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Projekt Leitz Elvar

Begonnen von friedrich_w, November 14, 2021, 23:49:47 NACHMITTAGS

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friedrich_w

Guten Abend

Derzeit überarbeite ich ein Leitz Elvar Stereomikroskop. Nachdem ich das Stativ mit Getriebe entharzt und neu geschmiert habe, habe ich den Tubus geöffnet (es hat etwas geklappert drin...).

Am linken der beiden Prismen ist zu sehen, dass eine Schraube seitlich festgeklebt ist (etwas vor dem Fokus des Fotos), die Schraube des rechten Prismas ist abgefallen. Ich vermute, dass die Schrauben zur Montage festgeklebt wurden, sie haben keinen Kontakt zum Tubusgehäuse.

Außerdem sieht man am Boden des rechten Prismas zur Mitte und nach vorne einen Belagstreifen am Glas, da wo es auf dem Metall aufliegt. Es muss sich wohl um eine eingetretene Flüssigkeit handeln.

Ich würde nun gerne die Prismen demontieren, dafür müsste ich den gelben Klebstoff an den Metallwinkeln entfernen. An den dünnen Stellen ist er fast hart, da wo er Tropfen bildet lässt sich der Tropfen etwas eindellen.

Folgende Fragen:

- Was ist das für ein Klebstoff? Für Epoxidhart ist er zu hart.
- Wie entferne ich ihn am besten, mechanisch oder chemisch?
- Was nehme ich als Ersatz?
- Liege ich richtig mit der Annahme, dass die Justage der Prismen nicht heikel ist?

An der die Unterseite des Tubus sieht man zwei dunkle Metallplatten die durch eine Nut verbunden sind. Jede Platte besitzt 4 Schrauben, die Schrauben sind durch einen wachsartigen Überzug gesichert. Er ist bröselig. Da die Drehbarkeit der Tubengehäuse durch Verharzung schlecht ist, möchte ich diese Schrauben lösen und bin mir hier auch nicht im Klaren, was ich als Ersatz nehmen soll.

Das sind nun viele Fragen,

Ich freue mich über Antworten, vielen Dank im Voraus,

Friedrich

jochen53

Hallo Friedrich,

das könnte evtl. ein 2-K PU Klebstoff (2-Komponenten Polyurethan) sein. Die ist ein reaktiv aushärtendes, räumlich vernetzendes System. Es besteht aus Di-Isocyanaten (z.B. MDI) und Polyolen, ggf. unter Zustaz von Vernetzerkomponenten (z.B. Rizinusöl) und Beschleunigern (z.B. DABCO, Benzoylchlorid), die in einem ganz bestimmten, definierten Mischungsverhältnis anhand ihrer OH- und Isocyanat-Zahlen direkt vor den Anwendung gemischt werden.
Räumlich vernetzte Systeme sind ganz allgemein sehr, sehr schwer wieder zu trennen (soll man ja auch nicht machen). Das geht nix mit warm machen oder Aceton usw.

Viele Grüße, Jochen

ortholux

Probieren geht über...
Da es kleine Klebertropfen sind, kannst Du es mit einem Lötkolben versuchen. 2K-Kleber zerkrümelt dann einfach unter der Hitze.

Wolfgang

SNoK / Stephan Krall

Mir ist gestern per Zufall von einem Händler ein Leitz Elvar angeboten worden, was ich ausprobieren konnte, und das voll funktionsfähig war, mit Fototubus und allem. Ich war (ohne Druck) auf der Suche nach einem guten Stereomikroskop, das irgendwann mal meine zwei MBS10 ersetzen oder ergänzen kann. Aber ich fand das Leitz Elvar mit dem senkrecht liegenden Zoomring doch etwas unkonfortabel, und werde mich wohl nach etwas moderenerem Design umsehen.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK), Lomo MBD-1 ("Für-alle-Fälle-Mikroskop")
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

