Botanik: Echte Walnuss Juglans regia *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Juli 07, 2021, 09:25:47 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Eine kurze Betrachtung aus Sicht der Volksheilkunde.
Die Samen der Walnuss werden als Nahrungs- und Genussmittel verzehrt, die Früchte dienten zum Färben, nur die von der Spindel befreiten Blätter und Früchte nutzte man als Medizin.
Die Blätter enthalten reichlich Gerbstoffe; sie dienten in Form von Umschlägen, Waschungen und Spülungen dazu Hautunreinheiten, Ekzeme, Fußschweiß und Wunden zu heilen.

Wirkstoffe der Echte Walnuss:
Ca 10% Ellagitannine, ca. 3,4% Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, geringe Mengen ätherisches Öl, reichlich 0,85-1% Ascorbinsäure; besonders in den Fruchtschalen Naphthochinonderivate als Glykoside wie Juglon und Hydrojuglon, die die Haut färben.
Der Blatttee war nur in der Volksheilkunde als Magen- und Darmmittel üblich.
In den grünen Fruchtschalen ist zusätzlich ein Farbstoff zum Braunfärben von Haaren enthalten.
Kommt der Saft frischer Walnussblätter oder grüner Fruchtschalen auf die Haut, färbt sich diese haltbar und intensiv gelbbraun. Manche Sonnenschutzmittel enthalten deshalb entsprechende Auszüge.
Ein Extrakt aus der Fruchtschale dienen zur Herstellung des Nusslikörs.
Der Nusskern enthält zu 60% Fettöle, 11% Eiweiß und auch einige Kohlehydrate zusammen mit Vitamin A und auch in geringen Mengen C, Vitamin P und Vitamin B6.
Das Nussöl ist hell, dünnflüssig und hat einen guten Geschmack, daher findet es sich auch als Speiseöl Verwendung, hauptsächlich aber auch in der Seifenherstellung und, da es gut austrocknet, auch in der Ölmalerei.

Bild 01 Illustration, Echte Walnuss Juglans regia

Dieses Werk ist gemeinfrei, der Urheber ist unbekannt.
A = belaubter Zweig mit 10 cm langen männlichen Kätzchen
B = belaubter Zweig mit weiblicher Blüte
C = grüne Nuss
2 = Blüte
3 = weibliche Blüten mit den großen gekrümmten Narben
4 = weibliche Blüte Querschnitt
6 = Nuss
8 = Geöffnete Walnuss mit freigelegtem Samen
9 = Kern

Systematik:
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
Gattung: Walnüsse (Juglans)
Art: Echte Walnuss
Wissenschaftlicher Name: Juglans regia
Trivialnamen: Echte Walnuss, Nussbaum, Walnussbaum oder Walnuss, regional auch Welschnuss (Österreich, Bayern) oder Baumnuss (was ebenfalls die schweizerische bzw. alte alemannische Bezeichnung der Frucht ist)
Englische Bezeichnung: Persian walnut, von altenglisch walhnutu (wealh + hnutu, ,,fremde Nuss")
Der Gattungsname Juglans setzt sich zusammen aus jovis, dem Genitiv von Jupiter, und glans (Eichel) und bedeutet somit Jupiters göttliche Kugeln oder Eichel, ,,Jupitnuss". Der Name entspricht der lateinischen Übersetzung aus dem griechischen Dios balanos. Die Bezeichnung erklärt sich daraus, dass die alten Römer die Nüsse, die frisch einer Eichel ähneln, für eine Götterspeise hielten. Dabei ist das Wort Nuss nicht dem lateinischen nux entlehnt, sondern echt germanisch. Der Name Walnuss, entstanden aus Walchnuss, bedeutet ,,welsche Nuss".
Als Arzneidroge wurden die Walnüsse bereits von dem griechischen Arzt
Diosokurides beschrieben u. a. auch in einer Kombination gegen Pfeilgifte genutzt.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema der Botanik.
Die Urform der heute angebauten Walnuss stammt aus Asien und Südosteuropa bis China. Wir kennen den stattlichen ausladenden bis 30 Meter hohen Baum meistens als Einzelgänger, der für seinen intensiven Bildungsprozess viel Licht, Wärme und mineralische Kräfte aus der Erde braucht und keine Nachbarn duldet.

