Beratung zu einem Mikroskop ohne Deckgläser gesucht

Begonnen von Horst Jux, August 03, 2020, 11:25:06 VORMITTAG

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Peter V.

Hallo,

ich fürchte, wir haben Horst ziemlich "erschlagen"!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Soki

Hallo,

wie wäre es denn mit einem Setup a' la Heike? Ein simples Monokular mit statischem Tisch und entsprechenden Endlich Achromaten, die bei Direktprojektion auf den Sensor wenig oder keine Abbildungsfehler aufweisen. Ich verwende diesen Aufbau seit einigen Monaten und die Ergebnisse sind gut. Beispielbilder von einer Fliege (5:1) und der Haut einer Smaragdschabe (40:1) im Anhang.

Grüße,
Simon

A. Büschlen

#32
Hallo ihr Berater,

Horst möchte Insekten bestimmen und deren arttypischen Merkmale dokumentieren.

Für die Bestimmungsarbeit benötigt er neben einem guten Stereomikroskop ein aufrechtes biologisches Mikroskop mit Durchlicht Hellfeld und wenn es der Geldbeutel zulässt ist DIC im Durchlicht eine vorteilhafte Option. Denn die kleinen bestimmungsrelevanten Objekte müssen präpariert und zu optimalen Präparaten verarbeitet werden. Als Beispiel möchte ich hier die Präparation von Tierhaaren erwähnen.

Warum Peter V. meint:
Zitat
meines Wissens kommt JEDER Biologe zur Bestimmung mit einem Stereomikroskop aus! Dann sollte es auch für Dich reichen 
ist mir unerklärlich!

Ich selber arbeite ausschliesslich mit biologischem Material. Zum bestimmen von Laub- und Lebermoosen geht ohne biologisches Mikroskop gar nichts.

Für die Dokumentation mittels digitaler Fotografie gibt  es hier im Forum sehr viele Beispiele.

Alex,Horst, warum möchtest du ohne Deckgläser arbeiten?
Bei den grossen Objekten ist es für mich verständlich, aber bei der Herstellung der Präparate mit kleinen und kleinsten Objekten wie Genitalien, Haare, Flügel, Beine könnte ein Präparien mit geeignetem Eindeckmittel und Deckglas sehr hifreich sein.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Horst Jux

HallonFreunde :D

Leider ist es mir erst heute Abend möglich auf eure Tips einzugehen.

VG,
Horst
Gern per Du.

cuwohler

Hallo Arnold,

wahrscheinlich meinst Du mich mit 'Alex'.
Ich arbeite beim Aufnehmen von Foraminiferen grundsätzlich ohne Deckglas.
Ich denke ein Deckglas macht sich nicht so gut, wenn ich eine Foraminifere darunter habe, die ggf. 1mm aufbaut.

Viele Grüße
Cai-Uso
www.sandphoto.de
Viele Grüße
Cai-Uso
mail@cuwohler.de

A. Büschlen

Hallo Alex,

danke für den Hinweis. Ich habe den Fehler geändert.-

Deine Bilder bewundere ich immer wieder!

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter V.

Hallo Arnold

ZitatWarum Peter V. meint:
Zitat

Zitatmeines Wissens kommt JEDER Biologe zur Bestimmung mit einem Stereomikroskop aus! Dann sollte es auch für Dich reichen

ist mir unerklärlich!

Du wirst sicher zugeben, dass das mit Abstand meistgenutzte Gerät zur "üblichen" Bestimmung von Insekten das Stereomikroskop ist. Es gibt ja nun nicht nur die einfachen Stereomikroskope, mit denen hier die meisten zu tun haben, die bei 40x-Vergrößerung. Du wirst wohl nicht leugnen, dass ein Olympus SZX 16 oder Zeiss Discovery V20 (Zoomratio 20:1) schon eine ganz andere Hausnummer sind - oder wie siehst Du das? Ich bin kein Biologe, aber ich denke, dass mit einem solchen Mikroskop doch nahezu alle üblichen Bestimmungsaufgaben an Insekten gelöst werden könnten. Natürlich lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren.
Die Frage ist immer, w a s mit welcher Präzision bestimmt werden soll. Ich will nicht in Abrede stellen, dass es Aufgaben gibt, für die ein normales aufrechtes Mikroskop hilfreich oder gar erforderlich ist. Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich weiß nicht genau, welche Amsprüche Horst hat und wie klein die Details sind, die er zur Bestimmung sicher erkennen muß. Für eine wirklich zielführende Beratung muss man das Objekt genau kennen.

