Empfehlung für Kaltlichtquelle

Begonnen von anne, Juli 16, 2021, 08:25:32 VORMITTAG

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anne

Hallo zusammen,
ich überlege mir für mein Stereomikroskop eine Kaltlichtquelle zu beschaffen.
Was nimmt man da am besten, Schott?
Ich bin da völlig ahnungslos.
Ich möchte schönes weißes Licht, regelbar, 2-3 Schwanenhals- Lichtleiter die sich gut bewegen lassen, bei denen aber auch die Position dann sauber fixiert bleibt.

Gibt es Erfahrungen hier?
(Bin natürlich auch für Angebote offen)

lg
anne

jochen53

#1
Hallo Anne,
in der Firma hatten wir eine Schott KL 1000 (noch mit Halogenlampe) und 2 Schwanenhals-Lichtleitern, mit der täglich gearbeitet wurde. Wir waren immer zufrieden damit. Alternativ konnte man auch eine Spalt-Ringlichtleuchte am Stereomikroskop anschließen. Moderne LED-Ringlichtleuchten mit der Möglichkeit, einzelne LED-Gruppen einzeln anzusteuern, sind jedoch wesentlich komfortabler. Die Leuchte hatte einen Lüftermotor eingebaut, den man natürlich leise laufen hörte (im Labor war das egal, weil es da ohnehin laut war). Die Helligkeit konnte man in mehreren Stufen, aber nicht kontinuierlich, regeln. Ich bin zwar nicht zu 100 % sicher, aber ich denke, die Regelung erfolgte mittels Stufen-Graufilter, d.h. die Farbtemperatur blieb i.Ggs. zu einer Poti- oder Dimmerschaltung konstant. Die Schwanenhälse bleiben zwar einigermaßen stabil in Position, aber nur solange man nicht dranstößt und sie können auch mal ganz leicht vibrieren. Besser sind zwei am Stativ montierte Klemmhalter, da kann man sich aber leicht selbst etwas basteln. Es gab u.a. fokussierbare Spot-Vorsätze, Farbfilter und Polfilter (von Heliopan) dazu. Das Teil war damals schon richtig teuer, heute muß man für das Nachfolgemodell KL 1500 LED mit 2 Schwanenhälsen schon zwischen 800 und 900 € ausgeben. Manchmal taucht die ältere KL 1000 auch gebraucht auf. Es gibt natürlich auch preisgünstigere Modelle aus China.
An meinem privaten Billig-Stereomikroskop habe ich z.B. für <30 € eine LED-Ringlichtleuchte aus China mit der ich für meine Zwecke ganz zufrieden bin. Da kann man nur die Helligkeit stufenlos variieren. 30 € sind jetzt zwar nicht die Welt, aber man muß darauf achten, daß das Objektiv bzw. die Frontlinse oder das Objektivpaar des Stereomikroskops auch durch den Ring der Leuchte hindurch paßt. Das Ding wird dann mit 3 Schrauben festgeklemmt. Ich glaube, der Innendurchmesser bei meiner Leuchte ist 63 mm und der Objektivtubus hat 62 mm, also sehr knapp.

Viele Grüße, Jochen

A. Büschlen

Hallo Anne,

bis jetzt konnte ich mich mit keiner gängigen Kaltlichtquelle mit Halogenleuchtmittel anfreunden. Ob von Volpi, Schott, etc.... alle hatten grosse Trafos und störende Lichtleiter. Ebenso überzeugten mich die neuen LED Beleuchtungen nicht. Wohl sind diese sehr gut steuerbar und kompakt gebaut aber auch so nehmen sie mir zu viel Platz vom Arbeitsabstand weg.
Ich würde mir die Zeit nehmen und zu einem Anbieter gehen um dort nach der Lösung zu suchen die deiner Arbeitsweise optimal entspricht. Testen und vergleichen lohnt sich auf jeden Fall.

Gutes Gelingen!

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Jürgen Boschert

Hallo Anne,

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=38617.msg283971#msg283971

In diesem Post hatte ich meine Lösung mit LED-Fotolampen und Magic-Arms am SV8 gezeigt.
Beste Grüße !