Gerd Schmahl

Hallo Friedrich,
ich würde nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich an dem Ding herumschrauben. Stört der Belegstreifen im Bild? Wenn nicht: einfach so lassen.
Zitat von: freidrich_wLiege ich richtig mit der Annahme, dass die Justage der Prismen nicht heikel ist?
Das sehe ich anders. Wenn nur ein Prisma zu justieren ist, ist das kein größeres Problem. Wenn aber keines der beiden Prismen mehr justiert ist, kann es sehr heikel werden, wenn man keine Referenz mehr hat. Wie die Prismenjustage prinzipiell geht, habe ich hier am Beispiel eines Binotubus eines MBS-10 beschrieben. Diesen Tubus, den sein Besitzer komplett zerlegt hatte, habe ich nur deshalb wieder justieren können, weil ich einen zweiten gut justierten Tubus hatte und ich somit wusste, wo der zu justierende überhaupt hin gucken muss. Deshalb mein Tipp: Wenn Du beide Prismen lösen willst, um sie zu reinigen oder warum auch immer, löse erst eines, reinige und justiere es neu, bevor Du das 2. losmachst.
Zitat
Da die Drehbarkeit der Tubengehäuse durch Verharzung schlecht ist, möchte ich diese Schrauben lösen
Das verstehe ich nicht genau. Was lässt sich nicht drehen? Meinst Du die Verstellung des Augenabstandes oder was meinst Du mit "Drehbarkeit der Tubusgehäuse" (Mehrzahl?) der Binotubus hat ja nur ein Gehäuse, aber zwei Tuben (= Rohre in die die Okulare gesteckt werden). Auch hier würde ich, wenn es denn wirklich sein muss, so verfahren, dass ich nur eine der Platten löse, reinige und wieder einbaue und erst dann die andere.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

friedrich_w

Danke für die vielen und guten Ratschläge.

Zitat von: jochen53 in November 15, 2021, 09:20:10 VORMITTAG
...
das könnte evtl. ein 2-K PU Klebstoff (2-Komponenten Polyurethan) sein.
...

Zitat von: ortholux in November 15, 2021, 11:47:19 VORMITTAG
Probieren geht über...
Da es kleine Klebertropfen sind, kannst Du es mit einem Lötkolben versuchen. 2K-Kleber zerkrümelt dann einfach unter der Hitze.
...

Wenn es dazu kommt, dass ich die Prismen demontiere, werde ich als ersten den Tip mit dem Lötkolben versuchen. Montage dann mit 2-K Pu Kleber.

Zitat von: SNoK in November 15, 2021, 12:57:20 NACHMITTAGS
Mir ist gestern per Zufall von einem Händler ein Leitz Elvar angeboten worden, was ich ausprobieren konnte, und das voll funktionsfähig war, mit Fototubus und allem. Ich war (ohne Druck) auf der Suche nach einem guten Stereomikroskop, das irgendwann mal meine zwei MBS10 ersetzen oder ergänzen kann. Aber ich fand das Leitz Elvar mit dem senkrecht liegenden Zoomring doch etwas unkonfortabel, und werde mich wohl nach etwas moderenerem Design umsehen.

Grüße
Stephan

Ja, Ergonometrie ist wohl das Manko. Da ich aber kein Geld damit verdiene sondern Freude damit haben will, ist dieser Gesichtspunkt für mich untergeordnet. Der Spass fängt schon jetzt bei der Überarbeitung an! Mich beeindruckt die mechanische Präzision und die Abbildungsqualität.

Gruß, Friedrich

friedrich_w

Zitat von: plaenerdd in November 15, 2021, 18:01:37 NACHMITTAGS
Hallo Friedrich,
ich würde nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich an dem Ding herumschrauben. Stört der Belegstreifen im Bild? Wenn nicht: einfach so lassen.

Die Prismenunterseite könnte sauberer sein. Zum Reinigen müsste ich die Prismen demontieren. Der Belegstreifen selber stört vermutlich die Bildqualität nicht.

