Einfacher Aufbau einer LED-Steuerung DIY am Leitz SM-Lux

Begonnen von Mibios, April 05, 2020, 14:05:06 NACHMITTAGS

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Mibios

Liebe Forumteilnehmer,

es gibt hier im Forum schon verschiedene Beschreibungen von LED-Steuerungen, die sicherlich perfekter sind als meine hier beschriebene.
Aber meine ist ganz einfach nachzubauen. Sie ist universell einsetzbar. Es geht hier um ,,Do it yourself".
Ich habe die LED in ein Leitz SM-Lux eingebaut, was ich hier weiter unten auch darstelle.

Die LED-Steuerung ist deshalb einfach aufzubauen, weil die Schaltung als fertige Platine käuflich ist. Hier der Versuchsaufbau:

Links kommt die Stromversorgung von einem 9 V 1,5 A Gleichstrom-Steckernetzteil, das in meiner Bastelkiste herumlag.
Bei der Platine handelt es sich um ein ,,DC-DC Stepp Down Modul mit LM2596".
Aus dieser Platine habe ich das Poti herausgelötet und stattdessen zwei 1 k Potis in Reihe geschaltet. Die LED (am oberen rechten Rand) habe ich über ein Volt-Amperemeter (,,DC 0-100V 10A Digital Volt-Amperemeter") angeschlossen.
Für dieses Volt-Amperemeter gibt es im Internet Anschlussbilder, die teilweise irreführend sind. Weiter unten zeige ich deshalb einen Verdrahtunsplan des ganzen Aufbaus.

So sieht die Platine im fertigen Aufbau aus:

Rechts unten habe ich das Poti herausgelötet. Die Platine habe ich mit wärmeleitfähiger Klebefolie auf einen Kühlkörper geklebt.
Auf die beiden Halbleiter habe ich ebenfalls Kühlkörper mit wärmeleitfähiger Klebefolie geklebt.
Die Platine ist zwar für 3 Ampere ausgelegt, aber bei 1,5 A wurden die Halbleiter ohne Kühlkörper doch recht warm.
Statt der beiden Potis in der Versuchsschaltung habe ich im Endaufbau, einen Trimmer mit 1 k genommen und ein 10-Gang-Poti mit 1 k linear.
Der Trimmer dient zur Voreinstellung der oberen Spannung: Je höher der Gesamt-Widerstand eingestellt wird, desto höher ist die Spannung.
Das Poti wird auf Volllast gedreht und der Trimmer wird so eingestellt, dass der gewünschte Höchststrom von 1,4 A erreicht wird.
Dadurch ist sichergestellt, dass die LED nicht überlastet wird, wenn am Poti aufgedreht wird.

So sieht der endgültige Aufbau mit Gehäuse aus:


Von der Rückseite:

Hier ist auch schon der Aufbau des LED-Einschubs für das Leitz SM-Lux zu erkennen:
Die LED (Lumileds Luxeon TX64090; Cri80; 4000K; 247 lm; Max. 1500 mA) habe ich mit einem wärmeleitfähigen Klebepad auf eine Alustange (15 mm Durchmesser, Bauhaus) aufgeklebt. Von der Alustange habe ich vorher ein Stück abgesägt, so dass eine Fläche für die LED entstanden ist.

Die Alustange mit der LED steckt in einem Rohr (außen 20 mm). Dieses Rohr wird in den Fuß des Leitz SM-Lux statt der alten Beleuchtung eingeschoben. Die Alustange kann im Rohr so bewegt werden, dass die Ausleuchtung optimiert wird. Mit einer Fixierschraube wird dann die Alustange festgeschraubt.
So sieht der Aufbau im Fuß des SM-Lux aus:


Das ganze kann rückgängig gemacht werden, da am SM-Lux nichts verändert wurde.
Hier noch ein Verdrahtungsplan:


Merkwürdig erscheint sicherlich, dass der Minuspol der LED (dicker schwarzer Draht) an den Pluspol (dicker roter Draht) des Volt-Amperemeter angeschlossen wird.
Das ist aber richtig, weil so der Strom durch das Amperemeter fließt. (Der dünne schwarze Draht am Volt-Amperemeter bleibt frei.)

Ich möchte Euch zeigen, dass dieser Aufbau einfach ist und nur wenig kostet. Das kann jeder aufbauen, der ein bisschen sägen und löten kann. Do it yourself!!!!!!!!!!

Viele Grüße
Eberhard


Aquarius

Schön erklärt. Muss ich mal testen, wenn ich mein Dialux auf LED umbaue.
Viele Grüße,
Arndt.

Leitz Dialux 170 mm (Hammerschlag) mit Achr. 4/10/25/40/100 + 3 x Periplan GF10 (Trino). Leitz Kardioid-Kondensor 0.8 und Systemkondensor 600. Hertel & Reuss Stereomikroskop. Leitz Wetzlar Gefriermikrotom.
NVW Wuppertal, Sektion Mikroskopie: https://tinyurl.com/y5xzl9g4

Mibios

#2
Liebe Forumteilnehmer,
ich benutze den beschriebenen LED-Aufbau zum Fotografieren.
Auf meinem Leitz SM-Lux ist eine Canon EOS 600D direkt über Leitz-Adapter auf dem Mikroskop aufgebaut.
Über EOS Utility sehe ich das, was ich mikroskopiere, auf meinem Computer und kann es als Foto festhalten.
Viele Grüße
Mibios



Mibios

Hallo liebe LED-Interessierte,

da es einige Skeptiker zu meinem Aufbau der LED-Steuerung gibt, möchte ich noch einige Informationen nachreichen.
Ich hatte vor diesem Aufbau mit dem Step-Down-Spannungsregler eine LED-Steuerung mit einem LM317 aufgebaut.
Trotz großem Kühlkörper wurde der LM317 bei 1,4 A Ausgangsstrom sehr heiß.
Der Step-Down-Regler wird auch recht warm, wenn ich eine Stunde 1,4 A nutze, aber lange nicht so heiß wie der LM317 nach kurzer Zeit.
Nach einer Stunde mit 1,4 A ist der Alukühlkörper der LED auch recht warm, so dass dann sowieso mal Zeit für eine Pause ist.
1,4 A brauche ich auch nur bei Phasenkontrast und Dunkelfeld.

Der Verdacht, dass der Step-Down-Regler Streifen oder Flackern in Fotos oder Videos verursachen könnte, ist unbegründet.
Der LM2596 hat zwar eine 150 kHz-Schaltfrequenz, aber die Schaltung mit Diode, Spule und Kondensator glättet die Ausgangsspannung.
Das folgende Foto zeigt die Ausgangsspannung im Oszilloskop.


Ein Video mit einer Canon EOS 600D aufgenommen zeigt kein Flackern:
https://www.gatw.de/Fotos/MVI_1006.MOV

Im Kontrast dazu zeige ich Euch hier ein Oszilloskop-Foto am Ausgang eines LED-Dimmers meiner Aquarienbeleuchtung.
Das Oszilloskop zeigt, dass die Ausgangsspannung durch An- und Ausschalten der 12 V-Spannung erzeugt wird.


Ein Video des Aquariums mit der Canon EOS 600D aufgenommen zeigt Flackern:
https://www.gatw.de/Fotos/MVI_1685-Z1.MOV

Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag noch einmal etwas zu den LED-Schaltungs-Diskussionen beitragen konnte.

Viele Grüße
Eberhard