Kompaktes (USB?) Spektrometer gesucht

Begonnen von Holger Adelmann, November 21, 2020, 10:51:59 VORMITTAG

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Masterdark

Zitat von: Peter V. in Dezember 04, 2020, 21:04:23 NACHMITTAGS
Hallo Dirk,


Ich bin mal sehr gespannt, was Du sagst, wenn Du Dein Gerät erhalten und getestet hast. Ich habe jetzt schon vorab drei Fragen dazu:

1) Welchen Wellenlängenbereich umfasst es?
2) Bekommst Du es fix und fertig kalibriert?
3) Wie teuer wird es alles in allem?

Hallo Peter,

zu den Fragen:

Preis:
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SMA-E Spectrometer inkl. Cal. Datei: 220,- USD
Optical Fiber 400µm 0,5m:  69,95 USD
Versand 20,- USD

Wellenlänge: 350nm bis 920nm

Die Angaben zur max. Wellenlänge sind unterschiedlich. Im Prospekt, welchen ich per eMail erhalten habe, werden 920nm genannt, auf der Homepage >950nm und
in den technischen Daten auf der Homepage 1000nm.

Die Kalibrierung erfolgt innerhalb der Software Spectragryph (für priv. Anwendung kostenlos).

https://www.effemm2.de/spectragryph/

Ich habe die Version inkl. Kalibrierung bestellt und eine Kalibrierungsdatei für diese Software zu meinem Spektrometer per eMail erhalten.

Der Versand ist/soll einen Tag nach meiner Bestellung erfolgt sein. Das Gerät sollte daher die nächsten Tage ankommen. Die Kommunikation
per eMail erfolgte, wie schon erwähnt, problemlos und zeitnah.

Was den inneren Aufbau der 70,-USD Version angeht, der ist mit den per Heißkleber befestigten Teilen wirklich nicht überzeugend. Ich hoffe die
SMA-E Version ist da besser.


Sobald das Gerät eingetroffen ist, werde ich weiter berichten.


Viele Grüße,
Dirk

mhaardt

Ich kenne SMA 905 als optischen Anschluss, aber was ist SMA-E?

Michael

Masterdark

SMA-E ist nur die Bezeichnung für des Spektrometer mit dem erweiterten Messbereich.
Anschluss ist SMA 905.


Grüße,
Dirk

hugojun

Hallo Dirk ,
ist die Kalibrierung für die Wellenlänge und Intensität oder nur Wellenlänge?
Der Sensor wird angegeben mit 1800 x 1200pixel? Das hört sich nach einem Video Chip an?
Leider finde ich auf der Homepage keine weiteren Angaben, vielleicht kannst Du die mal bei Gelegenheit
durchgeben.

LG
Jürgen


Masterdark

Hallo Jürgen,

soweit mir bekannt wird nur die Wellenlänge kalibriert.

Im Video ab ca. 1:30

https://www.youtube.com/watch?v=O5KB1dnLlEM&feature=youtu.be


Grüße,
Dirk

mhaardt

Grundsätzlich sind Bildsensoren statt Zeilensensoren keine schlechte Sache. Die Daten moderner CMOS-Sensoren schlagen alte CCDs, da gab es die letzten Jahre halt erhebliche Verbesserungen.  Die Pixel sind schmaler, was einen mechanisch und optisch sorgfältigeren Aufbau erfordert, aber sonst kein Problem ist, und durch Auswertung von Zeilen bzw. Spalten kann man sehr viel Licht sammeln und die Abweichungen individueller Pixel mitteln sich raus.  Je nach Sensor und Integrationszeit kommt man ohne Dunkelbildabzug aus, weil der dynamisch vom Sensor selbst gemacht wird, d.h. so ein Spektrometer ist einfacher in der Anwendung als eins mit einem alten CCD-Zeilensensor.

Vom Gefühl her wundert mich die Auflösung bei einem 100 Mikrometer breiten Schlitz, aber ich kenne das Gerät nicht.

Michael

hugojun

Hallo Michael,
im Grunde hast Du wahrscheinlich Recht.
Nur frage ich mich, ob dieser Bildsensor speziell für den
Spektrometer Bau ohne Bayer-Maske hergestellt wurde, oder ob man zumindest darauf geachtet hat,
eine reinen SW -Chip zu verwenden.
@ Dirk
Ich kenne dieses Programm auch schon einige Zeit, man muss sich nur bei Auswahl des Leuchtmittels darüber
im Klaren sein,
dass nicht immer alle Linien im eigenen aufgenommenen Spektrum anzutreffen sind. Auch bei Leuchtstoffröhren kennt
man Farbunterschiede,
die durch Filterung von verschiedenen Wellenlängen erzeugt werden.

LG
Jürgen


mhaardt

Reine sw-Sensoren sind selten.  Üblicher sind Farbsensoren ohne Bayermaske.  Das ist nicht das Gleiche, weil Farbsensoren vier verschiedene Kanäle haben und so durchaus auch ohne Filter eine Art Bayermuster zu sehen sein kann.  Beim alten MT9M001 ist das sehr deutlich.