Zitat von: plaenerdd in November 15, 2021, 18:01:37 NACHMITTAGS
Zitat von: freidrich_wLiege ich richtig mit der Annahme, dass die Justage der Prismen nicht heikel ist?
Das sehe ich anders. Wenn nur ein Prisma zu justieren ist, ist das kein größeres Problem. Wenn aber keines der beiden Prismen mehr justiert ist, kann es sehr heikel werden, wenn man keine Referenz mehr hat. Wie die Prismenjustage prinzipiell geht, habe ich hier am Beispiel eines Binotubus eines MBS-10 beschrieben. Diesen Tubus, den sein Besitzer komplett zerlegt hatte, habe ich nur deshalb wieder justieren können, weil ich einen zweiten gut justierten Tubus hatte und ich somit wusste, wo der zu justierende überhaupt hin gucken muss. Deshalb mein Tipp: Wenn Du beide Prismen lösen willst, um sie zu reinigen oder warum auch immer, löse erst eines, reinige und justiere es neu, bevor Du das 2. losmachst.
Zitat
Da die Drehbarkeit der Tubengehäuse durch Verharzung schlecht ist, möchte ich diese Schrauben lösen
Das verstehe ich nicht genau. Was lässt sich nicht drehen? Meinst Du die Verstellung des Augenabstandes oder was meinst Du mit "Drehbarkeit der Tubusgehäuse" (Mehrzahl?) der Binotubus hat ja nur ein Gehäuse, aber zwei Tuben (= Rohre in die die Okulare gesteckt werden). Auch hier würde ich, wenn es denn wirklich sein muss, so verfahren, dass ich nur eine der Platten löse, reinige und wieder einbaue und erst dann die andere.
Beste Grüße
Gerd

Die beiden Tuben (Tubusse, Tubos) haben jeder für sich ein Gehäuse für ein Prisma. Auf meinen Fotos sieht man die untere Platte der beiden Tubengehäuse, Fotos vom gesamten Gerät unten, die Fotos sind noch vom Verkäufer der ebay Auktion. Beide Tubengehäuse sind zur Verstellung des Augenabstandes drehbar auf einer Ringplatte angebracht. Auf meinem dritten Foto oben sieht man von unten auf den Ring. Unten habe ich nochmal ein weiteres Foto angehängt, darauf sind zwei Linsen zu sehen, diese werden in die beiden Öffnungen geschraubt. Die beiden dunklen Metallplatten bewegen sich bei Änderung des Augenabstandes.

Diese Bewegung ist extrem schwergängig, Verharzung.

Ich müsste also die Prismen entfernen und die beiden Metallplatten (gesichert mit je 4 Schrauben) lösen. Unter diesen Metallplatten scheinen noch weitere Schrauben für den Drehmechanismus zu sein. Da ich Verharzungen mit z.B. Wachbenzin lösen muss, will ich die Prismen komplett demontieren. Sie haben exakt die selbe Position auf ihren Platten. Ich denke, ich werde es am Wochenende probieren.

Einen schönen Abend,

Friedrich

Gerd Schmahl

Hallo Friedrich,
dann würde ich aber trotzdem erst eine Seite bauen (Prisma und Platte) und dann die andere und zwischendurch justieren.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

friedrich_w

#8
Es wird Zeit, vom Fortgang des Projektes zu Berichten. Wegen des großen Cs bleibt mir derzeit nicht viel Zeit für private Projekte, darum hat es sich verzögert.
Gerd, entgegen Deinem Rat habe ich dann doch beide Prismen entfernt, um die Metallteile mit Waschbenzin vernünftig reinigen zu können.
Nachdem ich zuerst nur ein Prisma gereinigt hatte (zuerst lauwarme Spülmittellauge, dann Zeiss Reinigungsflüssigkeit mit Augenwatte, dann Linsenpapier) war ich sehr erstaunt, um wieviel kontrastreicher das entsprechende Bild war als das Bild mit dem noch ungereinigten Prisma. Ich habe dann alle Gläser des Tubusteiles auf diese Weise gereinigt.

Dann ging es an den spannenden Teil: Prismenjustage.

Zuerst verbrachte ich Stunden mit Trockenübungen. Mein Plan war, mittels einer auf der Objektscheibe zentrierten Zielscheibe das Prisma so auszurichten, dass die Zielscheibe sich zentriert im Bild darstellt. Hierbei war jedoch das Problem, dass dann das Bild beim Zoomen seitlich wanderte. Wenn ich das Prisma so ausrichtete, dass das Zentrum ca. 2mm verschoben war, blieb es beim Zoomen zentriert.

Zum Kleben nahm ich Uhu plus 2k Epoxidkleber mit 90 Minuten Verarbeitungszeit, also genug Zeit zum Ausrichten, dachte ich.

