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Jena-Unendlich-Optik

Begonnen von Eckhard F. H., Dezember 01, 2009, 14:22:34 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo Gemeinde,
nicht nur Pfeiffer wird immer dömmer, ich offensichtlich auch.
Eins meiner dicken, schwarzen Jenaobjektive (M25) trägt die Aufschrift:
HI 100x/1,30 oo/0-A . Bislang benutzte ich dazu wie selbstverständlich immer Öl, Aber plötzlich keimen Zweifel.
Frage:
Ist tatsachlich nur Öl vorgesehen bzw. geeignet?
Verunsicherter Gruß - E. Nowack

Klaus Herrmann

Hallo Eckhard,

warum versuchst Du es nicht einfach selber ohne Öl und um es noch zu verschärfen mit Deckglas  ;D

Und dann mach ein Bild! Und wenn das scharf ist, dann gebe ich die Flasche Crémant aus, die ich heute wieder zurückgewonnen habe! :D

Dann ist auch die Verunsicherung wie weggeblasen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Jürgen H.

#2
Ich träume auch sehnsüchtig von einem Trockenobjektiv mit der Apertur 1.30.... Damit endlich die Ölpantscherei ein Ende hat. Vielleicht bringt mir der Weihnachtsmann eines.....



grovea

#3
    Guten Abend, Herr Nowack,

   zu Ihrer Frage:  Objektiv HI 100x/1,30 oo/0-A

   HI                -   Homogene Immersion, d.h. verwenden mit Immersionsöl und nD= 1,52 ähnlich dem Glas der Frontlinse.
   100x             -   Vergrößerung ca. 100x
   1,30             -   Numerische Apertur 1,30
   oo                -   Unendlichoptik
   0                 -   Für Deckglasdicke 0 (mm) berechnet, also ohne Deckglas zu verwenden, z.B. für Blutaustriche.
   -A               -   Achromatisch, d.h. weitgegend frei von CVD, welche im Okular zu korrigieren wäre.

  Anmerkung: Der Unterschied bei Verwendung mit/ohne Deckglas ist extrem gering. Visuell für mich nicht erkennbar.

  Mit freundlichen Grüßen
  R. Nötzel

Detlef Kramer

Hallo Ralf,

jetzt habe ich aber doch eine Frage (Du weißt, mit CZJ kenne ich mich nicht aus): wieso bedeutet A =achromatisch "weitgehend frei von CVD"? War das bei CZJ so? Bei Zeiss West stimmt das erst seit Unendlich und auch nur hinter der Tubuslinse, also im Zwischenbild.

Herzliche Grüße

Detlef

(ich habe jetzt einfach "geduzt, hoffe Du bist einverstanden)
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Eckhard F. H.

Hallo Ihr beiden Schlaumeier!
sooo blöd war meine Frage gar nicht. Im Öl dellen Pilzsporen oft ein. Ist halt nicht ihr Element und sie bekommen Magengrimmen. Im Wasser fühlen sie sich wohl und ohne DG betrachtet, ist ein markanter Unterschied nicht augenscheinlich. Deshalb die Frage: Ist dieses Objektiv auch für Wasserimmersion konzipiert?
Gru- E. Nowack

Wolfram Weisshuhn

Hallo,

in Antwort #3 ist doch alles gesagt. Wenn sie ein Wasser verwenden mit einem nD= 1,52 , dann können sie auch mit Wasser immergieren. Normalerweise hat Wasser aber nur ein nD von 1,33.

ZitatHI                -   Homogene Imersion, d.h. verwenden mit Imersionsöl und nD= 1,52 ähnlich dem Glas der Frontlinse

mfG

Wolfram Weisshuhn

Robert Götz


ZitatHI                -   Homogene Imersion, d.h. verwenden mit Imersionsöl und nD= 1,52 ähnlich dem Glas der Frontlinse.

Aber von Öl steht halt nichts dabei. HI habe ich auch schon bei Glyzerinimmersionen gelesen.

Zitatin Antwort #3 ist doch alles gesagt. Wenn sie ein Wasser verwenden mit einem nD= 1,52 , dann können sie auch mit Wasser immergieren. Normalerweise hat Wasser aber nur ein nD von 1,33.

