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Analogfotografie

Begonnen von Holger, Dezember 02, 2009, 08:59:22 VORMITTAG

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derda

Hallo Holger,

Zitat"... Und was passiert? Offenbar fühlt sich (fast) jeder Anwender digitaler Fotografie in diesem Forum auf den Schlips getreten...  Und auf einmal haben wir eine Qualitätsdebatte

Jungs, vielleicht kehre ich ja nach einem Ausflug in die analoge Welt, die ich selbst lange nicht mehr betreten habe, reumütig in die digitale Gemeinde zurück. Aber versuchen werde ich es, und wen ihr euch auf den Kopf stellt... ..."

So ist das manchmal. Ich fotographiere auch von Zeit zu Zeit analog, vor allem wenn ich die Bilder entwickelt haben möchte. Irgendwie erwische ich mich bei folgendem Gedanken: "... es kann ja nicht sein, daß Leica eine Kamera zu einem Polmikroskop mitverkauft, die nicht in der Lage ist entsprechende Sehfelder abzubilden ...". Es kommt mir irgendwie schon ungekonnt vor, wenn ein Hersteller zu einem Polmikroskop einen Strahlteiler empfielt.
Ich kann dir leider in Bezug deiner Fragen zur Adaption der Analogkamera nicht weiterhelfen. Natürlich drücke ich dir die Daumen, daß dir die Umsetzung gelingt. Möglicherweise hilft dir auch der Einsatz von Filtern bei der Digitalkamera weiter.

Wenn alles gut läuft, würde ich gerne Vergleichsbilder (Digital vs. Analog) sehen. Eigentlich dachte ich, daß irgend jemand solche Bilder hier zeigen kann => aber viele Analogfreunde sind in einem Alter in dem die Nutzung des Computers nicht zum  Tagesgeschäft gehört.

Viele Grüße

Erik

wilfried48

Hallo Leute,

also immer wieder diese leidige Diskussion analog gegen digital, die immer in der Verklärung der Vergangenheit endigt (so ähnlich wie die viel schneereicheren Winter in der Kindheit).

Also anstelle eines "Affenstalls" von Bildbearbeitungsprogrammen (da reicht eines) besitze ich eher einen Affenstall von Analogkameras in der Vitrine.
Und bis auf eine Mamiya Grossbildkamera für Schwarzweissaufnahmen von Landschaft  und Architektur, die sich nicht bewegt und nicht wegläuft, würde ich auch keine mehr anfassen.

Wenn man wie in der Analogzeit beim Aufnehmen mehr nachdenkt und die schlechten Fotos wegwirft braucht man überhaupt kein Bildbearbeitungsprogramm. Aber da man im Gegensatz zur Analogzeit  nachträglich (angeblich bequem) noch viel ändern kann, wird man
zum "Sklaven" von vielen Bearbeitungsprogrammen um jeden kleinen Farbstich oder Dreck nachträglich noch wegzuretuschieren

Und dabei ist das Wegwerfen schlechter Bilder doch viel billiger als früher.  ;D

Also benutzt die Digitalfotografie einfach so wie früher die Analogfotografie und ihr seid glücklich.  ;D

Viele Grüsse

Wilfried



vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Holger

Zitat von: Erik W. in Dezember 03, 2009, 10:03:14 VORMITTAG
Irgendwie erwische ich mich bei folgendem Gedanken: "... es kann ja nicht sein, daß Leica eine Kamera zu einem Polmikroskop mitverkauft, die nicht in der Lage ist entsprechende Sehfelder abzubilden ...". Es kommt mir irgendwie schon ungekonnt vor, wenn ein Hersteller zu einem Polmikroskop einen Strahlteiler

Hallo Erik,

dazu folgende Anmerkung: Die Leica EC3 ist nach meinem Verständnis als Mikroskopkamera entwickelt worden, aber nicht unbedingt speziell für die Polmikroskopie. Und wer das Gebiet kennt, der weiß auch, dass diese Anwendung vergleichsweise wenig nachgefragt wird (meine alte Rede: Es gibt auf dem Markt Dutzende von "Kursmikroskopen" für Biologen und Mediziner - aber ein Polarisationsmikroskop als "Kursmikroskop" für Geologiestudenten, das gibt es nicht.) Also ist es vielleicht verständlich, wenn dieses Anwendungsgebiet bei der Entwicklung der Kamera nicht die oberste Priorität hatte.

Und was den Strahlteiler angeht, bitte ich Dich um Aufklärung: Warum ist nun gerade dieses Teil am Polmikroskop so ungünstig?

@wilfried: Genau diese "leidige Diskussion" wollte ich eigentlich mit meinem letzten Posting beenden.