Ich habe vor Jahren einmal einem Mikropaläontologen, der hier diffus nache einem "Polmikroskop" fragte, ein für seine Zwecke extakt passendes Mikroskop zusammengestellt. Dazu war es für mich zwingend erforderlich, genau das Objekt zu kennen und ich habe ihm gesagt, dass es keinen Sinn hat, wenn es mir nicht zuvor einen Objektträger mit seinen Objekten (Coccolithen) schickt. Erst danach war ich in der Lage, das Mikroskop genau so zusammenzustellen, wie es es braucht. Ich habe sogar verschiedene Kameraadaptionen an den Coccos ausprobiert und einige (z.B. c-mount-Kamera verworfen). Letztlich brauchte er ein Mikroskop mit nur einem 100er-Hellfeld und einem 100er Phasenobjektiv, einen Drehtisch mit hochpräzisem Objektführer, Polarisation, einen Optovar (Variotubus), Meßokular, starke LED-Beleuchtung und eine stark "nachvergrößernde" Kameraadaption. Ohne die Objekrte zu kennen und sie selbst mikroskopiert zu haben, wäre es mir unmöglich gewesen, das Gerät so exakt an die Erfordrnisse anzupassen.

Horst sollte vielleicht wirklich einmal etwas mehr zu seinen Objekten und der Größe der Details, die er erkennen muss, sagen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Horst Jux

Ich sitze hier in meinem kleinen Zimmer an einem Schreibtisch, wirke unruhig und irgendwie unzufrieden mit mir, und schwadroniere laut
(sonst wüssten die Zuhörer im Wohnzimmer nicht, was mich umtreibt) über meine unzureichenden Fähigkeiten  ... .

Und das trotz all meiner Suche nach dem Wissen.
Also frag' ich mich:

    ,,Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemüh´n.
Da steh´ ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug, als wie zuvor ...".

Im weiteren Verlauf meines resigniert wirkenden Monologs erfährt meine Frau, dass ich mich zunehmend mit der Magie der Mikroskopie beschäftige.

Als ich während der Beschäftigung mit einem der Bücher auf meinem Tisch auf ein Zeichen des ,,Geistes Makrokosmos"

warte und kurz darauf mit rotem Kopf, ein Geist erscheint und sagt: ,,Horst, hör auf!".  War es Mephisto/Mephistopheles (Teufel)?

Der taucht ein paar Minuten weiter tatsächlich auf und ruft:  ,,Horst, hör auf!" – dann, unmittelbar darauf, im Schlafzimmer: ,,Licht aus!"
In Anlehnung an den Autor: Manfred Zorn bei:

http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zu-sprache-und-sprichwoertern/redewendungen-und-beruehmte-aussagen/aus-der-literatur/1949-wer-sagt-warum-da-steha-ich-nun-ich-armer-tor-.html

Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg,

Horst Jux
Gern per Du.

Alex H.

Hallo Horst,

irgendwie verstehe ich die Problemstellung nicht. Ich hab' zwar ein MBS-10, aber für die Untersuchung von beispielsweise sehr kleinen Samen verwende ich mein Biolam, ausgestattet mit verschiedenen Objektiven und Okularen von LOMO und Zeiss. Für die Auflichtbeleuchtung kommen bei mir Jansjö-Arbeitsleuchten zum Einsatz, die ich mit lichtbündelnden Linsen für diesen Zweck optimiert habe.
Wäre ein ähnliches Gerät keine Option für deine Verwendung?

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Herbert Dietrich

Hallo Horst,

die Botschaft hör ich wohl, .... ich kann sie auch glauben.
von Goethe stammt auch  "mehr Licht"!
Vielleicht bringt Dich das einer Lösung näher.
Auflicht, Seitenlicht oder Ringlicht ums Objektiv?