Das Ausrichten ist eine doch recht herausfordende Feinarbeit: Nach Lagekorrektur (reel kann man das Prisma im Zehntel Millimeterbereich verschieben oder drehen) stülpt man das Tubusgehäuse samt Okular darüber, dabei ja nicht das Prisma berühren, das Tubusgehäuse genau positionieren (Abweichungen führen auch zum Verschieben des Bildes), Augenabstand versuchen richtig einzustellen. Dann Zoomen (ja, der Zoomring ist unergonomisch) und Fokussieren. Dabei muß das oder die Tubusgehäuse festgehalten werden.

Hierbei trat das erste Problem auf: Nachdem ich eine Seite so plaziert hatte, dass beim Zoomen das Bild zentriert blieb, fiel mir auf, dass beim Fokussieren das Bild um einen geringen Betrag seitlich wanderte. Da dieser Effekt zunächst auf beiden Seiten gleichsinnig bestand und ich zwischenzeitlich die Höhe am Stativ verstellt hatte, war ich der Annahme, dass die Stativ- bzw. Fokussierachse durch das Verstellen nicht mehr parallel zur Zoomachse war und dass ich dieses Problem durch Richten des Statives später würde lösen können.

Nachdem ich das zweite Prisma endlich justiert hatte, war die seitliche Verschiebung des Bildes beim Fokussieren jedoch gegensinnig. Der Effekt ist relativ gering und fällt vor allem auf, wenn man nur durch einen Tubus beim Fokussieren schaut und auch nur bei starker Vergrößerung. Immerhin ist es nun so, dass der Bildausschnitt auf beiden Seiten auch beim Fokussieren gleich bleibt. Der Fokus bleibt beim Zoomen erhalten.

Im nächsten und letzten Teil wird es um den Zoommechanismus gehen, auch der ist zu schwergängig und bedarf einer Überarbeitung.

Gerd Schmahl

Hallo Friedrich,
herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Operation! Ja, das kann schon eine sehr friggelige Angelegenheit sein, so ein Justage. Hinterher ist die Freude um so größer, wenn endlich alles stimmt. Du bist ja mit kontrastreicherem Bild belohnt worden.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Werner

Glückwunsch zum guten Gelingen!

Aber das Linsenpapier solltest Du vermeiden! Das trockene kann schmirgelnd wirken, besser ist es, das vorher in reinem Wasser quellen zu lassen (weiches nasses Klopapier in einer Pinzette geht da aber noch besser, damit kann man sogar wischen). Trocknen mit altem sauberen Leinenlappen (ex Taschentuch) oder moderner mit Mikrofasertuch. Dieses vorher mit Spülmittel auswaschen und mehrfach mit aqua dest nachspülen. Trocknen unter einer Abdeckung gegen Fallout, Vorrat anlegen.
Das Mikrofasertuch kann sogar Fettreste aufnehmen.

Wenn man schon mit Aqua Dest stark verdünntem Spülmittel  (und eingeweichtem Klopapier) reinigt, kann man sich die Reinigungsflüssigkeit komplett sparen. Es muß ja nur ein Rest Netzmittel entfernt werden, dafür genügt auch Aqua Dest aus der Spritzflasche. Wenn das Wasser in dünnen Strähnen fast komplett abläuft, ist die Oberfläche ganz sauber. Bei einem stehenbleibenden Wasserfilm muß man nochmal nachreinigen. Die zum Schluß evtl. verbleibenden kleinen Wassertropfen werden mit einem Klistier (Gummigebläse) zum Rand geblasen und getrocknet. Zum Verfeinern des Luftstrahls kann man eine Pipettenspitze aufsetzen. Jetzt braucht es gar kein trocken Nachwischen mehr. Keinesfalls Luft oder Flüssiggas aus der Sprühdose verwenden, das kann sandstrahlen. Kompressorluft nach einem Druckregler geht schon, aber der Klistier ist einfacher zu handhaben.

Schwieriger ist das bei gefaßten Linsen, die sollte man nicht zu sehr fluten, eher nur tupfen, um Wasser in der Fassung zu vermeiden. Das Trocknen mit dem Klistier geht bei den kleinen Wassermengen aber auch tadellos.

