Ein Junghoff Schülermikroskop. Wer kennt bitte diesen Hersteller?

[Jakob_Wittmann]

Guten Abend liebe Runde,

Ein (einst teures) Schülermikroskop von Seinerzeit ...

Auch weil es banal günstig um paar Münzen angeboten wurde, konnte ich nicht widerstehen. Leider ist über diese Marke kaum etwas zu finden. Und: Es sieht doch niedlich aus, oder? Alleine schon diese Okularmuschel aus Bakelit ...   

Sagt Euch bitte Junghoff etwas?


Durch die Aufschrift auf der Originalverpackung erfährt man, dass diese Firma verschiedene Modelle im Angebot hatte. Die kuriose, nostalgische Angabe (unterer Text am Foto), dass ein Mikroskop aus ,,Preßstoff" erhältlich war, hat zweifellos Seltenheitswert.

Auffällig sind die sehr hohen Preise, die damals für einfachste Schüler-Instrumente verlangt wurden. Das Modell (die Aufschrift oben) mit Objektivrevolver kostete 410 österreichische Schilling.

Ende der Fünfzigerjahre war das knapp ein Viertel des Monatseinkommens eines Arbeiters!

Vergleichsweise geht sich heute um so einen Anteil eines durchschnittlichen Gehalts mühelos ein Labormikroskop in der Einstiegsklasse von Swift, Bresser – und wie sie alle sonst noch heißen – aus.

Früher war doch nicht alles besser ... 

Es war mutmaßlich noch die Zeit vor dem Aufkommen japanischer (hauptsächlich) Spielzeugmikroskope, chinesische Produkte besetzen diese Marktnische erst sehr viel später.

Ach ja, die optische Qualität dieses kleinen Dings: Trotz Verschmutzung (die Reinigung ist schwierig) konnte ich bei einem botanischen Präparat erkennen, dass mehr Details und weniger Aberrationen zu sehen waren als bei typischen Spielzeugmikroskopen.

Ich mag mich täuschen, aber es gab früher nur wenige Hersteller, die zumindest passable, leistbare Mikroskope für jugendliche anboten. Kosmos ausgenommen, wobei ich nicht weiß, was z. B. der Klassiker ,,Humboldt" gekostet hat. Wer hat den eigentlich gefertigt? Wär auch interessant.

Was meint Ihr bitte zum Thema ,,vernünftige", leistbare Instrumente für Jugendliche, gestern und heute?


Liebe Grüße

Jakob

[Rawfoto]

Hallo Jakob

Ich kenne das Gerät nicht, setze als Vergleich einmal den Preis der Leica M3 aus dem Jahr 1954 dagegen, 900.- DM, also mal 7 = 6300.- Schilling
Wenn du dir überlegst was diese Geräte für eine Wertigkeit und Haltbarkeit hatten stellt sich für mich die Frage ob der Vergleich zu der von dir genannten Modelle wirklich machbar ist.

In 70 Jahre schauen die sicher etwas anders aus, der Kunststoff lässt grüßen :-)

Wie schaut denn das Gerät optisch aus, wenn man sich Diatomeen anschaut ist man verwundert was die zu leisten im Stande waren, bzw. Immer noch sind ...

Liebe Grüße

Gerhard

[Jakob_Wittmann]

Hallo Jakob

Ich kenne das Gerät nicht, setze als Vergleich einmal den Preis der Leica M3 aus dem Jahr 1954 dagegen, 900.- DM, also mal 7 = 6300.- Schilling
Wenn du dir überlegst was diese Geräte für eine Wertigkeit und Haltbarkeit hatten stellt sich für mich die Frage ob der Vergleich zu der von dir genannten Modelle wirklich machbar ist.

In 70 Jahre schauen die sicher etwas anders aus, der Kunststoff lässt grüßen :-)

Wie schaut denn das Gerät optisch aus, wenn man sich Diatomeen anschaut ist man verwundert was die zu leisten im Stande waren, bzw. Immer noch sind ...

Liebe Grüße

Gerhard

Servus Gerhard!

Danke Dir für Deine Ausführungen.

Es ist möglich, dass ich dabei etwas falsch interpretiere. Momentan verstehe ich dies so, dass Du meinen Beitrag über ein Mikroskop für Jugendliche von vor ca. 60 Jahren als Würdigung der Qualität dieses Geräts aufgefasst hast.

Wenn ich jetzt diesen meinen Beitrag durchlese, fällt mir auf, dass er nicht so eindeutig formuliert ist wie es sein sollte. Daher ist ein gewisser Spielraum für unterschiedliche Deutungen gegeben.

Im Kern wollte ich nur bemerken, dass selbst sehr simple nicht-Spielzeug-Mikroskope aus dieser Zeit relativ teuer (im Vergleich zu heute) waren.

Oder kurz und bündig: Ich habe unscharf formuliert.   

Natürlich wäre ein Vergleich zu feinmechanisch-optischen Spitzenprodukten auch aus dieser Zeit problematisch bis widersinnig, da hast Du vollkommen recht, Gerhard.

Beste Grüße, schönes Restwochenende

Jakob