Herzliche Grüße

Herbert

A. Büschlen

Hallo Peter,

ich übersetze "Biologe" frei mit: "der sich mit dem Lebendigen befassende". Nun gibt es unter dem Lebendigen Kühe und Kälber, aber auch Hautflügler mit denen sich Horst unter anderem befasst. In dieser Ordnung gibt es riesige Brummer von mehreren cm Länge und allerkleinste Zwergwespen von NUR 0,2mm Gesamtlänge. Das gleiche gilt für die Bryologie. (Ich zähle die Moose auch zu dem Lebendigen.) Da bin ich der Sache näher. Und auch da gibt es Arten die wirklich klein sind und deren bestimmungsrelevanten Merkmale sind z.B die Sporen mit 10-15µm. Um diese kleinen Merkmale sichtbar zu machen benötigt ein Biologe und alle die sich gerne mit dem kleinen Lebendigen, beschäftigen ein Stereomikroskop UND ein biologisches Mikroskop.
Damit ist deine erste Frage :
ZitatDu wirst sicher zugeben, dass das mit Abstand meistgenutzte Gerät zur "üblichen" Bestimmung von Insekten das Stereomikroskop ist.
beantwortet.

Zu deiner zweiten Frage:
ZitatDu wirst wohl nicht leugnen, dass ein Olympus SZX 16 oder Zeiss Discovery V20 (Zoomratio 20:1) schon eine ganz andere Hausnummer sind - oder wie siehst Du das?
Kann ich nur sagen, dass ich auch mit diesen Topgeräten keine Sporen im Bereich von <15 µm messen kann.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter V.

#41
Lieber Arnold,

ZitatKann ich nur sagen, dass ich auch mit diesen Topgeräten keine Sporen im Bereich von <15 µm messen kann.

Nicht nur bei den erwähnten Sporen
wärst mit dem Stemi Du verloren
Ergänzend kann ich Dir noch sagen
Bei Viren würd es auch versagen!

Du hast ja recht. Ich gebe ja meine Liderlichkeit zu, Horst nicht genau nach den von ihm zu untersuchenden Objekten gefragt zu haben. Da ich bislang von ihm häufig Bilder der von Dir erwähnten "Brummer" gesehen haben, war ich wohl der Ansicht, es ginge um größeres "Viechzeugs" als 200 Mikrometer lange Gesellen.
Und wenn ich - wieder Liederlichkeit! - nur "Biologen" geschrieben habe, präzisiere ich gerne in "Biologen, die Viechzeugs bestimmen, das üblicherweise mit einem Stereomikroskop bestimmbar ist". Ok so?  ;)

Offenbar ist dieser Thread ohnehin voller Mißverständnisse, denn Horst schrieb

ZitatSchwache Vergrößerungen 1x - 40 (60)x (Objektive nach Absprache)
und "Auflicht"! I c h habe das so gedeutet, dass Horst die Gesamtvergrößerung meint (und die realisiert man in dem Bereich mit Auflicht nur einmal typischerweise mit einem Steromikroskop).

Ob uns nun Horsts Ausflug in die Germanistik der Lösung der Frage näherbringt, wage ich auch zu bezweifeln. Ein Präzisierung seiner Anforderungen wäre zielführender. Worum geht es denn nun? Auflicht? Oder doch eher Durchlicht? Welche GESAMTvegrößerung?


Herzliche Grüße
Peter









Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Werner

@ Herbert:

Zitat von: Herbert Dietrich in August 05, 2020, 19:40:10 NACHMITTAGS
...
von Goethe stammt auch  "mehr Licht"!
...

Das war aber ein Schreibfehler, den bisher aber alle genau so zitiert haben!

Goethe sagte:  "mer licht!" - dialektbereingt bedeutet das:  man liegt!

Gruß - Werner
(erstaunlich, was für Zeug aus den Tiefen des Gedächtnisses manchmal wieder auftaucht)

Klaus Herrmann

 
Zitat"mer licht!" - dialektbereingt bedeutet das:  man liegt!
... und dann hat er die Augen zu gemacht und - das ist verbrieft - seinem Kammerdiener noch zugeflüstert: .... nich so gut - da is ne Falde im Leinduch.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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