Gibt es Standard Augenabstände für Okulare

Begonnen von treinisch, Februar 27, 2020, 10:21:41 VORMITTAG

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treinisch

Hallo,

gibt es wahrscheinliche Abstände zwischen Auge und Okular?

Sowas wie "Meistens 20 mm"?

Würde gern einen Handy-Adapter für ein billigst Bresser drucken.
Die Platte habe ich schon, fehlt nur noch das "Rohr".

Herzliche Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Kay Hoerster

Hallo Timm,

ob es 'wahrscheinliche Abstände' gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich würde da ehr pragmatisch ansetzen und mich z.B. anhand der Brillenträger-/bzw. High-Eyepoint Okulare orientieren. Es scheint ein sog. Hornhautscheitelabstand in der Augenoptik zu existieren, der (abhängig von der Gesichtsanatomie) zwischen 11 und 18 mm, typisch bei 14 mm liegt (https://brillenglas-experten.de/lexikon/hornhautscheitelabstand). Der Hornhautscheitelabstand bestimmt den Abstand des Hornhautscheitels zum Brillenglas. Diese Distanz, plus Glasdicke des Brillenglases, sollte der High-Eyepoint eines Brillenträgerokulars sinnvollerweise einnehmen / überschreiten. Brillenträgerokulare werden eine Austrittspupillenlage von jenseits der 15mm haben, sonst wären sie für Brillenträger kaum geeignet. Zu weit vom hinteren Okular-Linsenscheitel wird die AP auch nicht liegen, weil dann ein ruhiges Schauen durchs Okular immer schwieriger wird.
Ich würde demnach sagen, dass ein wahrscheinlicher Abstand zwischen Okular und Auge (zumindest bei Brillenträgerokularen) zwischen 15 - 20 mm liegt. Eventuell kannst Du ja den Handy-Adapter in einem Bereich von ca. 5mm verschiebbar gestalten.

Vielleicht helfen ja diese Überlegungen.

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

treinisch

Hallo Kay,

vielen Dank!

Ich habe natürlich komplett vergessen, dass das Handy auch noch ein Auflagemaß hat :-((

Herzliche Grüße
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Kay Hoerster

Hallo Timm, das Auflagemaß, bzw. die Lage der Eintrittspupille des Handy-Objektivs dürfte dann aber im Vergleich zur AP-Lage des Okulars nur wenige mm (ich schätze aufgrund der Bauweise im Bereich von 2-4 mm) betragen. Kann man dann bei dem längen-einstellbaren Rohr mit berücksichtigen.

Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Lupus

Hallo Timm,

ein "billigst Bresser" dürfte kaum ein Brillenokular mit großem Austrittspupillenabstand besitzen. Du kannst ihn doch ganz einfach ausmessen indem Du mit einem Transparentpapier die Lage der AP (am Ort des minimalen Lichtkegeldurchmessers) bestimmst. Und die muss dann innerhalb des Smartphoneobjektives liegen.

Hubert

Kay Hoerster

Hallo Hubert,

wahrscheinlich hat das Bresser kein Brillenträgerokular. Das kann man sich aber für wenige € bei ebay kaufen, der Vorteil liegt ja im größeren Abstand zwischen Handy und Okular, um die erforderliche Mechanik ('Rohr') dzwischen plazieren zu können.

Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

piu58

> gibt es wahrscheinliche Abstände zwischen Auge und Okular?

Für die einfachen Typen (Huygens, Plössl, Erfle, orthoskopisch) gibt es das: Der Augenabstand ist ein (großer) Bruchteil der Brennweite, also z.B. das 0,8-fache. Das unterscheidet sich etwas von Typ zu Typ, aber so in etwa ist das. Die Brennweite ist die normale Sehweitevon 250 mm (für meisten von uns längst nicht mehr normal) geteilt durch die Vergrößerung. Ein 10x-Okular hat also 25 mm Brennweite.

Okulare mit betont großem Augenabstand sind Ableitung eines der obigen Typen, ergänzt durch eine Barlow-Linse. Im pron zip hat man dann ein langbrennweitiges Okular und ein zusätzliches vergrößerndes Element in einer Hülse vereinigt. Das ist aber beiden Mikroskopen macht man das wenig.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

Lupus

Hallo Kay,

ich sehe bei der Fotografie mit Smartphone keinen Vorteil für Brillenokulare. Das Befestigungsrohr umschließt das Okular oder den Tubus, nicht den Raum hinter dem Okular.

ZitatFür die einfachen Typen (Huygens, Plössl, Erfle, orthoskopisch) gibt es das: Der Augenabstand ist ein (großer) Bruchteil der Brennweite, also z.B. das 0,8-fache. Das unterscheidet sich etwas von Typ zu Typ, aber so in etwa ist das.
Das ist nicht richtig, dann wäre jedes 10x Huygens ein Brillenokular. Die AP liegt dort, wo das Okular die AP des Objektives abbildet, bei mittleren Okularbrennweiten etwa 15% hinter der Okularbrennebene. Diese liegt aber je nach Okularkonstruktion an sehr unterschiedlicher Position. Beim Huygens liegt die AP dann typisch 6-8 mm, beim Ramsden oder Kellner eher 10-15 mm, und beim Plössl oft 20 mm hinter der Augenlinse.

Hubert

Kay Hoerster

Zitat von: Lupus in Februar 27, 2020, 13:20:46 NACHMITTAGS
Hallo Kay,

ich sehe bei der Fotografie mit Smartphone keinen Vorteil für Brillenokulare. Das Befestigungsrohr umschließt das Okular oder den Tubus, nicht den Raum hinter dem Okular.

...

Hubert

Hallo Hubert, ich stimme Dir zu, wahrscheinlich reicht die AP-Lage der normalen Okulare, wie Du sie auch genannt hast (~15% hinter der Okularbrennebene), in den meisten Fällen schon aus, um sie mit der EP des Handyobjektivs in Deckung zu bringen. Auch ich würde die Klemmung des Rohres über den Stecktubus der Okularsteckhülse machen (meist Außendurchmesser 25mm) und das ganze so konzipieren, dass noch ein paar mm Justagemöglichkeit in Achsrichtung des Okulars verbleibt.
Kurze Tests mit fliegend über das Okular gehaltener Handy-Kamera sollten eigentlich sehr schnell die ca. Abmessungen zeigen...

Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

habe mir vor kurzem diesen Adapter asu Coronaland kommen lassen:

https://www.ebay.de/itm/Universal-Smart-Phone-Adapter-Monokular-Fernglas-Spektiv-Neu-Teleskophalter-A0M6/293214538055?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m2749.l2649

Ob man bei diesem Preis wirklich selber bauen möchte ?! Ist recht solide, lässt sich aber nicht an allen Okularen anbringen. Bei stellbaren Periplanen hält er z.B. nicht.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

rhamvossen

Hallo Timm,

Es wurde schon gesagt, ich sehe auch kein Vorteil für Brillenokulare. Ich persönlich finde: je kleiner die Ausstrittpupille, desto besser. Beste Grüsse,

Rolf

rhamvossen

Hallo Timm,

Ich hatte nicht gut gelesen! Meine Bemerkung hier oben betrifft das gebrauch einer Smartphone. Beste Grüsse,

Rolf