Beratung zu einem Mikroskop ohne Deckgläser gesucht

Begonnen von Horst Jux, August 03, 2020, 11:25:06 VORMITTAG

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Horst Jux

Hallo,

herzlichen Dank für eure freundlichen und hilfreichen Antworten.

Peter V. schrieb:
Zitat
ich fürchte, wir haben Horst ziemlich "erschlagen"!

Auch wenn ich mit Goethe's Faust antwortete, so war ich wie du schreibst, tatsächlich von der Menge der der Anregungen und Infos etwas "erschlagen".
Mag sein daß auch die Konzentration in meiner derzeitigen Situation litt.

Ich werde nun mal versuchen mein Anliegen etwas zu präzisieren.
Mit guten Stemis bin ich versorgt. Ein Trino ist auch dabei (Motic 143). Und es liefert erstaunlich gute Bilder. Nur mit der Foto-Adaption habe ich noch etwas Probleme.
Die sind aber mit etwas Lesen (und evtl. nachfragen zu lösen).

Im allgemeinen habe ich die Tipps schon verstanden.
Ob ich ein weiteres Mikroskop wollte ich hier mal besprechen.

Es geht nicht um die großen Bienen und Wespen (> 10mm). Die sind i.d.R. gut zu determinieren; auch wenn ich mich meist noch bei Spezialisten absichere.
Es geht um die 3-5mm kleinen Arten. Hier möchte ich hier möchte ich bei meinen Nachfragen  gute Bilder zeigen. Krallen der Füße und auch schon die Fühler sind schon sehr klein.

Oliver schrieb:
ZitatEigentlich tut es da für Deine Zwecke jedes Aufrechtmikroskop mit Kameradadaption und schwach vergrößernden Objektiven. DF-Auflicht zur Unterstützung ist schön, aber kein Muss (siehe unten).
Das denke ich nun auch.

Peter schrieb:
ZitatJürgen hat völlig recht: Kauf doch einfach ein ganz gewönliches Steromikroskop! Jedes Stereomikroskop kann das, was Du erwartest.
Habe ich schon. Zeiss SR mit Schaltwalze, Zeiss mit Zoom und das Motic-Trino mit Zoom.

Zitat... meines Wissens kommt JEDER Biologe zur Bestimmung mit einem Stereomikroskop aus! Dann sollte es auch für Dich reichen ... 
Nicht immer!

Rolf schrieb:
Zitatdas Stereomikroskop sollte aber auch einen "lotrechten" Strahlengang zum Fotografieren und Stacken haben.
Danke, Rolf. Darauf habe ich schon früh Wert gelegt.

Klaus schrieb:
Zitat... wenn ich mich recht erinnere hat Horst mindestens ein Zeiss Stemi SR und das zählt doch schon zu den ernst zu nehmenden! Bedeutet: er brauch höhere Auflösung, die er beim Stemi nicht bekommt. Was sich hier anbietet ist ein Tiefenmeß Mikroskop, da kann man sogar HD-Objektive verwenden, wenn es der richtige Typ ist.
Ja Klaus, und von meinem Olympus BH habe ich mich dummerweise wieder getrennt.  :(
Tiefenmeß Mikroskop da muß ich mich mal reinlesen!

Peter schrieb:
Zitata..aa..aber Horst sucht doch jetzt explizit ein MIkroskop mit 1x (?) - 40x (evtl. 60x) Vergrößerung? Wieso also d a s, wenn er ein Stemi SR besitzt? Versteh' ich nicht...
Hallo Peter, die kleinesten Wespen sind 0,12mm; in Deutschland und auch in Schleswig-Holstein 0,16.
Auch wenn die Größen bei mir durch den Kescher rutschen, so habe ich manchmal Mini Schlupf- oder Brackwespen als Beifang. Hier hilft ein Stemi nicht immer.

Cai-Uso schrieb:
Zitat... ich benutze zum Betrachten und Auswählen fotogener Foraminiferen ein Zeiss Stemi 508. Fotografie traue ich ihm nicht zu.
Zum Fotografieren nehme ich einich benutze zum Betrachten und Auswählen fotogener Foraminiferen ein Zeiss Stemi 508. Fotografie traue ich ihm nicht zu.
Zum Fotografieren nehme ich ein Lomo Biolam mit dem großen Rad im Fuß zur Feinfokussierung. Damit kann man bis 20x
problemlos mit der DSLR (ich favorisiere Canon) händisch stacken - was Du bei Insektendetails sicherlich auch machen mußt.
Es kommt dann lediglich auf die Objektive an, die ohne Deckglaskorrektur gerechnet sind. Für 10x und 20x fallen mir da nur
die Nikon E-Plan und M-Plan ein.  im Fuß zur Feinfokussierung. Damit kann man bis 20x
problemlos mit der DSLR (ich favorisiere Canon) händisch stacken - was Du bei Insektendetails sicherlich auch machen mußt.
Es kommt dann lediglich auf die Objektive an, die ohne Deckglaskorrektur gerechnet sind. Für 10x und 20x fallen mir da nur
die Nikon E-Plan und M-Plan ein.
Biolam mit dem großen Rad im Fuß zur Feinfokussierung steht hier seit 3 Tagen (20€) ist aber etwas schwergängig. Danke für den Tip :)

