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Deckglasschutz schmieren

Begonnen von MykoMikro, Juni 08, 2023, 21:28:47 NACHMITTAGS

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MykoMikro

Hallo zusammen,
vor einer Weile hatte ich nachgefragt, wie ich den verharzten Deckglasschutz bei einem 40er- und einem 100er-Objektiv von Leitz ( beide mit 37mm Abgleichlänge) wieder neu schmieren kann (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45204.30). Es scheiterte daran, dass ich die Objektive nicht auseinander bauen konnte. Ich möchte deshalb hier eine kleine Anleitung zeigen, wie man die Objektive auseinander baut (siehe auch Bilder):
40er:
1.)   Hintere schwarze Schraubkappe abdrehen (ging ganz gut mit einem kleinen Sechskant-Bit)
2.)   Innere Hülse von hinten nach vorne herausdrücken
3.)   Feder entnehmen
100er:
1.)   Äußere Hülse abschrauben
2.)   Schwarze Schraube herausdrehen
3.)   Hintere schwarze Schraubkappe abdrehen (geht auch gut mit kleinem Sechskant-Bit)
4.)   Innenteil herausziehen
5.)   Feder entnehmen
Anschließend habe ich das verharzte Fett mit Zellstoff-Tüchern von den Gleitflächen (golden) innen und außen entfernt, mit dem Ergebnis, dass bei beiden Objektiven der Deckglasschutz wieder einwandfrei ausfedert.
Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, ob man für längere Haltbarkeit noch Schmiermittel verwenden sollte und falls ja, welches, wo und in welcher Menge?

FG
Jan

liftboy

Hallo Jan,

das Problem hab ich bei älteren Lomo-Objektiven auch.
Wichtig! Keinerlei Schmiermittel!!! Da läuft Messing auf Messing TROCKEN.
Vorsichtig zerlegen und die Korrosionsschicht mit Schmirgelleinen entfernen; trocken reinigen und wieder zusammen; fertig.
http://mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Reinigung90.pdf

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

MykoMikro

Moin Wolfgang,
ok, also nicht mehr schmieren. Danke für die Antwort

FG
Jan

Wutsdorff Peter

Ein  Gruß an die Schmierer und Nicht-Schmierer.
Ich würde einige Tropfen Waffenöl auf ein  Tuch nehmen und dann die Oberfläche dünn einreiben. So wird langfristig ein Fressen verhindert.
Gruß vom Inschenör   Peter

liftboy

Hallo Peter,

Dein Tip funktioniert prima! sollte man aber nicht bei Geräten machen, in denen Optiken verbaut sind!
Waffenöl kriecht! soll es ja auch.. bis da, wo man beim Waffenreinigen nicht hinkommt.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

jochen53

Hallo Peter,
und man sollte als Waffenöl nicht Ballistol an Messingteilen verwenden. Da ist "Schmierseife" (Kaliumoleat) drin, da kann sich im Laufe der Zeit durch Oxidation, die durch Kupferionen katalysiert wird, "Grünspan" bilden, wie wir das von gewissen anderen Fetten auch kennen. In modernen Waffen, wobei das auch schon für das Gewehr 98 gilt, zu dessen Zeiten das Ballistol damals entwickelt wurde, sind normalerweise keine Buntmetalle als Konstruktionswerkstoffe verbaut.
Viele Grüße, Jochen

Peter V.

#6
Hallo,

Öle, WD40, Ballistol, Caramaba und Co. haben an Objektiven N I C H T S, aber auch gar michts verloren!!! Früher oder später findet man das immer als Belag oder Kondensattröpfchen auf den inneren Linsen und hat dann einen wertvollen Briefbeschwerer. Laut Diana kan man den Präparateschutz allenfalls(!) mit etwas ,,fettigen Fingern" hauchdünn(!!!)  mit etwas Fett versehen. Alte Mikroskopmechaniker schwören tatsächlich auf Fett von der Nase ode Stirn  ;) Besser ist es aber, gar nichts am Objektiv zu fetten. Und nochmal: Niemals gar nie nicht mit Ölen oder den diversen ,,Universalmittelchen" ans Objektv gehen. Diana hatte schon oft durch WD40 runinierte Optiken in ihrer Werkstatt. Das ist schon fast ein Klassiker - ruinierte Objektive durch untaugliche Versuche, den festsitzenden Präparateschutz zu reparieren.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Wutsdorff Peter

Liebe  Kollegen,
vielen Dank für die Hinweise!
Jetzt habe ich als Inschenör wieder etwas gelernt.
Für ein Auktionshaus habe ich Sextanten und Theodoliten restauriert.
Dort sitzen die  beweglichen Teile aus MS konisch ineinander.
UNIMOLY HTC MTALLIC *) ist bei mir das Mittel der Wahl.
damit habe ich noch keine Probleme bekommen.
*) von der Fa. Klüber Lubrication.
Gruß Peter