Münzen reinigen, filmen und fotografieren

Begonnen von diomedes, Juni 22, 2021, 00:59:31 VORMITTAG

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Jürgen Boschert

Hallo Kai, Daniel und alle anderen,

Zitat...  Dafür bräuchte man ein "Quadrokular", wo zwei Kameras montiert sind, ohne die Okulare zu blockieren. Kein Schimmer, ob es sowas überhaupt gibt... ...

Ja, gibt es: Op-Mikroskope; dafür gibt es Stereosplitter, die jeden der beiden Strahlengänge teilen. Mit zwei Kameras kann man damit "echte" Stereofotographie betreiben und gleichzeitig visuell arbeiten. Zum MBS 10 von Lomo gibt es übrigens einen Fotokopf, bei dem die beiden Strahlengänge auf ein Bild (KB-Format) belichtet werden können; allerdings kann damit nicht gleichzeitig visuell gearbeitet werden.
Beste Grüße !

JB

kmueho

Hallo,

ja so ein OP-Mikroskop wäre eine feine Sache:



Hat auch vier Okulare, sodass man vor zwei von denen Kameras montieren könnte und durch die anderen beiden noch gucken.

Allein der Preis stellt ein kleines Problem dar: https://www.ebay.de/itm/254790086874

Viele Grüße,
Kai


Jürgen Boschert

Hallo Kai,

nun, ein Pentero muss ja auch nicht gerade sein, wozu brauchen wir Navigation ?

Man muss nur gelegentlich im Netz / der Bucht schauen, da gibt es immer wieder mal gute Gelegenheiten. Kürzlich war dort ein OpMi mit Tischstativ gelistet für knapp 2000.- €
Beste Grüße !

JB

Gerd Schmahl

Hallo,
Jürgen ("Schrodt")hat den Stereokopf zum MBS-10 hier beschrieben
Dabei werden aber die beiden Teilbilder auf 1 Foto einer 35mm Kleinbildkamera projiziert. Man bräuchte also eine digitale Vollformatkamera.

Ich denke auch, dass das MBS-10 von Daniel sehr wahrscheinlich repariert werden kann und habe dazu auch schon Hilfe angeboten.

Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Nochnmikroskop

Hallo Daniel,
bei mjkzz.de https://www.mjkzz.de/collections/focus-stacking-rails/products/stack-and-stitch-system?variant=29380625105011 kannst Du Dir ein fast fertiges Stack/Stitch System ansehen. Es ist dort auch der Video verlinkt, wo gezeigt wird wie eine Münze gestackt wird.
Kameras und Objektive wurden ja schon genannt.
Wenn man die Stackschritte auf z.B. 10 müm reduziert, kann man auch ein einigermaßen brauchbares Höhenprofil erstellen. Bei meinem Versuch waren 0,5 mm Höhenunterschied einer 5 Cent Münze bei 10müm Stackschritt bei 50x Vergrößerung okay. Bei größeren Stackschritten ist das nicht machbar, wie schon von Kai ausgeführt.
Wenn Du lieber mit dem Stemi fotografieren willst, dann könnte eine Mitbeobachter Einrichtung der richtige Ansatz sein. Bei Ebay etc. gibt es immer wieder Angebote.
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Peter Reil

Hallo,

wenn wir uns auf das beschränken würden, was Daniel als Ausgangsforderungen genannt hatte mitsamt dem Budget und seinem Vorwissen, wären unsere Vorschläge vielleicht hilfreicher.  :)

Soviel ich mich erinnere, war in erster Linie die Anschaffung eines neuen Stereomikroskops geplant, um Münzen besser reinigen zu können.


Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

diomedes

Hallo zusammen,

wow, da sind ja einige sehr detaillierte Antworten, Informationen und Experimente zusammengekommen. Vielen Dank!  :)

Ich sehe schon, das Thema Stereobilder verdient einiges an Aufmerksamkeit, da werde ich selber auch erst einmal experimentieren müssen. Das wird sehr spannend. Mir fällt jetzt schon auf, dass Stereobilder (natürlich) viel anfälliger für Glanzlichter sind, also wird die Beleuchtung noch einmal anspruchsvoller als bei einem einzelnen Bild. Aber offenbar bin ich hier auch schon an der richtigen Adresse, falls es was zu klären oder herzuzeigen gibt. Danke auch für den Picolay-Hinweis, das werde ich mir dann auch anschauen. Aber die Strategie wird dann jetzt erst einmal sein, mich auf Mikroskop und Fotografie zu beschränken. Wenn das zufriedenstellend läuft, wage ich mich weiter.