Jon schrieb:
ZitatIn dem verlinkten Artikel steht ja auch etwas zur Technik:
"Morphological measurements were prepared using an ocular micrometer on a Wild M5 and a Leica MZ75 stereomicroscope. All pictures were prepared by Alexander Berg, if not otherwise specified. The photos were taken with a Canon6D camera, using a Schneider-Kreuznach Componon-S 50 mm f2.8 and Schneider-Kreuznach Componon 28 mm f1.4 enlarger lenses extended on Pentacon M42 bellows. A Proxxon KT-70 microstage was used for photo stepping and Zerene Stacker v1.04 for stacking the photos."
Ja Jon, Alexander Berg u.a Spezis sind immer hilfsbereit. Sie brauchen manchmal bessere Bilder als ich sie z.Z. liefern kann.
Stepping ist wohl zwingend norwendig.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35533.0

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35568.0

Fortzsetzung folgt.

Viele Grüße aus Flensburg,
Horst



Gern per Du.

Peter V.

Hallo Horst,

nun bin ich vollends irritiert: Gute Bilde rhelfen nicht nur bei der Bestimmung von Insekten, sondern auch bei der Bestimmung von Mikroskopen!  ;) Im Ernst: Auf dem letzten Bild zeigst Du doch ein aufrechtes Euromex(?), das offenbar Hell- und Dunkelfeld im Auflicht und Durchlicht kann. (BD-Objektive). Das ist es dann doch!? Was für ein Mikroskop könntest Du denn sonst noch benötigen?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Horst Jux

#47
Hallo Peter,

ja ein Euromex mit Ofenrohr. Da habe ich gerade die Aperturblende repariert. Mechanik und Elektrik liegen mir mehr als Optik.

Metallurgisches Mikroskop ML 8500.
Ich kann es ja mal separat zeigen.

Warum nur mußt du alles kennen. (grrrrrr) ::)

Da sind die Schieber und Blenden aber keine Beschreibung.
LG,
Horst
Gern per Du.

PiusX

Hallo Ihr Mikroskopiker,

Eure Mitteilungen hier in diesem Thread habe ich mit Interesse verfolgt. Nun mal eine blöde Frage an dieser Stelle: Warum wären für die Anwendungsfälle des Horst Jux nicht auch ein Makroskop (vermutlich unter gleichzeitiger Verwendung von Stacking) geeignet?


Lieben Gruß

PiusX


cuwohler

Hallo,

wäre es, aber viel zu teuer bei höheren Vergrößerungen.

Viele Grüße
Cai-Uso
Viele Grüße
Cai-Uso
mail@cuwohler.de

PiusX

Hallo cuwohler,

Zitatwäre es, aber viel zu teuer bei höheren Vergrößerungen.
Wow, prompt die Antwort 8) ...  Was verstehst Du unter "höheren Vergrößerungen"?


Gruß

PiusX

cuwohler

Hallo,

Horst sucht etwas, das bis 40x bzw. 60x abbildet, fotografisch also 40:1 bzw. 60:1 macht.
Die günstigste Variante ist da ein Mikroskop mit guten Objektiven 40x bzw. 60x.
Ein Makroskop wie Leica / Wild ist da doch wesentlich teurer.

Viele Grüße
Cai-Uso
Viele Grüße
Cai-Uso
mail@cuwohler.de

Stuessi

#52
Zitat von: PiusX in August 08, 2020, 14:04:35 NACHMITTAGS
...Warum wären für die Anwendungsfälle des Horst Jux nicht auch ein Makroskop (vermutlich unter gleichzeitiger Verwendung von Stacking) geeignet?...

Als Antwort habe ich mal die Werte eines Spitzenmakroskops von leica für Bildmitte zusammengestellt:

LEICA z16 apo mit 1x Objektiv und 10x Okular

Vergrößerung: 7,1 ... 115x
Auflösung:       51 - 336 Lp/mm
nA:                 0,017 - 0,112 

LEICA z16 apo mit 2x Objektiv und 40x Okular

Vergrößerung: 7,1 ... 920x
Auflösung:       102 - 672 Lp/mm
nA:                 0,034 - 0,224

Das 40x Okular dient nur für die Werbung mit der hohen Vergrößerung.
Auflösung und nA verdoppeln sich nur. Dies sind wahrscheinlich auch nur theoretische Werte.