Bild 02 Habitus, Echte Walnuss Juglans regia

Quelle: Eggert Pflanzenhandel, 25594 Vaale

Die Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) besteht aus acht Gattungen mit etwa 60 Arten. Hierunter befinden sich überwiegend Bäume und nur vereinzelt Sträucher. Die Echte Walnuss (Juglans regia) gehört hierbei mit über 20 weiteren Arten zur Gattung der Walnüsse (Juglans). Weitere bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Schwarznuss (Juglans nigra) und die Butternuss (Juglans cinerea), die aus Nordamerika nach Deutschland eingeführt wurden.
Allein in Deutschland gibt es im Deutschen Nusskatalog über 100 Sorten, die sich durch Nussform, Ertrag, Frostresistenz oder andere Eigenschaften unterscheiden.
Die Weltproduktion an Walnüssen betrug 1986 rund 833.362 Tonnen, Hauptproduzent sind die Türkei, die USA, Italien und Russland.
Die Echte Walnuss ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), auf einer Pflanze gibt es also weibliche und männliche Blüten.
Definition:  Als einhäusige Pflanzen bezeichnet man Samenpflanzen mit eingeschlechtlichen Blüten, bei denen eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten trägt. Einhäusige Pflanzen sind zum Beispiel Kiefer, Hasel und Mais.
Sein Höhenwachstum endet mit ca. 60 bis 80 Jahren. Er kann ein Alter von 150 bis 160 Jahren erreichen. Der Baum bildet ein tief wurzelndes Pfahl-Herzwurzelsystem und im Freistand eine breite Krone aus. Seine Rinde ist in der Jugend glatt und aschgrau, im Alter entwickelt sich eine tiefrissige, dunkel- bis schwarzgraue Borke.

Bild 03 Rinde eines älteren Baumes mit starker Verkorkung

Urheber: Krzysztof Golik

Die Blätter sind ellipsenförmig und ungeteilt, in Ausnahmefällen auch geschlitzt (var. laciniata) oder bestehen nur aus einem Endblatt (var. monophylla).
Die wechselständigen Blätter sind unpaarig gefiedert mit fünf bis neun (meist sieben) Fiederblättchen und erreichen eine Länge von bis zu 30 Zentimetern. Die dunkelgrünen Fiederblättchen selbst sind 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 6 Zentimeter breit und streng gegenständig. Ihre Form ist elliptisch bis eilänglich, sie sind fast ganzrandig und bis auf die Achselbärte unbehaart.

Bild 04 Blätter, Echte Walnuss Juglans regia

Foto: H.-J_Koch

Die Blätter gibt man gern in Hundehütten, um Ungeziefer fernzuhalten.
Im Frühjahr ergrünt die Walnuss als letzter Laubbaum noch nach der Eiche; im Herbst wirft sie früh ab. Die Laubblätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft.
Die männlichen Blüten sitzen zu vielen in einem Blütenstand, der die Form eines hängenden Kätzchens hat.
Die männlichen Blüten haben ein kurzes Perigon (d.h. eine Blütenhülle mit gleichartigen Blättern) aus 6 Segmenten und bis zu 30 Staubblättern.
Die Blüte erfolgt zwischen April und Juni, wobei die männlichen Blüten meist vier Wochen früher erscheinen (Proterandrie). Die Bestäubung erfolgt durch Wind (Anemophilie).
Sie weiblichen Blüten stehen in kleinen Grüppchen an der Zweigspitze und werden aus dem mit dem Fruchtknoten zusammengewachsenen Perigon gebildet. Der Fruchtknoten enthält nur eine Eizelle.

Bild 05 Nüsse, Juglans regia

Nicht selten sind dreiteilige Nüsse, bei denen die Scheidewände und Fruchtknoten entweder annähernd gleich groß sind, oder Abweichungen in deren Dimensionen aufweisen.
Die Nuss selber variiert in ihrer Form und Größe stark. Sie kann rund, oval walzenförmig, eiförmig oder schnabelförmig sein, ist 2,5 bis 8 cm lang und 2,5 bis 5 cm breit. Die Schalendicke beträgt 1,8 bis 2,2 mm.

