Wer kann bitte (Hersteller) dieses Mikroskop bestimmen? / Objektt. Provisorium?

Begonnen von Jakob_Wittmann, April 29, 2023, 15:26:59 NACHMITTAGS

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Jakob_Wittmann

Hallo geschätzte Gemeinschaft,

es geht bitte – wie im Betreff bereits formuliert – um ein Mikroskop, von dem ich gerne wissen möchte, wer der Hersteller sein könnte.

Es ist zwar zweifach (Sockel vorne, Rückseite Lampenhaus) eine Beschriftung mit dem Wortlaut ,,DYNASCOPE" vorhanden, daher wäre die Vermutung naheliegend, dass das Gerät von Vision Engineering Ltd stammt.

Dieser britische Hersteller ist allerdings auf eine spezielle Art von Projektions-Stereo-Mikroskopen ausgerichtet. Mit Ausnahme eines metallurgischen Auflichtmikroskops produziert diese Firma zur Zeit nur Stereo-Mikroskope und Instrumente für Messtechnik. Betrachtet man die Firmengeschichte, scheint dies auch in der Vergangenheit so gewesen zu sein.

Ich glaube nicht, dass DIESES Mikroskop von Vision Engineering produziert wurde.

Tja, von wem könnte dieses Gerät stammen, bitte?

Und ...

Wie würdet Ihr einen Objekttisch (provisorisch) an diesem Mikroskop befestigen?

Fürs erste Ausprobieren sollte das reichen. Objektive sind vorhanden.

Liebe Grüße und ein Dankeschön im Voraus

Jakob

(Es gab eine Übertragungspanne, sorry!)
jakob.wittmann@hotmail.com


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."

Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow zugeschrieben

Jakob_Wittmann

#1
Hallo geschätzte Runde!

Schade dass bislang keiner dieses Instrument bestimmt hat. Aber das kann sich ja noch ändern.

Ein erster improvisierter Versuch der Inbetriebnahme sah in etwa so aus:

Ich habe den Objekttisch, der von einem chinesischen Klon früher Zeiss Standard Typen stammt, lose aufgesetzt. Dabei musste ich ein aufgelegtes Präparat mit Hilfe zweier Stapel Objektträger um etwa 8 mm höher bekommen. Der Original-Tisch wird wohl eher dick ausgeführt gewesen sein. Außerdem war ein leichtes Gegengewicht am Tisch notwendig, um ein Kippen zu verhindern.

Erste Eindrücke

So gestaltet konnte man zumindest feststellen, wie es mit dem Grob- und Feintrieb bestellt ist. Natürlich kann man damit alles an vernünftiger Einstellung der Beleuchtung vergessen, aber mit gering vergrößernden Objektiven funktioniert es auf diese Weise zumindest halbwegs:

Der Feintrieb rührt sich beim Drehen nicht (wahrscheinlich ein Transportschaden, obwohl das Mikroskop prima verpackt war). Die Mikrometer Feinmechanik ist ein sensibles Teil.


Der Lüfter läuft nicht an (oder einem Thermostat war es nicht warm genug, kann auch sein).

Die Helligkeit der (regelbaren) Beleuchtung ist enorm.

Es ist ein massiv gefertigtes Gerät, wobei die feinmechanischen Teile sehr präzise ausgeführt sind.

Der Bino-Aufsatz hat japanische WF 10 × Okulare und eine Beschriftung benennt deren Okularbrennweite (18,5 mm). Außerdem vergrößert der Aufsatz 1,2-fach. Beide Okular-Aufnahmen haben eine Feinverstellung. Die Ringschwalbe passt nahezu für ein Zeiss-Standard. Auf einer Seite hat man in dem Fall eine 1,5 mm Lücke bei der Verbindung, aber man kann ein Bild erkennen.

Das Mikroskop hat einen sechsfach-Revolver.

Es ist viel größer als es auf dem Foto wirkt!

Das Gewicht mit wenig unter 30 kg macht es relativ diebstahlsicher (wichtig beim Mitnehmen fürs Tümpeln oder so ...  ;D :) ).

Das waren mal paar Eindrücke von mir zu diesem Riesen ...

Liebe Grüße

Jakob




jakob.wittmann@hotmail.com


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beamish

Hallo Jakob,

ich denke, daß der Bino von Will/Wetzlar ist. Original gehört da aber sicher ein Dynascope Projektionsaufsatz hin. Es gab übrigens auch Will-Mikroskope mit solchen Aufsätzen. Vielleicht paßt deshalb die Ringschwalbe.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Jürgen Boschert

Hallo,

nach Form des Statives und dem Aussehen der Triebknöpfe könnte es m.E. von Vickers oder Swift (England) stammen.
Beste Grüße !

JB

Jakob_Wittmann

#4
Zitat von: beamish in Mai 02, 2023, 10:06:26 VORMITTAG
Hallo Jakob,

ich denke, daß der Bino von Will/Wetzlar ist. Original gehört da aber sicher ein Dynascope Projektionsaufsatz hin. Es gab übrigens auch Will-Mikroskope mit solchen Aufsätzen. Vielleicht paßt deshalb die Ringschwalbe.

Grüße
Martin

Hallo Martin,

herzlichen Dank, Volltreffer! Der Bino ist tatsächlich ein Will/Wetzlar Modell, wie Du vermutet hast. Mit Hilfe einer Google-Suche hat sich das rasch bestätigen lassen.

Danke Dir auch für den Tipp von wegen Dynascope Projektionsaufsatz. Ich habe sogar einen um 200 Euro gefunden, der für ein Will-Wetzlar passen sollte. Es ist nur die Frage, ob dann wirklich alles passt und auch wie die Elektrik mit dem Gerät verbunden gehört.

Mal sehen, ich habe ja keinen Zeitdruck. Sinn macht das nur, falls überhaupt, wenn Feintrieb und der Lüfter wieder instandgesetzt sind. Mir ist ebenso aufgefallen, dass gute, präzise Objekttische mit Führungen auch gebraucht eher teuer verkauft werden. Die für ein Herrichten notwendigen Teile alleine dürften ca. 400 Euro kosten, schätze ich

Ob sich das auszahlt, ist dann eben die Frage. Und auch, ob man so ein Trumm gegebenenfalls (zumindest) kostendeckend verkaufen könnte.

Ein 5- bis 6-Stück-Satz guter Objektive, sagen wir mal solide planachromatische, ist dann auch noch ein Thema ...

Wie gesagt, ich hab ja keine Eile ...

Danke nochmals, liebe Grüße

Jakob

jakob.wittmann@hotmail.com


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