Gruß,
Holger

wilfried48

Hallo,

die Leica EC3 ist eine einfache Kamera für Kursmikroskope und für Leica verhältnisse im unteren Preissegment. Da kann man keine Wunderdinge erwarten.

http://www.promicron.de/media/docs/leica_ec3_brochure_de.pdf

Wenn man die technischen Daten ansieht so ist sie vergleichbar mit der 3 Mp Kamera von Tucson für 170.- Euro.

Gruss

Wilfried
vorzugsweise per Du

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

derda

Hallo Holger,

Zitat"... Und was den Strahlteiler angeht, bitte ich Dich um Aufklärung: Warum ist nun gerade dieses Teil am Polmikroskop so ungünstig?
..."

Weil man oft nur kleine Intensitäten bzgl. der Lichtstärke hat und diese durch den Strahlteiler nochmals minimiert. Deshalb findet man vielfach noch Monokularausführungen bei den Polmikroskopen.

Viele Grüße

Erik


Holger

@Erik,

also, eine geringe Lichtintensität war - an dieser Ausrüstung - noch nie das Problem. ;D

@Wilfried,

gut, langsam scheinen wir die Diskussion auf eine sachlichere Ebene zu bekommen. Dann aber meine Rückfrage: Wenn aus den technischen Daten hervorgeht, dass die Leistung der Kamera für den beabsichtigten Zweck nicht genügt (was mir - ehrlich gesagt - nicht ganz klar war), welchen technischen Parameter sollte man ändern, um dem geschilderten Problem (starke Kontraste, Farbechtheit) beizukommen? Und, gehen wir ruhig einen Schritt weiter: Welches Produkt würdest Du - wenn überhaupt - empfehlen?

Gruß,
Holger

peter-h

Verständnisproblem.

Es wird um die Gegenüberstellung von analogen zu digitalen Bildern gefragt, gerätselt. Wie kann das in einem Forum gehen? Spätestens am Scanner wird digitalisiert und schon wieder schlägt eine unbekannte digitale Verarbeitung zu.
Also doch nur Analogabzug direkt neben einem digitalen Print vergleichen? Nach meinem Verständnis kann das dann eine Person. Und was A gut befindet ist für B nur als Dokumentation tauglich.
Da ich selbst viele Jahre Farbfilme entwickelt und auch in der Dunkelkammer Farbabzüge erstellt habe, kenne ich auch die Einflüsse der Bildergebnisse in der analogen Welt.

Und bringe ich ein Farbnegativ zu 5 verschiedenen Printanstalten, so erhalte ich auch 5 unterschiedliche Bildergebnisse.
Was wird also die Runde bringen?

??? fragend
P. Höbel

Holger

Hallo Her Höbel,

nein, den Unterschied zwischen einem "guten" und einem allenfalls "tauglichen" Bild wird man so nicht eruieren können. Aber Unterschiede in Kontrastumfang und Farbechtheit - in gewissen Grenzen - vielleicht schon. Letztlich bleibt aber nur der direkte Vergleich mit dem Original der gültige Maßstab.

Gruß,
Holger

wilfried48

Hallo Holger,

ich denke, dass da eine digitale Spiegelreflex mit "live view " und rein elektronischer Belichtungssteuerung eine gute Lösung wäre. Die Adaption über den originalen Leica 35 mm Adapter würde allerdings bei den preislich erschwinglichen Viertelformatkameras (z.B. Canon EOS 450 D) eine Einbusse im Bildformat bedeuten. Aber vielleicht hat Leica ja inzwischen auch schon einen passenden Adapter für die erschwinglichen DSLR Viertelformatkameras.
Ansonsten analoge Spiegelreflex verwenden  ;D und warten bis Vollformat DSLRs erschwinglich werden.

Gruss
Wilfried
vorzugsweise per Du

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https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Holger

Hallo Wilfried,

na, das läßt sich doch hören :). Zwar werde ich allein schon aus Kostengründen zunächst mal die analoge SLR adaptieren - aber Du hast natürlich recht, dass man diese dann (mit dem nötigen Kleingeld ;D) problemlos gegen eine digitale austauschen können sollte.

Wie gesagt: "Warte, warte nur ein Weilchen..." ;)

Gruß,
Holger

Holger

Hallo liebe Mikroskopikergemeinde,

zwar ist es inzwischen schon eine Weile her, dass wir uns recht angeregt über das obige Thema unterhalten haben, aber ich möchte doch die Ergebnisse meiner bisherien Experimente nicht hinter dem Berg halten.

Vorweg allerdings eine Anmerkung: Auf die Präsentation von Vergleichsbildern muss ich verzichten; die Gründe werde ich weiter unten erläutern.

Mein Ausgangsproblem war: Liefert die Analogfotografie bei Bildern mit einem hohen Kontrastumfang und starken Farben, wie sie bei der polarisationsoptischen Betrachtung von Dünnschliffen häufig vorkommen, bessere Ergebnisse als die Digitalfotografie? (Dies war mein Ausgangspunkt.)