Bild 06 Geöffnete Walnuss mit freigelegtem Samen

Foto: H.-J_Koch

HINWEIS:
Eine Steinfrucht, sagten bisher viele Botaniker – und so steht es auch in den Lehrbüchern.
Tatsächlich ist die Walnuss aber wirklich eine Nuss.
Dies haben mikroskopische Untersuchungen an der Hülle um die Nuss durch einen Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ergeben.
Nüsse sind Schließfrüchte mit sehr harter äußerer Fruchtschale.
Steinfrüchte sind Schließfrüchte, die Fruchtfleisch besitzen, aber deren Samen in einet steinharten Schicht eingeschlossen ist.
Die Walnuss (Welsche Nuss) kam durch die Römer nach Deutschland und wurde von Karl dem Großen überall zum Anbau empfohlen.
(Karl der Große wurde am 2. April 747 oder 748 geboren. Sein Geburtsort ist nicht genau bekannt, möglicherweise ist es Aachen oder Prüm; er starb am 28. Januar 814 in Aachen und wurde in der dortigen Pfalzkapelle beigesetzt).
Die Walnuss galt bei den Griechen und den Römern als Speise der Götter und der Baum war Zeus und Jupiter geweiht. Die Form der Nuss erinnert an die Form des Gehirns und gilt schon lange als Nervennahrung. Inzwischen weiß man, dass die Walnuss tatsächlich viele wichtige Inhaltsstoffe für das Gehirn beinhalten, insbesondere Lecithin.
Der Baum liefert ein sehr gesuchtes Tischler-, Drechsler- und Schnitzholz, das wertvoller als Eichenholz ist.

Bild 07 Furnier, Echte Walnuss Juglans regia

Foto: H.-J_Koch

Das helle Splintholz unterscheidet sich meist deutlich vom dunklen Kernholz. Deutscher Nussbaum ist dunkelbraun, französischer/italienischer rötlich braun. Allen gemeinsam ist die deutliche, dekorative Maserung. Das wertvolle Nussbaumholz ist hart und schwer, aber dennoch elastisch.

Verwendung:
Möbel, Vertäfelungen, Klaviere, Parkett und Gewehrschäfte.

Teil 1
Zweijähriger Spross, Querschnitt
30 Mikrometer

Diese Pflanzenprobe habe ich mit dem ,,Monster" Tetrander II (Firma R. Jung Heidelberg) geschnitten. Das Teil wiegt 38,3 kg es ist in Deutschland hergestellt und unverwüstlich.
Bild 08 Tetrander II

Foto: H.-J_Koch
Bei diesem Mikrotom bewegt man mit dem langen Hebel die Probe das Messer steht fest.

Bild 09 Pflanzenprobe mit Styrodur im Probenhalter eingespannt.

Foto: H.-J_Koch
Zum Tedrander selbst: Es ist ein spezielles Mikrotom zur Anfertigung großer Schnitte. Man kann zwar auch Schnitte in üblichen Dimensionen damit herstellen, aber auch ganze Tierkörper wie z.B. Ratten, Mäuse, Vögel, Gehirne e.t.c. damit schneiden.

Bild 10 Mikrotom Messer, Schliffart D

Foto: H.-J_Koch

D - Hobelklingenform. Für härteres Material, sehr stabil. Da nur eine Facette auf der Oberseite der Klinge angeschliffen ist, hat dieses Messer von allen vier Formen die geringste Schärfe. Für Kunstharzblöcke, hartes Material in Paraffin, große Wachsblöcke und viele industrielle Materialien. Nur bei Skalenwert "0" verwenden, da der Effekt der Steilstellung bereits durch den besonderen Schliff erzielt wird.

Bild 11 Schliffarten der Messer

Quelle: ,,Mikrofibel" von Klaus Henkel

Sechs fixierte, ungefärbte Schnitte.

Bild 12 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 13 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 14 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 15 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 16 Querschnitt durch eine Lentizelle, Echte Walnuss Juglans regia

Lentizellen:
Sonderstrukturen in der sekundären Rinde aus aufgelockertem Gewebe, diese besteht aus verkorkten Zellen. Die Lentizellen übernehmen die Funktion von Stomata und sorgen dafür, dass die
Rindenzellen mit Sauerstoff versorgt werden. Sie werden ebenfalls vom Phellogen gebildet

Bild 17 Negativaufnahme ,,FastStone Imagw Viewer", Echte Walnuss Juglans regia


Drei fixierte, ungefärbte Schnitte, Autofluoreszenz.

Bild 18 Autofluoreszenz, Detailaufnahme, Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia

LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 19 Autofluoreszenz, Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 20 Autofluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia

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Hans-Jürgen Koch

Zwei fixierte, ungefärbte Schnitte, Polarisation.

