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telezentrische Abbildung

Begonnen von Stuessi, März 08, 2020, 17:35:31 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo,

nachdem das Thema anscheinend immer noch Fragen aufwirft habe ich zur Textergänzung eine Vergleichsskizze zwischen dem Strahlenverlauf eines typischen Fotoobjektives bei Makro-Abbildungsmaßstab 2:1 (oberes Grafik) und des gleichen Objektives mit telezentrischer Abbildung durch eine in die hintere Brennebene F2 versetzte Blende (untere Grafik) angefertigt. Der objektseitige Öffnungswinkel ist zur Vergleichbarkeit jeweils identisch (entspricht 2x NA). Die Schärfentiefe ist also im Prinzip auch gleich.

Man sieht deutlich dass der Strahlenverlauf im Objektiv im 2. Fall nicht optimal zentral verläuft, daher nimmt die Bildqualität am Bildrand bei derartiger "Bastellösung" deutlich ab (wenn, wie bei den meisten Fotoobjektiven die hintere Brennebene weit außerhalb und entsprechend entfernt von der optimalen Blende liegt). H1 und H2 sind die sog. Hauptebenen, von denen aus die Brennebenenlage gemessen wird.

Dass man mit dem telezentrischen Strahlengang gut fast ohne Abschattung bei geringer NA in z.B. eine vertikale Bohrung blicken kann ist offensichtlich. Wenn das Ganze aber mit der hohen NA eines Mikroskopobjektives erfolgt, dann verschwindet der Vorteil der Parallelprojektion. Aber wie in der Diskussion schon erwähnt wurde kommt die Abbildung bei vielen Mikroskopobjektiven sowieso einer telezentrischen Abbildung nahe.

Hubert