier ohne weiteres eine Zeiss (W) Ringschalbe eingesetzt werden kann und so was treibt sich nebst diversen Tuben jeder Länge in Kisten und Kästen herum.
Das R-Bajonett wird ebenfalls schon fleißig in China gefertigt - ich habe zwecks Ofenrohr-Adapterbasteleien u.a. zwei R/EOS T2-Adapter für je 17,70 verwendet. Ein einzelnes Bajonett kostet um die 10.-.
Was Du wissen müsstest wäre das Auflagemaß, also die Entfernung von der Fototubus-Oberkante zum Sensor der Kamera. Wenn keine genauen Angaben verfügbar werden, musst Du es selbst feststellen. Lege ein kontrastreiches Präparat unter das 10er-Objektiv, stelle es scharf, verdunkle das Zimmer etwas und lege eine Mattscheibe auf die Fototubus-Öffnung. Dann hebe die Mattscheibe so weit an, die das Bild scharf wird und messe den Abstand. Ggf. musst Du eine kleine Vorrichtung basteln.
Die nutzbare Bildgröße wird fürs Vollformat etwas zu klein sein, aber mit dem 1,6x Crop wirst Du ganz gut hinkommen. Evt. hast Du ja auch einen R/EOS-Adapter für Deine Kamera - oft passt so was zufällig.

Viele Grüße

Rolf


wilfried48

Hallo Chris und Rolf,

Ofenrohr ?
Und was passiert mit der CVD , wenn sie nicht von einem Okular oder Tubuslinse kompensiert wird.
Insbesondere am Bildrand des grossen von der Vollformatkamera erfassten Bildfelds ?

wir haben hier ja einen Spezialisten von der Will Nachfolgefirma Hund im forum:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8576.msg60211#msg60211

vielleicht kann er ja sagen, wie das bei diesem Will Mikroskop am besten geht.
Falls er nicht mitliest kannst du ihm ja eine PN schreiben. Er und die Firma sind sehr hilfsbereit.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

HCLange

Hallo Kris,

die beste Lösung für dich wäre ein Fototubus FSA von Leitz mit Ringschwalbendurchmesser 42 mm (für die beigefarbenen Leitz-Stative mit Tubuslänge 160 mm, wie Laborlux/Dialux/Diaplan). Der hat dieselbe Zwischenbildlage 103 mm über dem Tubuskopf wie die Will- (bzw. Hund-) Tuben.
Dafür gibt es dann von Leitz serienmäßige Fotoanpassungen.

Herzliche Grüße
Christoph

reblaus

Hallo Wilfried -

Dein Einwand ist berechtigt - ich hatte kurzfristig verdrängt, dass es sich hier ja um ein Mikroskop mit Endlichoptik handelt, weil es die "schöne" Farbe der neueren Zeiss-Geräte hat ..

Gruß

Rolf


Haus@Hund

Hallo zusammen,

ich habe hier (also zuhause) den wahrscheinlich letzten Adapter mit Will-Ringschwalbe, der die Firma Hund verlassen hat. Er war Teil eines C-Mount-Adapters. Seine Ringschwalbe hat einen Durchmesser von 44 mm, der Abstand von der Unterkante bis zum Auflageflansch beträgt ca. 7 mm.

Aus dem C-Mount-Adapter hatte ich seinerzeit das Innenteil entfernt und einen HAMA-(D)SLR-Adapter mit Zwischenoptik 2x darin befestigt, der bei mir oben mit einem T2-Adapter für Pentax abschließt. Das HAMA-Teil haben wir tatsächlich noch mit einigen Exemplaren auf Lager, mein Arbeitgeber hat mir eines für einen Freundschaftspreis überlassen  ;D. Insgesamt ist die Gesamtkonstruktion ganz brauchbar für die Adaption einer Pentax K-S2 (APS-C) auf mein BX200, zumindest habe ich alle hier gezeigten Mikroskopbilder damit gemacht.

Viele Grüße
Jörg Haus

P.S.: Direkter Email-Kontakt zur Klärung weiterer Fragen ist tagsüber via j.haus[at]hund.de möglich.

Kris

Hallo,
Erst mal vielen Dank für die Infos!  :D
Ich bin noch dabei mich aufzuschlauen, aber nach meiner bisherigen Kenntnis wäre ein ,Ofenrohr' ohne Optik ein guter Einstieg, aber durch die dann entstehend Vignettierung wäre die zukünftig angestrebte Lösung schon die mit Zwischenoptik.
Eure Infos helfen mir schon mal einiges weiter, ich versuche jetzt mal einen Adapter zu organisieren :-)
Ich werde mich mit einem Update melden!
Viele Grüße
Kris

reblaus

Hallo Kris -

je nach dem zu fotografierenden Objekt mag das "Ofenrohr" selbst ohne Kompensationsoptik nicht der schlechteste Einstieg sein.
     Vor 40 Jahren hatte ich im Institut als besondere Attraktion ein Zeiss Photomikroskop II mit PlanApos und eingebauter "Automatik"-Kamera, einer "Behördenkonstruktion", die im praktischen Betrieb viele Nachteile mit sich brachte, u.a. weil man nicht eben mal von dem Film ein Stückchen abschneiden und entwickeln lassen konnte
     Da ich damals in puncto Mikroskopie noch im Stande der Unschuld war und nichts von Objektivrestfehlern und Kompensationsokularen wusste, habe ich - horribile dictu ! -die Automatikkamera kurzerhand in den einstweiligen Ruhestand versetzt und stattdessen oben ein Ofenrohr mit einer Olympus OM2 draufgesetzt mit der alles viel einfacher ging.
     Die Fotoqualität meiner biologischen Objekte war für mich in der Bildmitte (wo sich die Objektzone meiner Begierde befand) nicht von den korrekt aufgenommenen zu unterscheiden und mit den Bildecken und Randzonen habe ich mich nie beschäftigt.
Ein Pathologe hätte das vermutlich anders gesehen, ich heutzutage als Hobbymikroskopiker strenger Observanz natürlich auch!

Viele Grüße

Rolf