Im Laufe der bisherigen Diskussion war unter anderem angesprochen worden, dass die Qualität der verwendeten Digitalkameras eine potentielle "Fehlerquelle" darstellen könne, da die Abbildungsqualität der Sensoren stark variiere. Um dies auszuprobieren, habe ich inzwischen an einem hübsch bunten Objekt (Meteoriten-Dünnschliff mit zahlreichen Olivinkristallen) eine Serie gestartet, bei der drei verschiedene Kameras getestet wurden: Meine Leica EC3 (als mein Standard-Gerät), eine Canon EOS 400D (um einen Vergleich mit einer digitalen Spoiegelrefelxkamera zu haben) und last not least meine gute, alte Olympus OM2n mit Dialfilm (Ektachrome 200).

Die Leica EC3 liefert dabei folgendes Bild:



Wenn auch der Farbeindruck der drei "bunten" Olivine links im Bild in etwa dem subjektiven Eindruck des Betrachters nahekommt, so ist doch unschwer zu erkennen, dass in den helleren Bildregionen ausgefressene Stellen auftreten, die keinerlei Details (etwa Risse in den Kristallen, die im Okular ohne weiteres zu erkennen sind) mehr zeigen. Ebenso verschwinden Bilddetails in den dunkleren Stellen (was man durch Korrektur der Lichter bzw. Schatten allerdings ausgleichen könnte).

Das mit der Canon-Spiegelreflexkamera erstellte Vergleichsbild entspricht dem obengezeigten in Farbechtheit und Kontrastumfang weitestgehend.

Das Dia (welches leider nicht gezeigt werden kann, da bei der Digitalisierung - zumindest mit meinem Scanner - dieselben Probleme auftreten wie bei der Digitalfotografie am Mikroskop) ist nach meinem subjektiven Eindruck der klare Sieger des Vergleichs: Farbechtheit ist gegeben, aber zugleich ist der Kontrastumfang deutlich größer; ausgefressene helle Flächen treten nicht auf.

Conclusio: Die Anschaffung einer weiteren Digitalkamera lohnt sich nicht, da keine Steigerung der Bildqualität erhalten werden kann. Analogbilder liefern zumindest erhöhten Kontrastumfang. Welche Technik im Einzelfall einzusetzen ist, hängt vom Einsatzzweck ab; ob Digitalisierung des Analogbildes ohne Qualitätsverlust möglich ist, muss vorläufig offenbleiben (bis ich irgendwo die Möglichkeit habe, weitere Diascanner zu testen).

Gruß,
Holger

reblaus

Hallo Holger -
danke für die Info - endlich hats mal jemand gemacht!
Welchen Film hast du verwendet, bzw. welche gibts denn überhaupt noch?
Gruß
Rolf

Holger

Hallo Rolf,

der Film war ein Kodak Elitechrome 200 (nicht extra ausgewählt; es war einfach der, den ich noch in der Kamera hatte ;)), und ich bin gerade dabei, das Experiment mit einem Fujichrome 100 Sensia zu wiederholen.

Gruß,
Holger

Hugo Halfmann

Hallo Holger,

so "aus dem Bauch raus" von einem bekennenden Analog - Fotografen:

Versuch doch mal den von Kodak 2008 neu auf den Markt gebrachten "Ektar 100", der soll als Farbnegativfilm eine sehr gute Farbsättigung haben. Ich hab den Film noch nicht ausprobiert, die Testbilder in einer Fotozeitschrift waren jedenfalls sehr überzeugend. Gibt´s bei Amazon.
Als Diafilm nehme ich auch immer den Elitechrome, Fuji hatte ich einmal, die Ergebnisse haben mich nicht überzeugt.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

derda

#44
Hallo Hugo, Hallo Holger,

Zitat"... Versuch doch mal den von Kodak 2008 neu auf den Markt gebrachten "Ektar 100", der soll als Farbnegativfilm eine sehr gute Farbsättigung haben. ..."

Ich habe schon einige Filme vom Ektar 100 verknipst und finde die Auflösung prima, die Farbwiedergabe ist sehr natürlich. Bei künstlicher Beleuchtung ist ein Blaufilter zwingend.

Zitat"... Die Anschaffung einer weiteren Digitalkamera lohnt sich nicht, da keine Steigerung der Bildqualität erhalten werden kann. ..."

@Holger: ich will mal nicht hoffen, daß das so bleibt... Das digital bietet schon einige Vorteile, die ich nicht missen möchte. Voraussetzung ist natürlich eine einfache Anwendung mit guten Resultaten, die man auf Anhieb bekommt und nicht nur über zig Bildbearbeitungsschritte.

Falls du mir deinen Schliff leihst, beteilige ich mich gerne mit einem Bild.

Viele Grüße

Erik