Ein Sensor ohne Bayermaske sammelt mehr Licht und hat ein besseres SNR beim Einsatz als Spektrometer, aber davon abgesehen ist es egal, weil das Licht bei einem horizontalen Spektrogramm viele Pixel einer Spalte belichtet, deren Durchschnitt benutzt wird.  Klar, es ist nicht toll, dass blaue Pixel rotes Licht blockieren, aber die Wellenlänge trifft ja auch grüne und rote Pixel, also funktioniert es schon.  Die Response ist sowieso sehr nichtlinear, d.h. ein sw-Sensor braucht ebenso eine Intensitätskalibrierung wie ein Farbsensor.

Es kommt einem erstmal wie Murks vor, ist aber vertretbar.  Sollte ein einfaches Gitter benutzt worden sein, so kann der Filter sogar helfen, Licht der nächsten Beugungsordnung zu unterdrücken und einen größeren Messbereich zu bekommen als es monochrom möglich wäre. Ich habe eher Bedenken, dass irgendein fertiges Kameramodul benutzt wurde, wo man keine raw Images bekommt, sondern interpolierte RGB-Pixel im YUV-Format.  Das Bild des Heißkleberspektrometers vergesse ich nicht.

Michael

Masterdark

Hallo zusammen,

habe das SMA-E Spektrometer von Thunder Optics erhalten. Versand Frankreich -> Deutschland hat 11 Tage gedauert.

Das Gerät besitzt ein sauber verarbeitetes Alu Gehäuse und macht einen wertigen Eindruck. Wie es im Inneren
aussieht kann ich nicht sagen. Da ich eine Kalibrierdatei für das Gerät habe, möchte ich es auch nicht auseinander
schrauben und somit evtl. die Kalibrierung verlieren (einfach Deckel abnehmen und rein schauen geht nicht).

Installation der Software Spectragryph und folgende Inbetriebnahme des Spektrometers verlief problemlos.

Anbei ein Bild vom Gerät und zwei aufgenommene Spektren. Einmal das einer Zeiss HBO 100 Lampe und das einer UV-LED.


Gruß,
Dirk

Lupus

Hallo Dirk,

welche UV-LED ist das denn? Sieht etwas komisch aus.

Hubert

Masterdark

Hallo Hubert,

ist eine UV-Beleuchtung zum härten von Nagellack.


Grüße,
Dirk

Peter V.

Hallo,

schade, dass es nicht mglich ist, hineinzuschauen. Interessant wäre jetzt auch einmal der Vergleich mit einen "richtigen" Spektrometer aus dem hochpreisigeren Segment. Ob die Spektren denn auch wirklich "stimmen"!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Christian Linkenheld

Zitat von: Peter V. in Dezember 12, 2020, 15:33:56 NACHMITTAGS
Hallo,

schade, dass es nicht mglich ist, hineinzuschauen. Interessant wäre jetzt auch einmal der Vergleich mit einen "richtigen" Spektrometer aus dem hochpreisigeren Segment. Ob die Spektren denn auch wirklich "stimmen"!

Herzliche Grüße
Peter

Hallo,

zumindest für die HBO kommt das ja gut hin.

viele Grüße

Christian

Masterdark

Zitat von: Peter V. in Dezember 12, 2020, 15:33:56 NACHMITTAGS
Hallo,

schade, dass es nicht mglich ist, hineinzuschauen. Interessant wäre jetzt auch einmal der Vergleich mit einen "richtigen" Spektrometer aus dem hochpreisigeren Segment. Ob die Spektren denn auch wirklich "stimmen"!

Herzliche Grüße
Peter

Hallo Peter,

die Wellenlängen passen bei der HBO recht gut. Wie es mit den Amplituden aussieht kann ich leider nicht sagen.


Grüße,
Dirk

Stuessi

Hallo Dirk,

Glückwunsch zu dem Spektrometer!
Die Werte stimmen gut, bei 578nm werden die beiden Linien  (576,9 nm und 579 nm) auch noch getrennt!

Ich habe inzwischen das Reflexionsgitter (1200 L/mm) aus einem defekten Leitz MPV Spektrometer  in ein 70 .. 100 Jahre altes Spektroskop eingebaut. Das Spektrum fotografiere ich mit einer Sony A7II und 50mm/1,4 Objektiv. Die Auswertung erfolgt mit ImageJ, dann werden mit Exel  die Pixel in nm umgerechnet, zum Schluss verwende ich, angeregt von Dir, die Software Spectragryph. Die Auflösung ist bei meinem Aufbau zwar sehr groß, die Reproduzierbarkeit aber noch nicht. Außerdem "überblicke" ich nur einen Bereich von etwa 410 nm bis 620 nm.

Grüße,
Rolf