Haben also Wasserimmersionen Frontlinsen mit nD=1,33?

Und was ist mit den Multiimmersionsobjektiven, bei denen man mit einem Einstellring zwischen Wasser, Glyzerin und Öl wählen kann?
Ändert der Ring den Brechungsindex der Frontlinse?  ;D
(Ich weiß übrigens wirklich nicht, wie diese Objektive funktionieren. Was genau ändert der Ring?)

gebrochene Grüße
Robert Götz






Eckhard F. H.

Ha, langsam wird´s interessant. Danke, Herr Götz ;)

Wolfram Weisshuhn

Hallo,

ZitatAber von Öl steht halt nichts dabei. HI habe ich auch schon bei Glyzerinimmersionen gelesen.

Glyzerin hat ein nD von 1,47, liegt also ziemlich nahe beim Immersionsöl. Ist also kein großer Unterschied. Gehört also auch zu HI.

ZitatHaben also Wasserimmersionen Frontlinsen mit nD=1,33?

Antwort: nein

ZitatÄndert der Ring den Brechungsindex der Frontlinse?

Antwort: nein

mfG

Wolfram Weisshuhn

Peter V.

#10
Hallo!

Ich zitiere einmal aus der "Bibel" für die CF-250-Reihe von CZJ, dem "Beyer / Riesenberg" 3. Auflage:

"Homogene Immersionen sind meist Ölimmersionen, entweder mit Zedernholzöl ( BI = 1,513 ) oder synthetischem Immersionsöl ( BI = 1,515 ). Die Kennzeichnung der Objektive mit "HI" oder als "Ölimmersion" ist deshalb als gleichbedeutend aufzufassen."

Sinngemäß heißt es weiterhin, dass die HI mit einem Glycerin-Wasser-Gemisch ( 10% Wasser, BI ca. 1,453 ) für einen kleinen Spektralbereich bewirkt wird, wenn die Frontlinse aus Quarzglas besteht.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Eckhard F. H.

Hallo Peter,
Danke für die Info. Wenngleich das Wort ´meist´ im wissenschaftlich-technischen Kontext etwas deplatziert ist.
nächtlichen Gruß vom Bodensee
Eckhard

Eckhard F. H.


Jürgen H.

Lieber Herr Nowack, liebe Mitmikroskopiker,

das hab ich mir schon fast gedacht, dass Sie nicht meinen können, trocken bekäme man 1,30 hin. Rein rechnerisch können die Änderungen bei der Apertur doch nicht allzu gravierend sein, wenn man bei einem Ölimmersionsobjektiv Wasser mit dem niedrigeren Brechungsindex nimmt. Anscheinend haben Sie es ja schon einmal mit Wasser probiert und bemerken visuell bei der Durchmusterung der Pilzsporen nichts Signifikantes, oder?  Ergeben sich rein theoretisch andere Veränderungen außer bei der Apertur, Bildfehler, die durch den Sprung im Brechungsindex an der Wasser-Linsenfläche auftreten? An sich müsste sich doch der Focus der Frontlinse verändern, wenn Wasser genommen wird, oder? Dient der Stellring bei den Multiimmersionsobjektiven möglicherweise zur Behebung dieser Fehler?

Mikrogrüße

Jürgen

Eckhard F. H.

Hallo Herr Harst!
Natürlich habe ich bei diesem deckglaslosen Objektiv Wasser statt Öl immergiert. Eben weil, wie gesagt, Sporen in Öl deformierten und in Wasser nicht. Visuell war kein Qualitätsunterschied bemerkbar, weder bei der Durchmusterung noch anderswo. Zumindest nicht auf den 1...3. Blick. Vielleicht bei sorgfältigerer, längerer Betrachtung. Die Frage, wie sich der Abbildungsmaßstab gegenüber Öl änderte, blieb bislang außen vor. Übrigens, eben probiert:  Auch im Glyzerin/Wasser-Gemisch deformieren meine Sporen in gleicher Art wie in Öl.