Grüße,
Rolf



PiusX

Lieber Stuessi,

ZitatZitat von: PiusX am August 08, 2020, 14:04:35 Nachmittag

   
Zitat...Warum wären für die Anwendungsfälle des Horst Jux nicht auch ein Makroskop (vermutlich unter gleichzeitiger Verwendung von Stacking) geeignet?...

Als Antwort habe ich mal die Werte eines Spitzenmakroskops von leica für Bildmitte zusammengestellt:
Deine Antwort verstehe ich nicht. Diese würde für mich nur verständlich werden, wenn Du zusätzlich die technischen Spezifikationen eines Spitzenstereomikroskops und/oder eines Spitzentiefenmeßmikroskops den von Dir angegebenen technischen Spezifikationen des Spitzenmakroskops gegenüberstellen würdest.


Netten Gruß

PiusX

cuwohler

Hallo Rolf,

ich habe im Internet schon gelesen, dass die Angaben über Lp/mm bei unabhängigen Tests
von Amateuren bei weitem nicht erreicht wurden. Den Angaben von Leica traue ich nicht.

Viele Grüße
Cai-Uso
Viele Grüße
Cai-Uso
mail@cuwohler.de

Stuessi

Zitat von: PiusX in August 09, 2020, 17:03:59 NACHMITTAGS
...
Deine Antwort verstehe ich nicht
...
Hallo PiusX,

mit einem normalen Durchlichtmikroskop und einem 10x/0,3 Objektiv erreiche ich schon eine höhere Auflösung, als mit dem von mir zitierten viele 1000€ kostenden Spitzenmakroskop.
Dies wollte ich nur zeigen.

Gruß,
Rolf

Stuessi

#56
Hallo,

zum Vergleich die max. Auflösung meines alten Wild M7S:

bei einer Vergrößerung von 31x: ca. 200 Lp/mm
mit 2x Vorsatzlinse: ca. 360 Lp/mm





Mit dem M8 erreiche ich in der Mitte mit 1xPlan-Objektiv maximal 250 Lp/mm (bei 50-facher Vergrößerung).



Gruß,
Rolf


Nachtrag:

Zitat von: cuwohler in August 09, 2020, 17:12:56 NACHMITTAGS
... ich habe im Internet schon gelesen, dass die Angaben über Lp/mm bei unabhängigen Tests
von Amateuren bei weitem nicht erreicht wurden. Den Angaben von Leica traue ich nicht.
...

So skeptisch bin ich nicht. Unter optimalen Bedingungen (Beleuchtung) werden die angegebenen Werte wahrscheinlich erreicht.

Mit dem Wild Makrozoom M420 und 2x Vorsatzlinse erreicht man mehr als 600 Lp/mm. Ich habe nur das Objektiv 1:5 mit einigen Schadstellen auf der vorderen Linse. Mit der 2x Vorsatzlinse vom Stemi m7 und einem 180mm Objektiv "dahinter" komme ich auf bis zu 625 Lp/mm.




shinu

Huhu,

ich habe hier zu eine Frage.
Ich habe von meinen Eltern ein etwas älteres Mikroskop bekommen, da sind die Deckgläser aber echt nicht mehr zu gebrauchen.
Ich habe nur in meiner Kindheit mit dem Mikroskop gelernt, möchte aber jetzt aus reiner Neugier das alte Ding benutzen.
Meine Frage ist nun, da ich gar nicht weiß woher man Ersatz Deckgläser bekommt, wollte ich mal nachfragen ob man einfach normales Glas wie von diesem Geschäft http://www.amape.de/ nehmen kann.
Im Grunde spricht ja nix dagegen oder?

Liebe Grüße

Peter V.

#58
Huhu auch,

natürlich spricht gar nichts dagegen. Ein Praxistipp : Du kannst auch einfach ein Stück aus einem Trinkglas schneiden und mit dem Nudelholz flachwalzen.
Ach, bitte sei so nett und stell Dich einmal kurz unter ,,Mikroskopiker im Netz"" vor.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Hallo Huhu,

ZitatIm Grunde spricht ja nix dagegen oder?

Im Prinzip nicht einzige Voraussetzung: es muss klar durchsichtig sein und die Schichtdicke sollte im Bereich 0,17 mm liegen.
Ganz pfiffige googeln:

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=deckgl%C3%A4ser+mikroskopie
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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