Bild 21 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 22 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
1. Schnitte liegen in 50 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 15 Sekunden
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 60 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %
10. Einschluss in Euparal

Ergebnis:
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, Sony Alpha 6000

Bild 23 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 24 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 25 Detailaufnahme mit Beschriftung, Echte Walnuss Juglans regia

PE = Periderm, SK = Sklerenchym Ring, RP = Rindenparenchym, PH = Phloem, K = Kambium, XY = Xylem, J = Jahresringgrenze, PXY = Protoxylem.

Bild 26 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 27 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 28 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 29 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 30 Detailaufnahme Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia


Teil 2
Spross, Längsschnitt
30 Mikrometer

Bild 31 Schnittprobe im Probenhalter eingespannt


Bild 32 Mit UHU Sekundenkleber aufgeklebte Schnittprobe auf einen kleinen Holzklotz.

Das Mark kann komplett ausgebildet sein oder auch nach innen eine Markhöhle frei lassen.
Das Mark besteht aus einfachen Parchenymzellen und dient im
ausdifferenzierten Zustand oft der Speicherung (Stärkekörner) oder kann auch absterben (z.B. Holunder oder Gräser). Bei vielen Arten zerreißt es beim Wachstum und es entsteht eine Markhöhle.
Nirgends nimmt das Mark bei höherem Alter an Umfang zu. In älteren Baumstämmen vergeht es meist mit den innersten Partien des Holzes, womit das Hohlwerden des Stammes beginnt.

Vier ungefärbte Schnitte
Bild 33 Detailaufnahme, fixierte Probe, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 34 Detailaufnahme fixierte Probe, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 35 Autofluoreszenz, fixiert Probe, Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 36 Autofluoreszenz, fixiert Probe, Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 37 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 38 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 39 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 40 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia

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Hans-Jürgen Koch

#2
Bild 41 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 42 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 43 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia


Teil 3
Blattstiel, Querschnitt
30 Mikrometer
Bild 44 sieben Fiederblätter der Echten Walnuss Juglans regia

Völlig voneinander getrennte Blättchen sind der Reihe nach auf einer Mittelrippe (Spindel) aufgereiht (Fiedern). Die Spindel gilt als Fortsetzung des Stängels.
Als Blattstiel im eigentlichen Sinne gilt der Stängel mit dem die Blattspreite am Spross sitzt.
Blattstiel eines Fiederblättchens ist im eigentlichen ein von Parenchym umgebene Seitenrippe der Blattspreite.
Unpaar gefiedert Blätter schließen mit einem Endblättchen ab (Esche und Echte Walnuss).

Vier ungefärbte Schnitte

Bild 45 Übersicht, fixierte Probe, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 46 Detailaufnahme, fixierte Probe, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 47 Detailaufnahme, fixiert Probe, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 48 Übersicht, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 49 Polarisation, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 50 Detailaufnahme mit Beschriftung, Echte Walnuss Juglans regia

CU = Cuticula, EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, HY = Hypodermis, PH = Phloem, XY = Xylem, SK = Sklerenchym, MP = Markparenchym

Bild 51 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 52 Detailaufnahme, Echte Walnuss Juglans regia


Bild 53 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 54 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Echte Walnuss Juglans regia


Fazit:

Querschnitten vom Spross wurden mit Klorix gebleicht (1 Teil Klorix + 4 Teile Wasser). Die Markhohlräume habe ich auf das Bleichen geschoben. Die Längsschnitte zeigen aber eine Leitersprossenstruktur des Markparenchyms; diese Veränderung habe ich bei Bäumen noch nicht gesehen.

Literatur und weiterführende Informationen:

Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Gregor Aas ,,Bäume", ISBN:3-7742-4058-2
Bachofer ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 978-440-14660-6
Heinz Butin ,,Farbatlas Gehölzkrankheiten", ISBN: 3-8001-3874-3
Humphries ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 3-440-06140-X
U. Hecker ,,Einheimische Laubgehölze", ISBN: 978-3-494-01442-5
Hugh Johanson ,,Das große Buch der Bäume", ISBN:3444-101538
Bernd Miggel ,,Holzbestimmung mit dem Mikroskop", ISBN: 978-930167-81-4
Diether Ennet ,,Lexikon der Heilpflanzen", ISBN: 3-933203-96-1
Fitschen ,,Gehölzflora", ISBN: 3-949-01221-0
Hans-E. Laux ,,Wildbeeren und Wildfrüchte", ISBN: 3-440-05125-0
Hans-Jürgen Pfänder, ,,Farbatlas der Drogenkunde", ISBN: 3-347-00627-4
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
M. Schretzenmayr ,,Taschenbuch der heimischen Bäume und Sträucher", 1954
Egon Schuhmacher ,,Wunderwelt der Bäume", ISBN: 3-570-1567-X
,,Das große illustrierte Pflanzenbuch", 1977
,,Botanika" Das Abc der Pflanzen, ISBN: 3-8290-0868-6
,,Bäume in Mitteleuropa", 1983
,,Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen", ISBN: 978-3-89996-508-7
,,Das neue Handbuch der Heilpflanzen", ISBN: 978-3-440-12932-6
Das
,,Welcher Baum ist das?", ISBN: 978-3-440-16449-5
,,Das Kosmosbuch der Bäume", ISBN: 3-440-04898-5
,,Welche Heilpflanze ist das?", ISBN: 978-3-440-10798-0

Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Warum mache ich das Alles?
Ich mache das in erster Linie zu meinem eigenen Vergnügen, ,,Just for fun" als Hobby also.
Gerne zeige ich euch die schönen Seiten der Pflanzen.
Viele Aufnahmen von einer Pflanze ermöglichen eine umfassende Wahrnehmung.
Es freut mich natürlich sehr, wenn auch euch die Bilder gefallen.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.

Hans-Jürgen
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Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

da hast Du die Walnuss aber wirklich von allen Seiten ins beste Licht gesetzt! Vielen Dank für Deinen aufwändigen Beitrag, den ich gerne gelistet habe.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

reblaus

Hallo Hans-Jürgen -

wieder einmal ein Musterbeispiel für eine vorbildlich komplette und handbuchreife Dokumentation!

Eine Frage dazu: Kannst/darfst Du etwas näheres über die erwähnte Fruchtforschung an der RUB sagen? Bin nur neugierig, weil meine Laufbahn dort in der Aufbauphase begonnen hat. Das war vor 53 J in der Allgemeine Botanik unter K. Esser (selig). Unterdessen wurden natürlich alle Institutsbezeichnungen molekulamodernisiert, sodass ich mich nicht mehr zurechtfinde ...

Viele Grüße

Rolf

Hans-Jürgen Koch

Hallo Rolf,

danke für dein Interesse und das große Lob.
Prof. Dr. Axel Schölmerich ist heute Rektor der Ruhr-Universität Bochum.
RUB gehört zum größten Arbeitgeber in Bochum.
Mehr als 5.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mehr als 42.900 Personen sind an der RUB eingeschrieben.
Mehr als 600 Promotionen internationale Doktorandinnen und Doktoranden.
Ich kenne nur ein Biologie Thema zur sexuellen Vermehrung der Hutpilze ohne Paarung.
Hutpilze können auch ohne einen Partner Fruchtkörper ausbilden. Dies begründet eine seit Jahrzehnten ungeklärte Frage.
Biologiestudentin Hannah Elders hat, betreut von Dr. Florian Hennicke am Lehrstuhl Evolution der Pflanzen und Pilze, daran gearbeitet
In der Fachzeitschrift ,,Journal of Fungi" vom 19. Mai 2021 wurde das beschrieben.

Lieber Jörg,

auch dir sage ich danke.

Gruß
Hans-Jürgen


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jcs

Hallo Hans-Jürgen,

wieder einmal ein sehr schöner und akribisch ausgearbeiteter Beitrag, danke für's Zeigen!

Jürgen

Bernd Miggel

Hallo Hans-Jürgen,

auch von mir ein großes Dankeschön für's Zeigen!
Deine Bilder und Kommentare zur Schneidetechnik helfen mir sehr bei meinen eigenen Arbeiten.

Herzliche Grüße
Bernd

Rawfoto

Hallo Hans-Jürgen

👍👌👍👌👍👌

Liebe Grüße

Gerhard

Ps: schon beeindruckend dein Mikrotom
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Hans-Jürgen Koch

Hallo Jürgen, Bernd und Gerhard,

es freut mich, dass euch mein Beitrag gefällt.

Gruß
Hans-Jürgen
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