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Frage an die Tümpler

Begonnen von jcs, März 06, 2021, 18:23:31 NACHMITTAGS

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jcs

Ich bin ja eher botanisch unterwegs, aber im Moment tut sich da recht wenig in der freien Natur. Deshalb "tümple" ich derzeit etwas dilettantisch herum. Kann mir vielleicht jemand sagen, was mir da unter's Objektiv gerutscht ist?

LG

Jürgen

plaenerdd

Hallo Jürgen,
nimm doch mal den Blaufilter raus! Nr. 1 könnte Amphileptus sein. Bei Nr. 2 bin ich überfragt.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Martin Kreutz

Hallo Jürgen,

das erste Foto zeigt ziemlich sicher Litonotus cygnus und das zweite ganz sicher Dexiotricha granulosa.

Gerd, das kann kein Amphileptus sein, weil Hals und Schwanzstück viel zu schlank und lang sind. Amphileptus ist plumper. Außerdem glaube ich, zwei kugelförmige Ma zu erkennen. Die Ma von Amphileptus sind breit oval oder "taschenförmig".

Schönen Abend

Martin

jcs

Hallo Martin, Gerd,

danke für Eure schnellen Rückmeldungen. Da wäre ich selbst nicht draufgekommen. Ich hänge noch ein zusätzliches Bild an, weniger bunt und mit besser erkennbaren Makronuklei.

LG
Jürgen

Martin Kreutz

Hallo Jürgen,

Dein zweites Foto bestätigt Litonotus cygnus. Keine Extrusome am Hinterende und die KV liegt zentral im hinteren Drittel.

Martin

Martin Kreutz

Hallo Jürgen,

es hat zwar mit Deiner Frage zur Zuordnung nichts zu tun, aber die Farben Deiner Objekte und des Hintergrundes sehen für mich so aus, als wenn Du nicht auf dem Interferenzstreifen Nullter Ordnung arbeitest (also mit dem neutral grauen DIK Hintergrund), sondern auf eine Interferenz höherer Ordnung eingestellt hast (am DIK Schieber). Ist das so, oder fabrizieren Deine Optik/Kamera diese Farben?

Martin

jcs

Hallo Martin,

danke für den Hinweis! Bei den ersten zwei Bildern hatte ich eine Lambda-Platte im Strahlengang, daher das Blau.

Beim letzten Bild bin ich mir nicht sicher, woher der Farbstich kommt. Ich muss mir das einmal genauer anschauen, vielleicht macht auch der automatische Weißabgleich bei der Kamera die Probleme. Im Okular sah das Bild "grauer" aus. Wie gesagt, bin ich noch im Dilettanten-Modus.

Die Bedienungsanleitung vom Mikroskop gibt da leider nicht allzu viel her und ist sehr knapp gehalten.

LG

Jürgen

jcs

Jetzt habe ich mich noch einmal mit der Position des Schiebers und dem Weißabgleich beschäftigt, geht hoffentlich in die richtige Richtung.

LG

Jürgen

plaenerdd

Hallo Jürgen,
Zitat von: jcsDie Bedienungsanleitung vom Mikroskop gibt da leider nicht allzu viel her und ist sehr knapp gehalten.
Welches Mikroskop benutzt Du? Ich hatte bei den ersten Bildern noch nichteinmal erkannst, dass das DIC ist, geschweige denn das Viech richtig eingeornet. Tut mir leid!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Martin Kreutz

Hallo Jürgen,

ja, dass sieht doch schon sehr gut aus! Die hochbrechenden Fettkugeln in Litonotus haben noch einen grünen Beugungsrand. Den Effekt habe ich auch. Er wird stärker, wenn man abblendet. Ich weiß nicht, welches DIK System Du hast, aber ich arbeite bei allen Vergrößerungen immer mit voll geöffneter Aperturblende, weil meine Olympus DIK Prismen bereits die korrekte Öffnungsgweite habe. Ich weiß nicht, wie es bei deinem System ist.

Martin

jcs

Hallo Gerd und Martin,

ich verwende für DIK (bzw. ICT) mein Leica DM 2000 LED. Für den objektivseitigen Schieber brauche ich nur ein Prisma (in meinem Fall Typ D), kondensorseitig habe ich aktuell zwei Prismen, für 20x und 40x Objektive. Als Kamera verwende ich eine Panasonic G9.

Eigentlich werde ich das System beruflich nutzen, für eine materialwissenschaftliche Anwendung. Nur für meine Hobby-Tümpeleien wäre mir das zu teuer gewesen.

Zum Ausprobieren habe ich ein paar Proben aus einem Auwald-Teich verwendet. Der Farbeindruck durch die Okulare ist unglaublich eindrucksvoll. Wenn man vom Hellfeld auf DIK umschaltet, eröffnet sich eine neue Welt. Diesen LSD-Trip-artigen Farbeindruck auf die Kamera zu kriegen ist dann eine weitere Herausforderung. Scheint nicht ganz einfach zu sein.

Anfänglich war ich skeptisch, ob die 3W-LED meines Mikroskops hell genug ist. Das ist aber kein Problem, ich muss nur selten auf maximale Helligkeit schalten.

LG

Jürgen