out of Africa - Teil4 Malaria tropica 2.Teil

Begonnen von ammererlutz, Januar 23, 2020, 13:30:29 NACHMITTAGS

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ammererlutz

thin film:

im Ausstrich kann man zwischen den verschienden Erreger-Arten unterscheiden, Plasmodium ovale und vivax für Malaria tertiana, P.malariae für M. quartana und P.falciparum für M.tropica als gefährlichste Form, die durch Verklebungen der Erythrozyten zu schwersten Organausfällen und zum Tod führen kann.

Der Lebenszyklus der Erreger ist kompliziert: in den Anopheles Mücken paaren sich die geschlechtlichen Formen, die Gameten, diese bilden Ookineten, aus denen Oocysten schließlich die infektiösen Sporozoiten bilden , die über den Speichel der Mücken beim Stich auf den Menschen übertragen werden.

Die Sporozoiten befallen binnen weniger Stunden die Leberzellen und bilden dort Gewebs-Schizonten, aus denen Merozoiten ausgestoßen werden, die in die Erythrozyten eindringen und dort als immature Trophozoiten mikroskopisch sichtbar werden ( s Bild)
Für die Malaria tropica( P.falciparum ) typisch sind sog.Ringformen, in den Erys reifen sie zu maturen Trophozoiten ohne dass die Erys größer werden, im Gegensatz zu P.ovale etc  die zu einer Tüpfelung ( Schüffner Tüpfelung) und Vergrößerung der Erys führen ( bei P.malariae auch typische Bandformen der Trophozoiten) .
Nach Entwicklung der Blut-Schizonten platzen die Erys, beim Platzen der Erythrozyten entstehen die Fieberschübe, Merozoiten werden freigesetzt und befallen neue Erythrozyten oder entwickeln sich zu Gametozyten , die die Plasmodienart identifizieren lassen, jedoch seltener im Mikroskop zu finden sind,, diese werden von den Anopheles Mücken wieder aufgenommen und der Zyklus beginnt von neuem.

Parasitenlast: Zählung erfolgt in % der befallenen Erythrozyten: ca 2000 Erythrozyten sollten gezählt werden, dazu wird 1/4 Gesichtsfeld abgezählt, der Faktor auf 2000 ermittelt und diese Menge an GFs nach Parasiten durchsucht und gezählt.
Patient aus Afrika ( Süden von Tansania)

Bild; immature Trophozoiten von Plasmodium falciparum in Erythrozyten 1000x ( Zeiss PlanNeo 100, DIC)
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

ImperatorRex

Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Ein Arbeitskollege hat sich vermutlich auch mit Malaria während seines 4 wöchigen Aufenthaltes in Uganda infiziert.

Möchte an dieser Stelle auch gleich auf Deinen 1. Teil quer-verlinken.https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=36182.0.
Auch Ralf Feller hatte einen Malaria-Fall vorgestellt, zu dem ich auch verlinken möchte: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18560.0.

viele Grüße
Jochen.

ammererlutz

Danke für den Link, Ralfs  Fall ist tatsächlich außergewöhnlich ,   so viele Entwicklungsstufen der Parasiten sind im perophären Blut extrem selten zu sehen .
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)