Bei der Wahl der Kamera bin ich mir jetzt noch nicht so ganz sicher, aber den Antworten nach liege ich mit einer Canon EOS generell nicht verkehrt und im Detail entscheidet dann eher der Geldbeutel. Und umsonst kauft man eine Kamera ja nie ...  :) Und wenn ich am Ende nicht im selbst auferlegten Budget bleibe, dann schreib ich es über die nächsten Monate/Jahre bei mir selbst ab, das ist ja eine langfristige Investition.

Weil auch Kommentare zu meinem MBS-10 kamen und auch das liebe Angebot von Gerd (plaenerdd), mir bei der Reparatur zu helfen (vielen Dank!): Da es ohnehin kein trinokulares Mikroskop ist und ich dann Abstriche beim Filmen der Münzreinigung machen müsste, ist es mir den Aufwand nicht wert, das Mikroskop zu richten oder richten zu lassen. Natürlich würde ich das Ding nicht im Fluss versenken, wenn ich ein neues habe, sondern gerne auch an gute Hände weitergeben zur Reparatur oder für Ersatzteile. Selbstabholer in Wien am liebsten, aber ich schicke alles (zumindest mal Fuß und Stativ auseinander) auch in Einzelteile zerlegt mit der Post, falls wer Interesse hat. Du, Gerd?

Lieber Gruß
Daniel

Gerd Schmahl

#22
Hallo Daniel,
Zitat von: diomedesaber ich schicke alles (zumindest mal Fuß und Stativ auseinander) auch in Einzelteile zerlegt mit der Post, falls wer Interesse hat. Du, Gerd?
Ich habe eher zuviele, als zu wenige Mikroskope. Ich hätte mit Dir gerne ein Frage-Antwort-Spiel am Telefon gespielt um den Fehler ungefähr eingrenzen zu können. In erster Linie und im besten Fall dachte ich an Hilfe zur Selbsthilfe und zur Not, wenn Du Dich nicht traust selber Hand anzulegen auch an einen Reperaturversuch bei mir. Aber noch ein MBS-10 oder im schlimmsten Fall einen Ersatzteilspender kann ich eigentlich nicht gebrauchen.

Für das MBS-10 gibt es einen einfachen Fotozwischentubus, der einen der beiden Strahlengänge teilweise ausspiegelt, so dass man gleichzeitig präparieren und auch filmen kann, letzteres aber nicht stereo. Kostenpunkt: zwischen 150 und 200,-€. Für Dokumentationen durchaus geeignet. Die Kamera sollte einen manuellen Weißabgleich können, denn das Bild ist leicht grün- oder gelbstichig, je nach Vergütung. Ist immer mal wieder zu haben, auch hier im Forum und nicht nur bei e-bäh.

Von den CANON EOS solltest Du welche der Serien 500 oder höher nehmen, wegen der Erschütterungsfreien/-armen Auslösung über den live-view-modus. Wenn Du filmen willst, achte darauf, dass die Kamerea das auch macht. Die recht preiswerten Modelle wie z.B. EOS 1100 machen das nämlich nicht alle, aber alle können den manuellen Weißabgleich, der fast immer wichtig ist, wenn die Farben stimmen sollen.

Beste Grüße
Gerd

Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Hugo Halfmann

Hallo Daniel,

du schreibst, dein Budget liegt bei 2.000.- €. Dafür bekommst Du ein neues Zeiss Stemi 305 Trino mit integrierter WiFi-Kamera oder Axiocam, die alle Bastelarbeiten überflüssig macht. Dieser Stemi Typ ist an der Wuppertaler Uni, wo wir unsere Mikroabende ausrichten, seit einiger Zeit im Einsatz, das Bild ist gestochen klar und scharf, die LED Beleuchtung hell und der mit einem Finger schaltbare Dunkelfeldeinsatz begeistert mich immer wieder (Du brauchst den nicht).
Es würde meiner Meinung nach wirklich Sinn machen, wenn du Dir dieses Stemi bei einem Zeiss Vertriebspartner vor Ort anschaust und mit zu restaurierender Münze ausprobierst, evtl. sogar mit Werkzeug (vorher fragen, klar).
Ob Du die oben gezeigten fotografischen Möglichkeiten brauchst, um qualitativ gute Fotos zu machen, bezweifle ich, denn jedes einigermaßen renommierte Münzauktionshaus bekommt das ohne stacken hin, wahrscheinlich, wie oben beschrieben, mit Makroobjektiv. Und für Videoaufnahmen vom Restaurierungsvorgang reicht die integrierte Kamera meiner Meinung nach allemal.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann