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Überspannungsschutz

Begonnen von Ralf Feller, Januar 25, 2022, 15:03:03 NACHMITTAGS

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Ralf Feller

Liebe Kollegen, (Schwarmwissen gefragt)

vor kurzem habe ich wieder eine Dokumentation gesehen in der
die Schäden an Elektrik und Elektronik durch von Sonneneruptionen
ausgelöste Überspannungen im Nezt gezeigt wurden. Gleiches kann
ja auch durch Blitzschlag passieren.

Nun habe ich einige doch recht teure Geräte wie Ultramikrotome im Netz.

Daher meine Frage:
1. sind solche Geräte auch in ausgeschaltetem Zustand, aber Stecker in
der Dose gefärdet?

2. kann ein einfacher Überspannungsschutz in form einer Steckdose
die Geräte schützen?
https://www.hornbach.de/shop/Ueberspannungsschutz-Steckdosenleiste-3-fach-Schalter-3G1-5-anthrazit-1-5-m/5626491/artikel.html

LG Ralf

Aldebaran

#1
Hallo Ralf,


1. sind solche Geräte auch in ausgeschaltetem Zustand, aber Stecker in
der Dose gefärdet?

ja, die Überspannung erreicht das Gerät direkt und zerstört die Elektronik

2. kann ein einfacher Überspannungsschutz in form einer Steckdose
die Geräte schützen?

Nein, bei empfindlichen/teuren Instrumenten hilft nur physische Trennung vom Netz.
Der Überspannungsschutz hilft bei Spannungspitzen im Netz, aber nicht gegen Blitzeinschläge. Hier fließen Ströme bis zu 100.000 Ampere - da kommt kein Überspannungsschutz mit.


Gruß - Klaus


limno

#2
Hallo Ralf,

im letzten Jahr gab mein Drucker wegen Blitzschlags seinen Geist auf. Dass mir so etwas nicht noch einmal passiert, habe ich mir ich einige Exemplare  von Steckdosen gegen Überspannung (13500 A) der Marke Brennenstuhl für € 8,50 besorgt. (meine sehen anders aus. als die im Link.Einen absoluten Schutz bietet nur das Trennen vom Netz durch Ziehen des Steckers.Bis jetzt ist noch nix passiert, aber es gab seither ja weder Sonneneruptionen noch starke Gewitter. Bislang hatte ich bei nahen Gewittern stets den Stecker gezogen und die Sekunden vom Blitz zum Donner (21, 22, 23 ....usw.) gezählt, und durch 3 geteilt, was bekanntlich die Entfernung zum Gewitter in km ergibt. Dieses eine Mal misslang das aber weil der Blitz sich hinter einem stark bewölkten Himmel verbarg.
Mit blitzschnellen Grüßen

Heinrich


So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

liftboy

Tja Ihr Lieben,

da hilft nur professioneller Überspannungsschutz :-( hab ich mir seinerzeit einbauen lassen (sehr viel EDV plus Solar ist dann doch teurer wenn kaputt). Das ist natürlich nicht billig und muss in die Hauptzuleitung eingebaut werden. Kann also nur ein konzessionierter Elektrobetrieb und muss nach Auslösung kplt. erneuert werden (nochmal teuer, aber immer noch billiger als neue Geräte). Für meine Wurstelbude (Labor) hab ich eine separate Verteilung, da brauch ich abends nur den Hauptschalter ausschalten, der trennt allpolig vom Netz. Davon ab hats mir bei Gewitter auch schon mal den FI rausgehauen, liegt aber nicht an mir, sondern einer netzseitigen Schieflast (Reststrom auf dem Schutzleiter bei mangelhafter Erdung) da kommt der Fehlerstrom dann von draußen.
Das Ganze ist natürlich ein Aufwand den man durchrechnen muss (so wie Lotto).

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Klaus Wagner

#4
Hallo Ralf,

Ich möchte noch einen kleinen Aspekt hinzufügen. In ganz seltenen Fällen handelt es sich um einen direkten Blitzeinschlag. Dann hättest Du nur noch verschmolzene Brocken.
Tatsächlich reicht ein Einschlag in der Nähe. Kapazitiv oder induktiv wird der Impuls auf alle möglichen Leitungen eingekoppelt und wenn´s gerade passt, entfaltet er seine Kraft.
Ich selbst hatte nach einem schweren Gewitter mal Probleme mit meiner FritzBox. Sie lief scheinbar problemlos, aber es kam die Fehlermeldung, dass mein Internetzugang nach 3maliger falscher Eingabe des Passwords gesperrt ist. Wie sich herausgestellt hat, wurde die Box nicht durch eine Überspannung auf der Netzleitung zerstört, sondern der Übeltäter war ein Impuls auf der Telefonleitung. Der Telekom wurden im Umkreis von a. 300m lauter fehlerhafte FritzBoxen gemeldet. Der Impuls hat u.a. den internen Speicher, in dem auch das Password abgelegt ist, zerstört. Die arme Box hat zu allem Überfluss ständig versucht, sich neu einzuwählen. Resultat waren dann ein provisorische Kennworte, welche immer nur für 1 Monat gültig waren. Erst nach heftiger Reklamation erhielt ich dann eine dauerhafte Zugangskennung.

Viele Grüße
Klaus

Klaus Schloter

Guten Abend Allerseits,

ein ähnliches Erlebnis wie Klaus es erlebt hat, hatte auch ich: nach dem Totalverlust unseres 6 Wochen alten Praxisservers(glücklicherweise Versicherungsschaden)durch Blitzschlag in der Nachbarschaft hatte ich in meiner Praxis alle Bereiche mit sensible Elektronk mit Potentialausglichssteckdosen aus dem Baumarkt ausgestattet.
Im nächsten Sommer saß ich während eines Gewitters an meinem Arbeitsplatz am Server als während eines Blitzschlages aus dem NTBA der Telecom eine ca.50cm langer Blitz/Flamme herausschlug.
Die Edv,die durch die Potentialausgleichssteckdosen abgesichert war, lief bis auf ein kurzes Flackern des Bildschirmes ungehindert weiter.Das NTBA,welches sich nicht am Potentialausgleich anschließen ließ war innerlich bis zur Unkenntlichkeit verschmort.
Merke, die billigen Dinger aus dem Baumarkt tun ihre Arbeit.
Inzwischen habe ich nach Umbau meiner Praxis die Installation umgebaut und jeden einzelnen Stromkreis mit Potentialausgleich absichern lassen.
War vom Material her auch nicht wesentlich teurer als die Dosen aus dm Baumarkt.
Schönen Abend
Klaus