JB

reblaus

Hallo Anne -

da ich mein Stemi 2000 nur als Hilfsgerät für Arbeiten benutze habe ich die Beleuchtung auf eine Batterie-Ringleuchte mit 64 LEDs mit Stufen- und Halbseitenschaltung reduziert, die um die 20 € gekostet hat. Früher hatte ich eine ähnliche Ringleuchte mit Steckernetzgerät, aber es war lästig beim Hin- und Hertragen des Stemis immer nach einer Steckdose suchen zu müssen.
Problem wäre die Blaugrünlücke der LEDs, vor allem rote Farben wirken dadurch etwas verschmutzt was besonders bei Galeriebeleuchtung auffällt, mir beim Mikroskopieren in Anbetracht der übrigen Vorteil aber wurscht ist - there is no such thing as a free meal. Aber für jemanden dem professionelle Fotos ein Anliegen sind könnte das wichtig sein.

Viele Grüße

Rolf

jochen53

Hallo Anne,

was Arnold über die alten Leuchten mit Halogenlampe schreibt, stimmt. Sie sind ziemlich schwer und recht groß, wegen des Trafos und Lüfters (dafür hatte die KL extra einen Griff zum Tragen). Jürgens "Magic Arms" sind eine tolle Lösung. Hier war, soweit ich mich erinnere, auch schon mal ein Beitrag, wo einfach zwei LED-Taschenlampen an solchen Schwenkarmen verwendet wurden, die brauchen auch keine Steckdose, nur Batterien oder Akkus.

Viele Grüße, Jochen

Aljoscha

Zitat von: anne in Juli 16, 2021, 08:25:32 VORMITTAG

ich überlege mir für mein Stereomikroskop eine Kaltlichtquelle zu beschaffen.
Was nimmt man da am besten, Schott?
Ich bin da völlig ahnungslos.
Ich möchte schönes weißes Licht, regelbar, 2-3 Schwanenhals- Lichtleiter die sich gut bewegen lassen, bei denen aber auch die Position dann sauber fixiert bleibt.


Guten Tag Anne,

Ob da Schott, Zeiss oder Leica draufsteht macht keinen Unterschied. Die Kaltlichtquellen selbst sind bei diesen Marken immer baugleich und von Schott.
Die dazu passenden Schwanenhals-Lichtleiter sind ausreichend stabil.
Diese Kaltlichtquellen sind regelbar aber nur in Stufen und der Regelbereich ist begrenzt. Man muss teilweise mit dem Abstand arbeiten. Ich rede hier von älteren Halogen-Modellen.
Leuchtmittel für die Halogen-Geräte sind immer noch problemlos zu finden und recht preiswert.

Ich nehme meine KL1500 gerne für die Makrofotographie mit Stacking-Rail. Die Ergebnisse sind wesentlich besser beherrschbar als das bei Blitzgeräten der Fall ist.

Bei der Suche nach einem Gebrauchtgerät muss man Geduld haben. Da werden teilweise Mondpreise aufgerufen, dann gibt es wieder ganz vernünftige Angebote. Eine KL200 mit zweiarmigem Lichtleiter kann man knapp unter 100 Euro finden. Es gibt aber auch Verkäufer, die sich nur für den Lichtleiter allein das Doppelte vorstellen.

Viele Grüße

Alexander


Rawfoto

Hallo Anne

Fostec ist eine Firma aus dem Konzern dem auch Schott angehört. Der Vorteil, günstiger und jede Menge Zubehör in EBay ...

DCR II oder III sind die Lichteinheiten, für die erste gibt es eine Dame in AT die eine Schwachstelle behebt und überarbeitete Geräte anbietet ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

anne

Herzlichen Dank für die prompten und schnellen Antworten.
Rolf,
das Hin- und Hertragen mit Steckdosen kenne ich - mit meinem Wild M5 bin ich flexibel brauche aber auch immer die Steckdosenleiste für die Beleuchtung.
ich versuche mir gerade nun einen festen Arbeitsplatz mit dem Stereomikroskop einzurichten, da es in Zzkunft aufgrund von Modellwechsel  etwas zu schwer wird zum Hin- und Hertragen.

