Mit welcher "Konzentration" an Diatomeen kann man rechnen?

Begonnen von Aljoscha, Juni 13, 2022, 18:56:24 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Aljoscha

Hallo,

Ich habe heute Steine aus dem Bach, der durch den Ort fließt, abgekratzt. Anschließend habe ich die gesamte Probe mit dem Mikroskop durchgemustert und zwar einige Kieselalgen gefunden aber nur 3 unterschiedliche Arten und ausgesprochen wenige Individuen.

Mit welcher Bestandsdichte kann man so rechnen? Gibt es da Anhaltspunkte, an denen ich mich orientieren kann?

Danke und viele Grüße

Alexander

plaenerdd

Hallo Alexander,
die Artenanzahl hängt natürlich sehr stark vom Biotop ab, also wie sauber und nährstoffreich das Gewässer ist. In den sauberen Bächen des Sächsischen Schweiz habe ich locker mindestens 10 Arten in jedem Streupräparatl  Die tatsächliche Artenzahl ist jedoch viel größer, aber manche Arten sind halt sehr viel seltener als andere und man muss sie auch erkennen können, Manche sind sich sehr ähnlich.

Die Zahl der Individuen ist sehr von der Jahreszeit abhängig. Jetzt in der Wärme dominieren die Grünalgen und anderes Benthos. Im Verhältnis dazu landen also nur vergleichsweise wenige Diatomeen auf dem OT. Im zeitigen Frühjahr und im Herbst sind die Diatomeen im Vorteil. Dann sind die Proben auch meist reiner. Man muss nicht so viel Anderes weg ätzen, um an saubere Diatomeenschalen zu gelangen. Es gibt aber auch Biotope, wo das ganze Jahr die Diatomeen im Vordergrund sind, z.B. in der Soolequelle in Artern (Sachsen-Anhalt).

Mit anderen Worten: Es bleibt bei jeder neuen Probe spannend!

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Aljoscha

Hallo Gerd,

hört sich an, als wäre gerade nicht die beste Jahreszeit. Ich werde dranbleiben.

Viele Grüße

Alexander