Zeiss Axiovert Strahlengang dejustiert?

[othum]

Liebe Schwarmintelligenz,

heute bitte ich um Hilfe bei einem technischen Problem an meinem Axiovert S100.
Bislang habe ich immer den LD Ph Kondensor mit NA 0.55 verwendet. Um aber vielleicht doch noch etwas mehr an Qualität herauszuholen, habe ich nun endlich die passenden Teile aufgetan, um auch einen höher aperturigen Kondensor zu verwenden (in der Vergangenheit hatte ich mal über Versuche berichtet, ältere Kondensoren zu verwenden; war alles nicht so dolle). Wie hier in der Bedienungsanleitung in Abb. 17 gezeigt:

habe ich den Tubus 451755, Abb. 3.39, den ich oben festschreibe (Bitte beachten, es geht um ein inverses Mikroskop!).
Als Kondensor dann den Ph Kondensor 451754 aus Abb. 19, natürlich kopfstehend montiert.

Soweit so gut. Wenn ich nun aber loslege, die Blende zentriere, eine Probe auflege, mit einem Neofluar 10/0.30 fokussiere und köhlere ist alles in Ordnung.
Auf die Schnelle habe ich Handy-Fotos aus der Hand durchs Okular gemacht, komplett unbearbeitet (ich hatte keine Muße meine DSLR anzuschrauben, aber darum geht es ja hier nicht):


Gleichmäßig ausgeleuchtet, geköhlert, scharf.

Wenn ich aber nun stärker vergrößere, zB mit einem Neofluar 40/0.75 sehe ich einen deutlichen Lichtabfall am Rand:


Ungeköhlert ohne Probe wird es noch deutlicher:

Mir scheint, das Licht fällt nicht ganz senkrecht ins Objektiv, was dadurch bestätigt wird, dass ein leichtes Drehen am Objektivrevolver Abhilfe schafft, was aber ja keine Lösung ist.

Irgendwelche Vorschläge, wie ich das justieren kann? Weder an dem Adapterrohr, noch am Kondensor ist mir eine Zentrier-/Justiermöglichkeit aufgefallen... Mein LD Kondensor zeigt diese Auffälligkeit nicht...

Vielen Dank im Voraus!
Oliver

[reblaus]

Hallo Oliver -

zwar habe ich nur das etwas ältere Axiovert 35, aber die Probleme scheinen die gleichen. Sie liegen weniger an der Zentrierung des Kondensors als an dessen Befestigung an der Klappsäule und deren Justage am Mikroskopstativ. Sie muss in Arbeitsstellung genau senkrecht zur Objektebene stehen, dabei ist die Justage vorne/hinten das geringere Problem, das durch die verstellbare Anschlagschraube hinten am Gelenk gelöst wird. Nach Lockern der 4 Schrauben mit denen das Gelenk am Mikroskopkörper befestigt ist, lässt sich die Säule auch geringfügig seitlich justieren. Außerdem kann der Kondensortrieb etwas bewegt bzw leicht verdreht werden, wenn die 4 Inbus-Schrauben, die ihn an der Säule fixieren. Deinem Foto nach scheint die Säule bei dir einen seitlichen Schlag zu haben. Bei einem gebrauchten Mikroskop ist das auch kein Wunder ...

Ohne spezielle Einrichtung ist das eine Arbeit, die viel Geduld, Versuch und Irrtum benötigt. Mein Axioskop 35 konnte ich zwar noch nicht in den idealen Urzustand versetzen, aber die Restfehler stören mich eigentlich nicht mehr.

Viele Grüße

Rolf

[othum]

Hallo Rolf,

Hallo Oliver -

zwar habe ich nur das etwas ältere Axiovert 35, a....
Deinem Foto nach scheint die Säule bei dir einen seitlichen Schlag zu haben. Bei einem gebrauchten Mikroskop ist das auch kein Wunder ...

Rolf

vielen Dank für die Tipps, das Problem ist behoben. Es war am Ende trivialer: eine verschobene Blende im Strahlengang hinter (!) dem Objektiv, die Justage war ok...

Beste Grüße, Oliver