Ich brauche Licht im ganz flachen Winkel auf Objekthöhe, das bekomme ich mit einem Ringlicht wohl nicht hin.
Die Frage ist für mich nun letztendlich ob ich mir einfach ein paar billige Schreibtisch LED Lampen montiere, a lá Janjö, oder ob mir eine "teurere" Kaltlichtquelle demgegenüber klare Vorteile bringt.
lg
anne

Nochnmikroskop

Hallo Anne,
von Schott Visiled gibt es ein LED Ringlicht mit 75 mm Innendurchmesser, das erlaubt Arbeitsabstände von 5-15 mm. Ggf. reicht ja der Innenraum für Deine Zwecke aus.
Allerdings sehr teuer und man benötigt eine teure Steuerung, die dann aber Segmentierung erlaubt.
Die Helligkeit ist in weiten Schritten regelbar, ohne dass sich der Farbton ändert.
Die Montage erfolgt dann idealerweise auf dem Objekttisch (z.B. Glasplatte), nicht am Objektiv.
Kabelsalat ist auch hier dabei. ;D
https://pulchlorenz.de/beleuchtung/schott-visiled/visiled-lichtquellen-ringlicht/visiled-led-ringlicht-fuer-intensives-dunkelfeld-s-40-10-d.html

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Werner

Hallo Anne!
Für Deine gewünschten Zwecke ist eine Led-Taschenlampe mit verschiebbarer Linse (Outdoor) zweckmäßig. Am Besten mit nur 1 AA-Batterie, weil die mit Spannungswandler arbeiten muß. Dann kann man auch NiMH-Akkus verwenden. Halterung mit Meßuhrhalter-Gestänge, justierbar.
Für Tischleuchten (mit nur 1 Led !) kann man auch Plastiklinsen davor basteln, die gibt es als Led-Zubehör.

Gruß - Werner

Marcus_S

Moin Anne,

in der Firma haben wir an einem sehr ordentlichen SteMi eine in vier Segmenten schaltbare (dreireihige?) LED-Beleuchtung, eine alte 150 W-Kaltlichtquelle mit flexiblem Lichtleiter an einer Meßuhrhalterung aus dem Werkzeugladen und eine 150 W-Kaltlichtquelle mit Dreifach-Schwanenhals-LL.

Und am meisten nutzen wir die o. g., am Objektiv angebrachte LED-Beleuchtung, weil die so schön bequem ist und auch eine recht "weiche" Beleuchtung ermöglicht, ohne zu harte, helle Reflexe an glänzenden Oberflächen. Und eben genau deshalb mag ich die sehr oft nicht, weil das flauschige Licht nach meinem Geschmack eben nur eingeschränkt taugt, um Kratzer, Poren, Risse usw. als Relief deutlicher hervorzuheben. Dazu mag ich eine Kaltlichtquelle sehr viel lieber. Streiflicht bringe ich mit der LED-Beleuchtung nicht zustande und auch die Zugänglichkeit der Probe beim Hantieren unter dem Objektiv wird erheblich eingeengt. Ich habe auch den Eindruck (mein Eindruck!), daß das Bild mit LED-Beleuchtung bei hohen Vergrößerungen im Okular etwas flauer wird, ob es psychologisch bedingt ist ist oder tatsächlich vagabundierendes Streulicht stört, keine Ahnung. "Eine Raste mehr" am Zoomknopf ist für meine Äuglein mit der Halogen-KLQ jedenfalls drin, zumal ich dann die LED-Beleuchtung auch schon ziemlich dunkel finde.

Für wenig streuende Proben halte ich eine 20 W-Halogen-KLQ für zu duster, zu Hause habe ich eine 75 W, mit ordentlicher Stemi-Optik (Apertur) reicht die, ich empfinde das aber nicht als luxuriös. Mehr Dampf wäre deutlich besser.

Halogen-KLQ können aber ihre Tücken haben: es ist uns schon gelungen, mit dem Licht einer Halogen-KLQ ein Kunststoffteil anzuweichen (glaubt mir zwar niemand, stimmt trotzdem). Und bei sehr kurzen Belichtungszeiten (Videos) kann man das Pulsieren der Helligkeit (Netzfrequenz) manchmal sehr schön sehen, das ist bei Hi-Speed-Videos dann ungemein lästig.

Vor langer, langer Zeit habe ich auch mal eine Olympus-KLQ ausprobiert, die fand ich auch sehr ansprechend. Bei der wurde die Helligkeit (wenn ich mich recht erinnere) durch eine keilförmige Blende, die mehr der weniger in den Strahlengang geschwenkt wurde, realisiert. Wahrscheinlich passen aber die Lichtleiter anderer Hersteller hier nicht.

