Kann jemand den (Sahara)-Staub lichten?

Begonnen von KayZed, März 18, 2022, 11:54:03 VORMITTAG

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KayZed

Hallo zusammen,

nachdem im Technik-Forum die Mikrofreunde mehr damit beschäftigt sind, wer wo wieviel Staub gesehen hat, möchte ich hier nochmal einen Versuch starten, einige möglicherweise organische Bestandteile des Sahara-Staubniederschlags etwas genauer zu identifizieren.

Alle drei Bilder wurden in einer Wasser-Staub-Suspension mit dem 50x Objektiv im Schieflicht gemacht und nach Bearbeitung nochmal zugeschnitten:



Ein röhrenartiges Schalen-Bruchstück?



Diatomee, Foraminifere oder Orbitoline?



Für die Pollen-Kenner!

Wäre schön, wenn jemand diese Mitbringsel des Südwindes etwas näher eingrenzen könnte.

Herzliche Grüße
KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

plaenerdd

Hallo Klaus,
ich halte 2 und 3 für Pollenkörner. Bei 3 bin ich mir sehr sicher, bei 2 etwas weniger.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

KayZed

Danke Gerd für deine Einschätzung.

Bild Drei hätte ich auch so gesehen. Fraglich nur welcher Pollen?
Eigentlich gibt es bei uns am Alpenrand bislang vorwiegend Haselsträucher, die schon geblüht haben. Davon waren auch einige Pollen in der Probe.

Bild Zwei ist für einen Pollen etwas unregelmäßig, hat eher wie ein "Hütchen" ausgesehen. Deshalb dachte ich an Mikrofossilien.

Bild Eins war definitiv eine Art Röhre. Man sieht oben noch die (wohl abgebrochene) Öffnung.

LG KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

plaenerdd

Hallo Klaus,
Zitat von: KeyZedEigentlich gibt es bei uns am Alpenrand bislang vorwiegend Haselsträucher, die schon geblüht haben. Davon waren auch einige Pollen in der Probe.
Die Häute von Pollen gehören zu den stabilsten organischen Gebilden. In Torfablagerungen überdauern sie hundert-tausende Jahre. Ich habe bei einem Versuch zum Auffangen von Feuerwerksabbrand zu Silvester 2018/19 auch etliche Pollen gefunden, vor allem von Koniferen. Sie werden einfach immer wieder aufgewirbelt. Die Funddichte ist nicht zu vergleichen mit der zur Blütezeit, aber sicher kann man ganzjährig Pollen in der Luft finden.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

KayZed

Klar Gerd,

Du hast vollkommen recht.
Es ist ja nicht einmal gesagt, ob die Teilchen in den ersten beiden Bildern nicht auch aus lokalem Eintrag stammen.
Trotzdem wäre es für mich interessant, was das sein könnte.

LG KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

schmidt

Hallo Klaus,

in Bild 2 das runde Gebilde sieht etwas nach Wacholderpollen oder ähnlichem Pollenkorn aus

LG
pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

KayZed

Hallo pschmidt,

hast du denn irgendein Foto von einem Wacholderpollen?

Habe weder im Netz noch im Forum etwas gefunden.

LG Klaus
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

KayZed

Danke für den link!

Ja, die schauen tatsächlich ähnlich aus.
Leider kann ich die Thumbnails nicht öffnen.
Da wird nur kryptischer Salat angezeigt.

LG KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

WinfriedK

#9
Eine weitere Möglichkeit, organische Bestandteile oder sogar Mikroorganismen zu finden, wäre die Kultivierung in Wasser, ggf. über einen längeren Zeitraum.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie man bei einer Sofortmikroskopie nix sieht, aber nach einer längeren Kultivierung sich so einiges zeigt - wie aus dem Nichts.

Das Edaphon im Sturm
https://humusresearch.blogspot.com/2013/01/das-edaphon-im-sturm.html

Mineralienstaubtransport weltweit
https://humusresearch.blogspot.com/2017/03/mineralienstaubtransport-weltweit.html

Fliegende Flüsse in Brasiliens Regenwald
https://humusresearch.blogspot.com/2013/01/fliegende-flusse-in-brasiliens-regenwald.html

Bakterien, Zysten und auch Viren kann man allerdings nur mit anderen Methoden entdecken.

From Sand to Soil - Von Sand zu Humus
://docs.google.com/presentation/d/1piq81ddXU_c0P2I-jXxDzTHZGGn31DrTFdhu-MDY_Y8/edit?usp=sharing

Dies ist ein familienspezifischer Mikroorganismus
https://photos.app.goo.gl/eGi2zRGj2fQsq5vD8