Gruß - Werner


friedrich_w

Hallo Werner,

Danke Dir für die Tipps. Reinigung mit Wasser/Spülmittel/Aqua dest. mache ich nur bei Gläsern, die ich ohne Metall ausgebaut habe. Die Gläser in Fassungen reinige ich mit Augenwatte + Zeiss Reinigungsflüssigkeit. Augenwattebüschel mit einer winkeligen Pinzette fassen, dann kann man auch nicht zugängliche Stellen (wie hier beim Variokasten) erreichen. Zuvor ausblasen und auch mit feinem Pinsel sichtbare Körnchen entfernen.
Nach dem Reinigen mit Reinigungsflüssigkeit nehme ich als letzten Schritt Linsenpapier. Wichtig ist dabei, dass die Linse zuvor angehaucht wird. An der Gleichmäßigkeit des Beschlages kann man auch sehr gut sehen, wie der Reinigungszustand ist. Wenn die Linse nicht gut zugänglich ist, haucht mittels eines dicken Plastikstrohhalmes an (gab es früherTM bei McD). Das Linsenpapier hat eine glatte und eine leicht raue Seite, letztere benützt man, aber nur einmal, dann wegschmeißen und nur kurz reiben oder eigentlich mit geringem Druck wischen, bis der feuchte Beschlag vom Anhauchen weg ist. Diese Feuchtigkeit schützt die Linse auch vor dem Verkratzen.

Inzwischen ist auch der Variokasten überarbeitet. Anbei einige Bilder. Die Schiebestangen und die Führungen waren etwas verharzt, nach dem Ent- und neu Fetten ist alles sehr leichtgängig. Am Drehrad kann man mittels Konterschrauben die Reibung einstellen, sie muss eben so hoch sein, dass sie die Spannung der Rückholfedern überwindet. Das bedeutet, dass das Hineinzoomen nun schön leichtgängig ist, das Herauszoomen ist etwas schwergängiger, da die Federn dabei gedehnt werden.

Falls jemand eine Erklärung dafür hat, wieso das Bild leicht seitlich beim Fokussieren wandert, würde mich das schon interessieren.

Grüsse, Friedrich

Gerd Schmahl

Hallo Freidrich,
Zitat von: Freidrich_wFalls jemand eine Erklärung dafür hat, wieso das Bild leicht seitlich beim Fokussieren wandert, würde mich das schon interessieren.
Das ist normal, weil Du ja 2 unterschiedliche Strahlengänge hast, die jeweils in einen bestimmten Winkel schräg auf die Probe gerichtet sind, während das Mikroskop beim Fokussiern genau senkrecht über der Probe gehoben bzw. gesenkt wird. Wenn Du die beiden Einblicke vergleichst, wirst Du sehen, dass der Versatz genau in der entgegengesetzten Richtung erfolgt. Dieser Versatz ist auch der Grund, warum Saking-Fotografie am Stereomikroskop schwieriger ist, als am "normalen" Mikroskop oder einem Makroskop, die beide nur einen senkrechten Strahlengang haben.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

friedrich_w

Hi Gerd,

das ist interessant. Wobei die Strahlengänge an sich parallel sind, eine Kippung erfolgt, so wie ich das verstehe, nur durch das untere gemeinsame Objektiv (Achromat, siehe Bild). Du hast recht, der Versatz ist in entgegengesetzter Richtung.

Gruß, Friedrich

ManK

Zitat von: friedrich_w in Dezember 05, 2021, 18:10:12 NACHMITTAGS
### Am Drehrad kann man mittels Konterschrauben die Reibung einstellen, sie muss eben so hoch sein, dass sie die Spannung der Rückholfedern überwindet. Das bedeutet, dass das Hineinzoomen nun schön leichtgängig ist, das Herauszoomen ist etwas schwergängiger, da die Federn dabei gedehnt werden.####

Guten Morgen Friedrich,
danke für die gute Beschreibung!
Magst du mir bitte sagen wo die Konterschrauben sind - ich hab auch das Problem daß sich der Zoom manchmal "von selbst" verstellt, wobei ich finde daß die Rückholfedern eigentlich zu streng sind.
Danke, schöne Grüße
Manfred