Die berühmten Möbelhaus-Lämpchen mag ich, weil billig und klein, deren Licht finde ich aber im unverbastelten Zustand auch zu wenig "hart" und konzentriert.

Und zu jedem Universal-Stereomikroskop-Arbeitsplatz wünsche ich mir eine Samlung an verschiedenen Lichtleitern, Präparateklemmen, Unterlegklötzen, Einlegeprismen für längliche Proben, Knetgummi, aufgeschnittenen Tischtennisbällen, unterschiedlich buntem Karton als Hintergrund, zusätzlichen Stativarmen...

Für feinfühlig justierbares, stabil eingestellt bleibendes, knackiges Licht würde ich unbedingt zwei flexible Lichtleiter an Meßuhr-Stativarmen mit Zentralklemmung beschaffen. Hab' für meine Heim-KLQ aber sowas noch nicht gesehen, da muß ich wohl mal wieder was basteln.


Viele Grüße von

Marcus

Peter V.

Hallo,

Zitat
Halogen-KLQ können aber ihre Tücken haben: es ist uns schon gelungen, mit dem Licht einer Halogen-KLQ ein Kunststoffteil anzuweichen (glaubt mir zwar niemand, stimmt trotzdem). Und bei sehr kurzen Belichtungszeiten (Videos) kann man das Pulsieren der Helligkeit (Netzfrequenz) manchmal sehr schön sehen, das ist bei Hi-Speed-Videos dann ungemein lästig.

Das gaube ich Dir sofort!! An meiner Endoskopieeinrichtung mit 250 W Halogen KLQ befindet sich ein ca. 2 m langes Lichtleitkabel. Wenn man es auf dem Patienten abgelgt und der Lichtaustritt versehntlich direkt ohne Abstand auf die Haut strahlt, gibt es ziemlich schnell Geschrei. Soviel zum "Kaltlicht"   ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Marcus_S

Moin Peter,

das ist doch eine sehr hübsche Geschichte :-)
Danke für die argumentative Unterstützung, ich hätte mit mehr Unglauben gerechnet. Und bei unserem unfreiwilligen Experiment war es nur eine 150 W-KLQ (allerdings mit Volldampf und über einige Zeit), der LL sehr dicht an der ziemlich dunklen Oberfläche dran, das mußten da so um die 150 °C gewesen sein.

Die KLQ müßte man in dieser Hinsicht vielleicht ganz gut mit (Halbbitter-)Schokolade (kein Witz) testen können. Die Kakaobutter schmilzt ja bei recht niedrigen Temperaturen und durch den dunklen Kakao absorbiert das sicherlich auch ganz brauchbar. Gelegentlich mal ausprobieren...


Und als Nachtrag noch oberschlaue Bemerkungen:
Die Helligkeit an der Probe hängt natürlich auch vom Querschnitt des Lichtleiterbündels ab, auch da gibt es teils merkliche Unterschiede. Für "schön hell" sollten zwei dicke LL besser sein als drei nicht so dicke. Aber nur zwei sind eben wieder nicht so universell beim Beleuchten...
Und alte, stark gebrauchte LL sollen angeblich, verursacht durch schludrige Benutzung, mehr oder weniger viele gebrochene LL-Fasern haben, was die Helligkeit auch beeinträchtigt. Das soll angeblich dann passieren, wenn man zu grob an den Schwanenhalsenden herumbiegt, ohne am LL-Stecksockel mit der Hand abzustützen, die Fasern sollen dann wohl gern in der Nähe des Sockels brechen.


Noch mehr Grüße von

Marcus

Nochnmikroskop

Hallo Anne,
die Anforderungen bedingen den Arbeitsabstand und Art der Beleuchtung. Wenn Du den ganz flachen Winkel brauchst sollte ein Spaltringlicht optimal sein. So etwas gibt es gebraucht recht selten. Ich stelle einmal ein Bild ein mit einem Spaltlicht an Halogen Kaltlichtquelle. Je nach Höhe des Objekts muss dann justiert werden. Die Münze hat einen Durchmesser von 32,5 mm bei 2,1 mm Dicke, für den flachen Winkel habe ich etwas unterlegt.
Mit meiner VisiLED sieht es ähnlich aus.
LG Frank
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